zurück zur Metadatenansicht auf dem Dokumentenserver
zurück
Seite dauerhaft verlinken Seite als Digitalisat öffnen Seite 319
Dokument dauerhaft verlinken Dokument im gesamten Band öffnen Metadaten auf dem Dokumentenserver anzeigen

2) Der Grabstein des Abtes Joh. Billerbeck, gest. 1349, in der vormaligen Klosterkirche zu Dargun.

(Vergl. mekl. Urkundenbuch X, Nr. 7019.)

Dieser Grabstein lag bis 1860 "im Gange des hohen Chors," "grade vor dem hohen Altare" als der dritte der Abts=Grabsteine. (Jahrb. III B, S. 174 ff. und VI B, S. 94 ff.) Lisch hat 1859 die Ansicht ausgesprochen, daß diese Grabsteine damals nicht mehr an ihrer ursprünglichen Stelle gelegen haben, sondern in neuerer Zeit (um 1620?) an ihre derzeitigen Stellen gelegt sind, um als Bodenpflaster zu dienen.

Seit 1850 habe ich diesen Leichenstein gekannt und mich mit demselben beschäftigt. Damals war er zerbrochen, und es fehlte die untere (dem Beschauer) linke Ecke; die Metallplatte, welche in dem Kopfe des Abtstabes augenscheinlich gesessen hatte (u. a. bewiesen dies zwei eiserne, starke Stifte, welche in dem Steine in Blei festgegossen saßen und die Platte gehalten hatten), fehlte ebenfalls.

Der 1876 gestorbene (1795 geborene) Feuerböter Joh. Schoknecht, Sohn des früheren, von 1785 bis 1838 im Dienste zu Dargun gewesenen Feuerböters Schoknecht, hat mir nach Erzählungen seines derzeit noch lebenden Vaters mitgetheilt, als im Darguner Schlosse 1807 ein großes Franzosen=Hospital gewesen und die Schloßkirche als Magazin dazu gedient habe, sei die Metallplatte von den Franzosen herausgebrochen.

1860 wurde auf Lisch's Anordnung der Grabstein mit Cement ergänzt und mit den anderen Abts=Grabsteinen in den Fußboden unmittelbar westlich vom Altare gelegt.

1882 habe ich den Grabstein herausnehmen, wieder hinten und vorne mit Cement ausfüllen und an der Wand hinter dem Altare ausstellen lassen, wo er mit eisernen Klammern befestigt ist. Bei dieser Gelegenheit ist auch die früher ausgekittete Zeichnung und Schrift mit Pechlack sehr genau und sorgfältig ausgemalt und eine gravirte Messingplatte nach Herausnahme der hinderlichen eisernen Stifte mit Gyps eingesetzt.

1886 ist der Grabstein vom Photographen Oesterling zu Dargun photographirt.

Dargun, im August 1886.

C. v. Pressentin, Landdrost.