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Nachtrag
vom
Archivar Dr. G. C. F. Lisch.
Die Buchdruckerei der Michaelisbrüder zu Rostock.
ist nach der Aufhebung des Klosters wahrscheinlich in Rostock geblieben. Noch im J. 1572, also 50 Jahre später, hat eine wahrscheinlich in Rostock nachgedruckte Flugschrift:
Ein bewechliche Demonstration zu lob v
ehrn des durchleuchtigsten Hochgebornen F
rsten vnd Herrn Wilhelm, Princen zu Oranien u. s. w.
am Schlusse mit der Bezeichnung:
Gedruckt vth eynem Gedruckten exemplar, dat gedruckt ist gewest tho Nedder Wesel am Ryn.
auf der letzten Seite das zu Jahrb. IV, S. 44, und Lithographie I, 5, abgebildete große Druckerzeichen der Michaelisbrüder, einen großen Holzschnitt, den H. Michael auf einer Weltkugel darstellend, wie er mit Kreuzstab und Schwert den Drachen überwindet. Der Holzschnitt ist zwar schon etwas abgenutzt, aber doch noch immer kräftig und deutlich.
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Zweiter Beitrag
vom
Auditor Dr. Möhlmann.
Eines der seltensten, vielleicht nur in dem einzigen mir vorliegenden Exemplare erhaltenen Werke sind die:
Statuta sy
nodalia diocesis Ver-
densis innouata et con-
firmata per
Reuerendissimum ac illu-
strem et
altigenitum Principem et d
m
d
m Cristophorū sctē
Breme
Archi-
episcopū, et
Verde
ecclesiarū admini-
stratorē perpetuū Brunswice
et Lu-
neburge
ducatuum ducem. etc. de
consensu Capituli sui dicte
Verdensis ecclesie.
Am Schlusse:
Impressum Rostochii per
Ludouicum Dietz,
sub anno a Natiuitate
d
i M.
CCCC
XXIII
. Die vero.
XXVIII
.
Mensis Augusti.
Auf der letzten, sonst leeren Seite steht das in Jahrb. IV, S. 183 - 184 beschriebene Druckerzeichen, mit der Umschrift:
Canis lapidem
. - Das Ganze enthält 7 1/2 Bogen,
da der letzte Bogen G anderthalb enthält und
deshalb bis zu Gv bezeichnet ist; das Format ist
4
to
, nicht, 8
vo
,wie irrig
in (Pratjes) Altem und Neuem aus den Herzogth.
Bremen und Verden, Stade, 1769, I, S. 111,
angegeben wird, obgleich der Verfasser selbst
hinzusetzt: "Dis kenne ich blos aus der
Anführung in Just. Joh. Kelpens Anmerk. über
einen Ablasbrief. [Hannover 1723.] S. 63".
- Bis pag. 28 incl. ist Alles paginirt, sodann
folgt noch ein 4 Seiten langes Register.
In dem vorliegenden Exemplare fehlt der Bogen F., der handschriftlich ergänzt ist, und ist aus dem Nachlasse des bremischen Geschichtsfreundes, des Predigers Schlichthorst, in die seit 1838 durch den Herrn Generalsuperintendenten Köster begründete Predigerbibliothek zu Stade gekommen.
Den Anfang bildet - und zwar schon auf der
Rückseite des Titels - ein Publicationspatent:
"Cristophorus
. - -
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Uniuersis"
.: Es seien zwar von seinen
Vorgängern allerlei Synodalgesetze gegeben,
indessen "non absque multis incommodis nec
sine animarum periculis in contemptum et
desuetudinem venerunt"
. In der Fürsorge für das
Seelenheil seiner Untergebenen habe er daher
diese mit Einwilligung des Domcapitels erneuert
und nach den Zeitbedürfnissen verbessert,
"ac denuo arte impressoria excussa, per
nostram diocesim vbilibet publicandas. - - Et vt
nullus eorundem ignorantiam pretendere, et per
hanc se excusare possit. Similiter volumus et
mandamus sub excōmunicatiōis et
decē florenorum penis. Quas premissa tamen
duodecim dierum monitione canonica pro omni
dilatione, rebelles et cōtrauenientes
incurrere decernimus per psentes ipso facto,
quatenus intra eosdem duodecim dies a die
publicatiōis presentium computandos
oēs, et singuli quarūlibet
collegiatar. vel parrochialium Ecclesiarum in
nostra Diocesi consistentiū Prelati et
pastores curam animarum habentes, debeant, et
quilibet eorum debeat. Exemplum aliquod dictarum
constitutionum Impressum, ab Officiali nostro ad
hoc in oppido Luneburgensi residenti (precio
eciam tolerabili per nos statuendo) sibi
comparasse et emisse
. - - - Datum et actum in
Luneburgo in monasterio Minorum de obseruantia.
Anno d
i Millesimoquingentesimo vigesimotercio".
Sodann folgen die Statute unter der Anrufung der heiligen und ungetheilten Dreieinigkeit, Vaters, Sohnes und heil. Geistes, "ac tocius Curie celestis triumphalis Amen", schon früher publicirt von Bischof Johann (wahrscheinlich dem 3ten, † 1472), und sodann unmittelbar darauf von Johann III. der Befehl, daß die Statute in allen Kirchen der Diocese stets vorhanden sein sollen, (habeantur conscripti vel impressi, et in choro seu sacristia iaceant, sic vt patere possint cuilibet legere vel videre volenti).
Uebrigens sind die Statute der verschiedenen Bischöfe in ein gewisses System gebracht und bei der Ueberschrift auch diejenigen genannt, von denen sie ausgehen.
Sonst gehen die Statute bis p. 20, wo "Copia statutorum Karoli imperatoris quarti" anfängt; p. 21 folgt: "Confessio in vulgari" (d. i. plattdeutsch), dann p. 23: "Casus papales und p. 27 Casus episcopales".