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Ueber die Runen der Urne von Köbelich,

von

G. C. F. Lisch.

Nachtrag zu Jahrb. XXIV, S. 16 - 23.

In den Jahrb. a. a. O. sind zwei Aufsätze von Wocel und Hanus über eine zu Köbelich in Meklenburg=Strelitz gefundene thönerne Urne wieder abgedruckt, welche am Rande eine dort auch abgebildete Runeninschrift tragen soll. Die Entdeckung dieser Runen, welche noch nicht mit Sicherheit entziffert sind, machte allerdings Aufsehen in der gelehrten Welt; es erhoben sich aber, auch in mir, Zweifel, ob diese eingeritzten Züge auch wirklich Schriftzüge, oder ob sie durch Zufall entstandene, bedeutungslose Eindrücke seien. Im Julii 1863 hatte ich Gelegenheit, in Neu=Strelitz diese nach heidnischer Weise bereitete und der Form nach der Eisenzeit angehörende Urne selbst zu sehen und zu untersuchen. Wenn nun auch manche Züge undeutlich sein mögen und ich auch nicht im Stande bin, die Inschrift zu entziffern, so sehe ich mich doch zu der Erklärung veranlaßt, daß diese in den Rand der Urne eingeritzten Züge wirklich mit Absicht und Vorbedacht von Menschenhand gemachte Charaktere, und nicht zufällige Eindrücke sind, daß wir hier also mit Sicherheit ächte Runen vermuthen dürfen.