Bronze=Schwert von Kritzower=Burg.
Zu Kritzower=Burg bei Wismar ward im Moor eine
wohl erhaltene bronzene Klinge mit schmaler
Griffzunge, ohne Rost, gefunden und im J. 1862
von dem Herrn Alwardt zu Kritzower=Burg dem
Vereine geschenkt. Die zweischneidige Klinge ist
schmal, mit erhabenem Mittelrücken, aber dünne
und flach, gegen die Spitze hin etwas verbreitert
und bis zur Ueberfassung des Griffes nur 13
1/2" lang; die Griffzunge von hier ist 5
1/4" lang; das Ganze ist 18 3/4" lang.
Die Griffzunge ist stark, nur 3/8" breit
und am Ende zugeschärft, wie ein Meißel, zum
Eintreiben in einen Schaft. Die Waffe ist
wahrscheinlich ein sehr kurzes Schwert, weil das
Griffende bis zu 2" Breite ausgedehnt ist
und die gewöhnliche Breite der halbmondförmigen
Ueberfassungen der Griffe hat. Die schmale
Griffzunge zum Eintreiben in einen Schaft
spricht dagegen für eine Lanzenspitze oder einen
Dolch; es giebt Lanzenspitzen und Dolche gerade
von dieser Gestaltung. Für einen Dolch ist die
Klinge aber wieder zu lang. Wahrscheinlich ist
also die Waffe ein Schwert, um so mehr da in der
Bronzezeit die Schwerter sicher mehr wie Dolche,
also mehr zum Stechen Mann gegen Mann, als zum
Hauen gebraucht sind.
G. C. F. Lisch.