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2.
Zur Geschichte des Bisthums Schwerin.

In den Jahrbüchern X, S. 194 flgd., und XV, S. 168 flgd., sind über das Bisthum Schwerin Nachrichten mitgetheilt, welche sich in heimischen Archiven nicht finden, und um so schätzenswerther sind, als bekanntlich die Mehrzahl der Urkuden des Bisthums verloren gegangen ist. Seitdem habe ich aus anderen verborgenen Quellen noch interessante Nachrichten gesammelt, und theile diese für einen dereinstigen Bearbeiter der Geschichte des Bisthums Schwerin mit. Namentlich sind unter diesen die Auszüge aus dem Memorialbuche des lübecker Domes von Wichtigkeit, welche mir durch die freundliche Bereitwilligkeit des Herrn Professors Dr. Deecke zu Lübeck mitgetheilt sind. Dieses Memorialbuch, welches jetzt auf der Bibliothek zu Lübeck aufbewahrt wird, ist am Ende des 15. Jahrh. nach ältern Originalien durch den Domherrn Henning Osthusen, wie es scheint zu seinem Privatgebrauche, zusammengestellt, geschrieben und fortgeführt.


a. Nachrichten zur Geschichte des Bisthums Schwerin,

gesammelt

vom Archivar Dr. Lisch zu Schwerin.

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Der schweriner Bischof Albrecht von Sternberg,
1356 - 1363,

zuerst Domherr zu Olmütz, darauf Bischof zu Loitomischl und Erzbischof zu Magdeburg und zuletzt wieder Bischof zu Loitomischl, starb am 14. Januar 1380 und liegt in der Pfarrkirche zu Sternberg in Mähren begraben; vgl. Wolny Markgrafschaft Mähren, Bd. V, S. 737. (F. W. Kretschmer zu Berlin.)

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Der schweriner Bischof Rudolph II. von Anhalt,
1363 - 1365,

von welchem gar keine Urkunde bekannt ist, kam vielleicht nie in sein Bisthum; er starb im Fürstenthume Anhalt und ward zu Coswig begraben. Hederich sagt in seinem Index annalium ecclesiae Sverinensis (einem Register der Capitel=Matrikel);

"Rodolphus II episcopus Suerinensis succedit Alberto, mortuus sepelitur Coswigae in Anhaltino".

Vgl. Schröder P. M. I, S. 1418.

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Sedisvacanz des Bisthums Schwerin,
1365.

Nach dem Tode des Bischofs Rudolph II. von Anhalt war noch am 18. Nov. (in profesto Elisabeth viduae gloriosae) 1365 Sedisvacanz; es war an diesem Tage

"Hinricus de Bulow, archidiaconus Tribuses in ecclesia Suerinensi, administrator in spiritualibus et temporalibus eiusdem ecclesiae "uacante sede episcopali per capitulum eiusdem Suerinensis ecclesiae specialiter deputatus".

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Ueber den schweriner Bischof Potho,
1381 - 1390,

welcher vorher Bischof zu Münster war (1379 - 1381), sagt die Fortsetzung der münsterschen Chronik des Bichofs Florenz von Wevelinghoven in den Geschichtsquellen des Bisthums Münster, herausgegeben von Dr. Julius Ficker, Bd. I. Münster, 1851, pag. 72:

"XXXVII. Potho de Pothensten, nacione Bohemus. Huic per Urbanum sextum papam fuit provisum. Et veniens cum magna comitiva Bohemorum per quosdam armigeros prope Hammonem fuit invasus et ipse vix evasit. Et per capitulum et cives liberatus est, cum magna reverencia receptus, intronizatus et circumductus. 1 ) Et quia morum hominum et terre ignarus erat, ex persuasionibus aliquorum ecclesiam voluit obligare. Ad quod capitulum consentire noluit, unde se capitulo opposuit et capitulum se sibi. Et tandem translatus ad ecclesiam Swerinensem recessit 2 ), relinquens castrum cum opido Horstmaer in manibus comitis de Hoya, pro cuius liberatione multe expense fiebant 3 ). Et ipse festum divisionis apostolorum instituit.

"Providus ex toto non fuit iste Potho."

"1) 1379. Apr. 9. stellt Potho die erste Urkunde als Bischof von Münster aus. Doch erscheint Heidenrich Wulf noch April 27. in der Sühne mit dem Grafen von Bentheim als Stiftsverweser etc.
2) 1381. Apr. 28. stellte er noch eine Urkunde als Bischof von Münster aus etc.
3) 1382. Apr. 3. schloss Bischof Heidenrich einen Vertrag mit Otto von Hoya wegen Lösung Horstmar's".

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Sedisvacanz des Bisthums Schwerin,
1419.

Von 1415 - 1429 regierten hinter einander zwei Bischöfe mit dem Namen Heinrich: 1415 - 1418 Heinrich II. von Nauen und 1419 - 1429 Heinrich III. von Wangelin. Die scharfe Scheidung dieser beiden Bischöfe ist in mehrfacher Hinsicht von Interesse. Nach Jahrb. VIII, S. 23, lebte Heinrich II. noch am 8. Sept. 1418. - Am 8. Januar 1419 war jedoch schon Sedisvacanz; es waren nämlich an diesem Tage (dominica die infra octavas epyphaniae):

"Lubbertus Witgheruer et Johannes Lunowe canonici Zwerinenses ac in spiritualibus et temporalibus per capitulum eiusdem ecclesiae amministratores sede vacante specialiter deputati."

Damals war also Heinrich III. noch nicht Bischof.

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Der schweriner Bischof Gottfried Lange,
1457 - 1458,

stammte aus dem lüneburger Patriciergeschlechte der Langen mit dem halben Bären im Schilde und war der Sohn des Bürgermeisters Heinrich Lange, welcher erst im J. 1466 starb; vgl. Büttner Genealogiae der vornehmsten Lüneburgischen Adelichen Patricier=Geschlechter: "Gottfridus ward Doctor Decretorum zu Bononien, Canonicus zu Lübeck und Schwerin, ward Bischof zu Schwerin, weil er aber ein kräncklicher Herr war, starb er, als er kaum ein Jahr diese Dignität besessen hatte, aetat. 54."

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Der schweriner Weihbischof Dietrich von Sebaste,
1518,

wird in einer schweriner Urkunde "Thidericus Huls, tituli Sebastiensis episcopus in partibus, Stadensis, ordinis sancti Francisci", genannt. Eben so nennt ihn auch Slagghert in seiner Chronik des Klosters Ribnitz (Jahrb. III, S. 112): "de wigelbiscop tho Swerin broder Dideryck Huls, des ordens Francisci ock eyn broder, van Stade ghebaren."