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III. Die zweite Heirath Balthasar's von Werle.

In den Stammtafeln des Großherzoglichen Hauses (zu Band 50) bemerkt Wigger zu Balthasar's von Werle erster Frau Euphemia die Jahreszahl 1416 (offenbar unter Weglassung des Todtenkreuzes davor), und gibt S. 251 als Beleg für ihren Tod in diesem Jahre an: "Auf ihrem Leichenstein im Dom zu Güstrow "las Thiel (Güstrower Domkirche, S. 121) das Todesjahr 1416."

Diese Anführung Thiele's stimmt keineswegs. Thiele sagt gar nicht, daß die von ihm genannten Daten auf Leichensteinen gestanden hätten, mit Ausnahme der einen Jahreszahl: 1228. Diese Zahl und die dabei stehenden Worte: "Es stehet zwar auf dem Stein" beziehen sich aber auf die Seite 120 wiedergegebene Inschrift über Heinrich Burwin.

Alle anderen Jahreszahlen der Seite 121 f. von den Worten ab: "Nachdem sind folgende Herren von Werle . . . . aufs Chor begraben" bis zum Schluß des ganzen Kapitels stammen vielmehr aus dem mehrfach als Quelle genannten Marschalk Thurius, mit alleiniger Ausnahme dieser Zahl 1416 für Euphemia's Tod. Für diesen gibt Marschalk keine Jahreszahl an; Thiele's Angabe steht völlig in der Luft.

Sie ist auch nachweisbar falsch, denn wir besitzen eine Urkunde, nach der Balthasar bereits am 21. Oktober 1410 wieder mit Heilwig von Schleswig=Holstein vermählt war.

Die Abstammung und Verwandtschaftsverhältnisse Heilwig's möge folgende Stammtafel erläutern:

Stammtafel
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Die Urkunde ist nun ein sogen. Schadlosbrief des Bischofs Heinrich, des Oheims der Braut und ältesten Agnaten des schleswig=holsteinschen Hauses, für den Oheim der Braut mütterlicherseits, Heinrich von Braunschweig, wegen der von ihm für die Mitgift der Braut geleisteten Bürgschaft.

Der Wortlaut ist, wie folgt:

Van godes gnaden wy her Hinric bisscop to Osenbruge und greue to Holsten etc. bekennet openbare in desseme breue vor alsweme, dat de hocheborne furste her Hinric hertoge to Brunswik vnd to Luneborg, vnse leue oheme, vmme vnsir bede willen vor vns vnd vnse vedderen hertogen to Slezewiik vnd greuen to Holsten etc. gheredet vnd gelouet heft deme edelen hern Baltazar heren to Werle, vnsim leuen swagir, dat wy ome bynnen den negesten veer weken na datum desses breues sulke breue vulteyn schullen vnd willen, darinne wy om den brutschat vnb medeghave, den wy om myt vnsir leuen vedderken frouwechin Heylewige vnsis broders dochter zeliger mede gelouet hebben, vorwissenen, also dat he des na den degedingen, de darvan twisschen vns gehandelt syn, wol vorwaret sy, vnd also dem vorbenompten hertogen Hinrike, vnsim leuen oheme, des loftes bynnen desser vorscreuen tyd fruntliken benemen vnd schadelos holden. Dit love wy om in guden truwen vor vns vnd vnse vedderen hertogen to Slezewiik stede vnd vast to holdende ane argelist, vnd hebbet des to bekantnisse unse ingezegil vor vns vnd vnse vedderen ghedruckt heten to rugge an dessen breff, de gegeven is na godes bort verteynhundert und teyn jar, in der eluen dusent megede daghe.

Aus dem Original des Königlichen Staatsarchivs zu Hannover gedruckt bei Sudendorf, Urkundenbuch zur Geschichte der Herzöge von Braunschweig und Lüneburg, Bd. X, Nr. 74, Anm. 1, S. 165. (Ueber das Siegel ist nichts gesagt.)

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Zusatz zu Seite 269.

Der Hortensische Bischof Hildebrand von Saldern ist zweifellos Bruder Hilmar von Saldern, Bischof von Ortosia, der 1385, Dez. 13, und 1402, Dez. 6, urkundlich vorkommt (Staatsarchiv zu Hannover, Domstift Hildesheim und Kloster Wennigsen). Er kann sicher nicht schon 1309 seine bischöfliche Würde bekleidet haben.

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