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Johann Heinrich von Hoinckhusen, der Sohn.

Der Vice=Präsident Bertram Christian v. Hoinckhusen hinterließ einen Sohn Johann Heinrich v. Hoinckhusen. Nach Vollendung seiner Universitäts=Studien ging er in das älterliche Haus in Güstrow zurück und legte sich als Privatmann aus wissenschaftlicher Neigung ganz auf die vaterländische Geschichte, Genealogie und Heraldik und unternahm sehr umfassende Sammlungen von Nachrichten über den meklenburgischen Adel. Schon das "Mecklenburgische Gelehrten=Lexicon, Stück 2, Rostock, 1729, fügt am Schlusse der Biographie des Vaters S. 60 hinzu:

"Er hat einen Sohn hinterlassen, von dem man sich vieles zur Mecklenburgischen Geschichte vermuthet."

Und die "Kurtzen und eilfertigen Remarquen über einige Articul des 33sten Capituls der neuen Edition des ersten Theils von Klüvers Beschreibung des Herzogthums Meklenburg, 1739," sagen S. 24:

"Nicht zu vergessen, daß ein guter Freund in Güstrow auch hierunter (in der Geschlechts= und

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"Wapen=Historie des Mecklenburgischen Adels) collegiret und verschiedene Familien gantz ausführliche Beschreibungen von ihrer Genealogie besitzen, davon anjetzt nur die von Berckenthin, von Moltke, von Oertzen, von Negendanck, von Pentz, von Plessen und von Preen nennen will."

Der Genealog ist also Johann Heinrich v. Hoinckhusen der Sohn. Dies wird auch durch die Handschrift bewiesen; denn der ganze genealogische Nachlaß ist von einer und derselben Hand geschrieben, welche nach Vergleichung von unterzeichneten Originalbriefen die Hand des jüngern Hoinckhusen ist.

Auch der Inhalt der von ihm abgefaßten Genealogien giebt den Beweis, indem eine sehr große Menge von Daten aus den ersten 20 Jahren nach des Vaters Tode von der Hand des jüngern Hoinckhusen in die Genealogien eingetragen ist.

Hoinckhusen arbeitete selbstständig, und wie es scheint zurückgezogen, ohne mit den beiden Behr und den beiden Schultz in Verbindung zu stehen, welche wieder unter sich auch nicht in Verbindung standen.

Hoinckhusen arbeitete ungefähr zwanzig Jahre und starb früh. Er war nicht verheirathet und wird um das Jahr 1700 geboren und wahrscheinlich im Jahre 1746 gestorben sein 1 ), da sich von seiner Hand noch häufig die Jahreszahl 1745, öfter auch noch 1746, aber kein Mal die Jahreszahl 1747 in die Genealogien eingetragen findet. Er hinterließ ungefähr 20 Genealogien lebender Familien fertig, ungefähr 85 in der Ausarbeitung und ungefähr 110 in der Vorbereitung ("Kladde"), Nachrichten über 338 ausgestorbene Familien, eine Geschichte der Herzoge von Meklenburg mit vielen eingeschalteten Adelsnachrichten und Wappen und viele kleine Aufzeichnungen, Nachrichten und Sammlungen. Außerdem hat sich, was bisher noch nicht bekannt gewesen ist, in dem Nachlasse

ein meklenburgisches Wappenbuch

des meklenburgischen alten und angesessenen Adels von seiner Hand gefunden, welches wohl das erste meklenburgische Wappenbuch sein dürfte. Es hat groß Landkartenformat, ist für jene


1) Nach den gütigen Mitteilungen des Herrn Dompredigers Türk zu Güstrow beginnen die Todtenlisten der Domkirche und der Pfarrkirche zu Güstrow erst mit dem Jahre 1781, ältere Aufzeichnungen erst mit dem Jahre 1756. Es wird also Hoinckhusen's Todesjahr nicht mehr sicher nachzuweisen sein. Im J. 1743 wird v. Hoinckhusen (ohne Vornamen), neben einem Herrn v. Gamm, als Taufzeuge aufgeführt.
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Zeit sehr hübsch gearbeitet und colorirt. Die Wappen haben mit den Helmen eine Höhe von ungefähr 3 1/4 Zoll.

Der Nachlaß ging zunächst ohne Zweifel auf den jüngern Bruder Ulrich Christoph v. Hoinckhusen und die beiden Schwestern über. Ulrich Christoph kam nach seines Bruders Tode nach Meklenburg zurück, kaufte sich in der Stadt Penzlin ein Haus und verheirathete sich am 28. September 1747 mit einer Tochter des dänischen Hauptmanns Valentin v. Penz auf Bresewitz und Gädebehn und der Margarethe Katharine v. Engel von Gr. Helle; er starb als der letzte männliche Sproß seines Geschlechts am 7. September 1758 1 ); seine Wittwe starb im J. 1777 in Penzlin. Die ältere Schwester v. Hoinckhusen war mit dem dänischen Hauptmann v. Engel auf Breesen verheirathet; die jüngere blieb unverheirathet und starb spät, vielleicht erst nach 1782, in Penzlin. Aus diesen Verwandtschaften mit den v. Engel und v. Renz und dem Zusammenfluß dieser Familien in und bei Penzlin läßt sich die spätere Fortsetzung der hoinckhusenschen Arbeiten erklären. Zu gleicher Zeit hatte auch der ältere Sohn des Hauptmanns Valentin v. Penz, Gottfried, eine Beate Margarethe v. Engel, und deren Bruder wieder eine Schwester ihres Mannes zur Frau, und Gottfrieds v. Penz Sohn heirathete wieder eine v. Engel.


1) Vgl. (C. L. v. Penz) Verzeichniß des Mecklenb. Adels in Jahrb. XI. S. 445.