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Der Herr Geschichtsmaler Milde zu Lübek schenkte dem Vereine einen Abdruck von einer vergoldet gewesenen gravirten Kupferplatte, welche an der Außenwand der Petri=Kirche zu Lübek angebracht war und das Andenken der Familie Lammeshoved bewahrte. Die Platte enthält: in der Mitte Christum am Kreuze ud zu den Seiten Maria und Johannes und zu den Füßen die beiden Donatoren in kleinerm Maaßstabe mit ihren Wappen; an jeder Seite der Kreuzigung: 4 weibliche Heilige. Am obern Rande steht folgende Inschrift:
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Im J. 1407 erheirathete Lüdeke Lammeshoved mit Margarethe von Kamen zwei Häuser auf dem Kohlmarkt, jetzt die beiden Häuser 272 und 273 in der obern Holstenstraße (Petri=Kirchspiel), welcher Theil im Volksmunde noch jetzt der Kohlmarkt genannt wird. Im J. 1425 übernahm Heinrich Wittenburg die beiden Häuser von Lüdeke Lammeshoved, der keine Kinder hatte; wahrscheinlich war um diese Zeit Lammeshovd's Frau gestorben. Der Name Lammeshoved verschwindet mit diesem Lüdeke in Lübek.
Die Platte muß also aus der Zeit zwischen 1407-1425 stammen.
Am 15. Junii 1399 ward bei Selow in der Nähe der Stadt Bützow ein Bürger Hermann Lammeshoved, welcher ohne Zweifel zu der lübeker Familie gehörte, erschlagen. Der Denkstein (steinernes Kreuz) steht noch auf dem Felde von Selow; vgl. Jahrb. X, S. 371. Auf diesem Denkmale hat Hermann Lammeshoved einen Schild mit drei Lammsköpfen. Auf dem lübeker Denkmale hat der Mann einen Schild mit einer Hausmarke neben sich.
In einer Urkunde der Stadt Gadebusch vom 1. Oct. 1411 wird ein lübeker Bürger Hermann Lammeshoved, vielleicht ein Sohn des Erschlagenen, als Testamentsvollstrecker eines andern lübeker Bürgers aufgeführt.
Der Name Lammeshoved kommt auch in Wismar vor. Im J. 1333 miethete ein Lammeshoved eine von den Rathsbuden in Wismar: "Lammeshouet pro sua XL s". Wismarsches Kämmerei=Register oben in Jahrb. XXIX S. 100.
G. C. F. Lisch.