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VI.

Bischof Nicolaus I. Böddeker

von Schwerin,

von

C. D. W.
Nachtrag zu Jahrb. XXIV, S. 24 flgd.


In der früher gegebenen Skizze von dem Leben des Bischofs Nicolaus I. von Schwerin ist gesagt, daß derselbe 1425 zuerst als Pleban an S. Marien zu Wismar vorkomme und sein Nachfolger in diesem Amte zunächst 1446 genannt werde. Nach späteren Entdeckungen war M. Böddeker aber schon 1423, Julii 8., Pfarrherr zu S. Marien und bekleidete dies Amt noch 1440, Januar 3.

Zu den Beweisen seines Wohlwollens gegen Verwandte und seines Eifers in guten Werken, welche ihm a. a. O. vindicirt sind, kommt eine Urkunde, welche neuerdings in das Wismarsche Raths=Archiv zurückgelangt ist. Der Bischof hatte nach derselben eine Muhme - Moddere -, welche sich im Kloster zum H. Kreuz in Rostock aufhielt, aber dort nicht förmlich eintreten konnte, da es dem Kloster an Mitteln zum Unterhalte für dieselbe fehlte. Deshalb schenkte der Bischof dem Kloster 500 Mark Sundisch und legte dann dem Convente die Bitte vor, nach dieser Besserung des Vermögens seiner Verwandten nunmehr die Aufnahme zu gewähren, welchem Ansinnen der Convent denn auch sofort laut der 1457, März 30. ausgestellten Urkunde, Anlage, entsprach. Der Bevollmächtigte des Bischofs bei diesem Vorgange war Timotheus, Prior der Karthause zu Marienehe.

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Anlage.

Das Kloster zum H. Kreuz in Rostock bezeugt den Empfang einer Schenkung von 500 M. Sund. Seitens des Bischofs Nicolaus I. von Schwerin und dafür die Aufnahme dessen Muhme Gese Köllen in das Kloster

D. d. Rostock. 1457. März 30.

Wii Laurencius Kuleman, commissarius, Dorothea Hagemester, priorissa, vnde gantze sammelinge des closters tome hilgen Crutze to Rostke vor vns vnde vnse nakomelingen bekennen vnde betugen witliken apembare vor alsweme an desseme vnsen apembreue, dat de werdige ghestlike vader here Tymotheus, prior tor Carthu e sz to Marienee, van weghen des erwerdigen in god vaders vnde vnses gnedigen heren heren Nicolawes, bisschoppes to Zwerin, an vnser allen ieghenwardicheit ghelesen hefft ene cedulen, dar he vns ene copien van gaff, van worden to worden aldus ludende.

Erwerdigen, jnnigen iuncfrouwen vnde leuen sustere in Cristo Jhesu vnseme heren. De erwerdige in god vader, vnse gnedige here van Zwerin begheret wol, dat syne moddere, de gii hiir myt juw hebben, mochte hiir entfangen werden an juwen orden vnde myt juw hir deme almechtigen gode denen, beyde dach vnde nacht, vnde leuen na der regulen sancti Benedicti in willigem armode, kuscheit vnde horsame vnde anderen doghetsamen ovingen to der ere des almechtigen godes dorch erer sele salicheit hir to vorweruende myt der hulpe godes. Doch so is deme suluen vnseme gnedigen heren wol witlik, dat gii noch gheringhe hebben van tiidliken guderen vnde iarliken tynsen, also dat gii nicht wol mere personen konen voden van den guderen des closters, wan gii nu tor tiid hebben, vnde dar vmme ok nene personen mere moghen entfangen, wan der nu ieghenwardich sint in desseme clostere, dorch der vorhedinge willen des paweses Bonifacii octaui, capitulo periculoso de regularibus, libro sexto, jd en were denne, dat juwes closteres gudere also vele me e r worden verme e ret, dat gii mere personen konden voden sunder brok nodtroftiger

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dinge. Hiir vrnme so denket de sulue vnse gnedige here van syneme vrigeme wilkore de gudere desses closters to vormerende to der ere des almechtigen godes dorch siiner sele salicheit also vele, also eme dunket, dat me ene persone kone mede voden vnde entholden sunder brok notroftiger ding, de dar leue na der regulen sancte (!) Benedicti vnde den gesetten des ordens Cisterciensis, vnde dar to so antwerde ik van vnses gnedigen heren wegen juw viffhundert Sundesche mark, dar gii senden iarlike renthe mede kopen, de to ewigen tiiden schoten blyuen by dessem clostere, jsset, dat de personen des closters, de nu sint, vnde ere nakomelinge blyuen an der bewaringe der regulen sancti Benedicti. Weret ouers, dat god vorbede, dat gii edder juwe nakomelinge wedder afftreden van. der bewarenge der regulen sancti Benedicti vnde den anderen ghesetten der tilgen Romeschen kerken edder des ordinis Cisterciensis, so scholen alsodane renthe, gekofft myt dessen vifhundert marken, gantzliken wesen an der schikkinge des suluen vnses gnedigen heren vnde komen, dar syne gnade se wert hennegheuende mundliken effte an syneme testamente edder myt loffwerdigen breuen. Vppe alsodane vorword vnde myt alsodanen beschede so antwerde ik juw desse vitfhundert Sundesche mark.

Vurder mer bekennen wii Laurencius, commissarius, Dorothea, priorissa, vnde gantze sammelinge bauenscreuen, dat wii van deme vorgescreuen ghestliken vadere priore tor Carthu e sz in sulker vorscreuen wiise myt sodanen vorworden vnde vorbeschede desse bauenscreuen viffhundert mark rede euer entfangen hebben in gudeme golde vnde grauen Stralen vnde Rosthker schillingeren (!), dar wii den vorbenomeden vnsen gnedigen heren van Zwerin van qwiteren ieghenwardigen an desseme breue. Vnde als wii denne sodane vifhundert mark entfangen hadden, so hofft de sulue erbenomede werdige ghestlike vadere here Tymotheus, prior tor Carthu e sz, an vnser allen bauenscreuen ieghenwardicheit gelesen noch ene cedulen aldus ludende:

Erwerdigen leuen juncfrouwen. Also nu aldus vormeret sind de gudere desses closters also vele,

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dat me dar mogheliken euer personen mach van vorwesen an notroftigen dingen, also biddet de erwerdige in god vader vnse gnedige here van Zwerin vnde ik van syner wegen, dat gii dorch god willen entfangen syne modderen anjuwen orden, vppe dat se myt juw moghe denen deme almechtigen gode de tiid eres leuendes an willigeme armode, kuscheit vnde horsame vnde anderen doghetsamen ovingen na der regulen sancti Benedicti vnde willen er mede deylen van den guderen desses closters de ding, de er nod sint to eres lyues berghinge ghelik den anderen personen juwes closters dorch de beloninge des almechtigen godes.

Also bekennen wii vurder, dat wii de innigen juncfrouwen Gheszken Kollen, vnses leuen gnedigen heren van Zwerin. moddere, slichtes vmme godes willen jn vnsen orden sancti Benedicti vor ene sustere an vnse clostere myt gantzer werdicheit leffliken vnde dangknamyghen entfangen hebben an ovinge vnses orden vnde vele guder doghet to denste deme almechtigen gode vnde vnses closters gudere mede to brukende lik vnsen anderen leuen susteren. In orkunde vnde tuchnisse alle desser bauenscreuen ding so hebben wii des conuentes vnses closters ingesegele myt willen, witschop vnde gudeme medewetende henget vnde hengen beten vor vnde an dessen breff, de gheuen vnde screuen is na der bord Cristi vnses leuen heren dusent verhundert amme souen vnde veftigesten iare des mydwekens na deme sondage Letare Jherusalem in der vasten.

Nach dem Originale im Raths=Archive zu Wismar auf Pergament in Querfolio. An einem Pergamentbande ist das Siegel mit grüner Wachsplatte angehängt, welches aber ein Bild nicht mehr klar erkennen läßt. Auf der Rückseite steht von einer Hand des funfzehnten Jahrhunderts:

"Littera provisoris et priorisse ac tocius conuentus monasterii sancti (!) crucis in Rostock super quingentis marcis Sundensibus donatis per reuerendum in Cristo patrem et dominum dominum Nicolaum episcopnm Zwerinensem."

Ornament