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:
mitgetheilt
von Dr. L. Gollmert zu Berlin.
W enige Tage, nachdem hieselbst ein Aufsatz 1 ) über Stammbücher und Rebus erschienen war, in welchem neben einer lehrreichen Besprechung dieser Gegenstände nach den verschiedensten Seiten hin auch eine Reihe von auserwählten Stammbuchversen und Rebus dargeboten wird, tauchte im hiesigen königlichen Geheimen=Staats= und Cabinets=Archive bei Gelegenheit der archivalischen Bearbeitung des sogenannten Croy'schen Nachlasses ein Büchelchen auf, das Stammbuch 2 ) einer meklenburgischen Herzogin, welches denen, die überhaupt nicht nur von den im Gebiete des Staates, der Wissenschaft oder der Kunst auf das Wohl und Wehe der Menschheit Einfluß übenden Begebenheiten früherer Jahrhunderte, sondern auch von den stilleren Regungen des menschlichen Herzens, von Denkmälern christlicher Freundschaft und Liebe regere Kenntniß nehmen, als ein nicht unwillkommener Beitrag zu der oben gedachten Festschrift erscheinen dürfte, um so mehr, da in der letzteren nur ein einziger Denkspruch von denen, welche in dem vorgefundenen Stammbuche verzeichnet stehen, nämlich der vom Markgrafen Johann Sigismund eingeschriebene (Nr. VII), sich abgedruckt findet.
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Zugleich kann dem Büchlein auch an und für sich eine historische Bedeutung nicht ganz abgesprochen werden, insofern es einmal (in seinem Eingange) von dem Verlaufe der letzten Lebenstage und dem in Gott beschlossenen Ende eines der bedeutendsten Fürsten seines Stammes, des Herzogs Ulrich von Meklenburg, eine umständliche Darstellung giebt, dann aber auch in die weitverzweigten freundschaftlichen und Verwandtschaftlichen Beziehungen, in welchen die Besitzerin des Büchleins und überhaupt der meklenburgische Hof um das Jahr 1600 zu den gleichzeitigen europäischen Fürstenhäusern gestanden, wenigstens einen Einblick thun läßt.
Auch in Absicht auf Autographa sei erwähnt, daß von mehr als funfzig fürstlichen Personen der genannten Zeit, die zum Theil nicht nur demselben Hause, sondern auch derselben Familie angehörten, die eigenhändigen Schriftzüge gleichwie in einer Sammlung sich hier vereinigt finden.
Schließlich mag noch erwogen werden, daß es allein durch Zusammenstellung einer möglichst großen Zahl von Wahl= und Denksprüchen mehr und mehr gelingen wird, alle diejenigen unter diesen zu enträthseln, deren Inhalt durch die Anfangsbuchstaben der einzelnen diesem entsprechenden Worte nur angedeutet erscheint, - dann nämlich, wenn etwa dieselbe Sentenz, welche an dem einen Orte auf die erwähnte Art nur angedeutet worden, an einem anderen sich vollständig ausgeschrieben vorfinden sollte.
Möge von diesen Gesichtspunkten aus dem im Nachfolgenden näher zu beschreibenden Stammbüchlein einige Aufmerksamkeit und Theilnahme nicht versagt werden.
Das in Rede stehende Stammbuch besteht aus neun Blättern in kleinem Quartformat, welche zwar mehr oder minder vergilbt, sonst aber wohl erhalten und mit einem Goldschnitt versehen sind. Auf einem zehnten, den übrigen vorgehefteten und durch die Beschaffenheit des Papiers, sowie durch das Fehlen des Goldschnittes von ihnen unterschiedenen Blatte steht folgende Notiz:
"Etzliche Bletter auß einem alten Furstl. Bethebuch so die hochsehl. Hertzogin zu Grabow im Gebrauch gehabt. Darin Unterschietliche Furstl. Persohnen zum Gedechtnuß geschrieben worbey vorne des Hertzogen Ulrichs zu Meckelnburg F. G. tödtlicher abgangk Anno 1603 beschrieben".
Für die Annahme (die ich wegen der nächstdem zu lösenden Frage gern festhalten möchte), daß wir in den vorliegenden neun
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Blättern Alles besitzen, was derartiges dem Gebetbuche der Herzogin beigeheftet gewesen, läßt sich aus der gegebenen Notiz freilich weder eine Bestätigung, noch eine Widerlegung entnehmen, doch möchte vielleicht der Umstand für die Vollzähligkeit der Blätter sprechen, daß gerade die der Zeit nach jüngsten, zuletzt eingeschriebenen Denksprüche (nämlich fünf Sprüche aus dem Jahre 1625) gleich auf der Rückseite des ersten jene Beschreibung von dem Heimgange des Herzogs Ulrichs enthaltenden Blattes und zwar in einer den gegebenen Raum durch Enge der Schrift möglichst sparsam benutzenden Weise gefunden werden, wie wenn man nur darum hierher seine Zuflucht genommen hätte, weil das Schlußblatt mit Versen angefüllt war.
Eine andere Frage ist die: Wer war die hochselige Herzogin zu Grabow, in deren Händen sich das alte fürstliche Gebetbuch befand, und der ohne Zweifel die beigeschlossenen Denksprüche gewidmet waren?
Es scheint, als sollte sich bis zu einer an Gewißheit grenzenden Wahrscheinlichkeit nachweisen lassen, daß nur an Anna, des Herzogs Philipp I. zu Pommern=Wolgast jüngste Tochter (geb. den 18. Sept. 1554) und seit dem 9. Dec. 1588 (zweite) Gemahlin des Herzogs Ulrich von Meklenburg, gedacht werden könne.
Um zunächst von der in obiger Notiz enthaltenen Angabe Gebrauch zu machen, so gehörte das Schloß zu Grabow (in dem zu Meklenburg gehörenden Fürstenthum Wenden an der Elbe belegen) zu den Gütern, welche für die hinterlassenen Wittwen der meklenburgischen Herzöge zum Leibgedinge bestimmt waren 3 ). Es kann daher unter einer (ausschließlich so bezeichneten) "Herzogin zu Grabow" füglich nur eine verwittwete Herzogin verstanden werden, und zwar muß diese mindestens bis zum Jahre 1625, bis zu welchem die Stammbuchverse hinabreichen, am Leben gewesen sein. Solcher Herzoginnen nun gab es nur zwei: Sophie, die Gemahlin des Herzogs Johann IV., verwittwet seit dem 22. März 1592, gestorben 1634, und Anna, die Gemahlin des Herzogs Ulrich, verwittwet seit dem 14. März 1603, gestorben am 10. Sept. 1626. Unter diesen aber steht es in Betreff der ersteren nicht allein historisch fest, daß sie nach dem Tode ihres Gemahls den im Jahre vorher erledigten Wittwensitz Lübz bezogen 4 ), sondern - was jeden Zweifel in dieser Beziehung heben muß - auch ihr Name und Denkspruch
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findet sich unter den in dem Stammbuche verzeichneten (Nr. XIX). Somit kann wohl nur Ulrich's Gemahlin Anna im Besitze jenes Büchleins gewesen sein, - eine Behauptung, die dadurch noch mehr an Halt gewinnen muß, (wobei ich freilich jene früher geäußerte Annahme, als hätten wir das ganze Stammbuch der Herzogin vor uns, als richtig voraussetze,) daß die Jahre 1596 bis 1625, in welchen die Denksprüche verzeichnet worden sind, ziemlich genau mit der Zeit ihres Todes, mit ihrem vorletzten Lebensjahre abschließen.
Zu diesem ersten aus der Aufschrift des Stammbuches hergeleiteten Beweggrunde, dasselbe der Herzogin Anna zuzuschreiben, gesellen sich aber noch manche andere, zu welchen die Beschaffenheit des Büchleins selber hinführt. Denn
zweitens konnte es Niemandem mehr Bedürfniß sein, ein Gedenkblatt an den verstorbenen Herzog Ulrich, und zwar gerade in Bezug auf die letzten, in das Glück des ehelichen Umganges bei Fürsten und Niederen gleich tief eingreifenden, dem Familienkreise allein zugehörigen Lebensumstände, wie ein solches den übrigen Erinnerungsblättern vorausgeht, seinem Gebet= und Stammbüchlein anzuschließen, als der hinterbliebenen Wittwe desselben, der Herzogin Anna.
Drittens fällt die verhältnißmäßig größte Zahl der Einschriften (nämlich zehn, von denen die fünf ersteren von brandenburgischen, die fünf letzteren von einheimischen Fürsten und Fürstinnen herrühren,) gerade in das Jahr 1603, das Todesjahr des Herzogs Ulrich, so daß die Vermuthung nahe liegt, eben dieser Todesfall habe die Verwandten zusammengeführt, und es habe gerade darin mehr als jemals für diese eine Veranlassung gelegen, der trauernden Wittwe ein Blättchen der Erinnerung zu weihen.
Viertens darf nicht übersehen werden, daß einzig und allein der (nur durch Buchstaben angedeutete) Denkspruch des Herzogs Ulrich selbst (Nr. XL) nicht eingeschrieben, sondern eingeklebt ist. Es gewinnt hiernach den Anschein, als wäre derselbe, obgleich den Jahren nach der früheste (von 1596), dennoch erst nach dem Tode Ulrich's von der Herzogin als ein die Stelle seiner eigenhändigen Einschrift vertretendes Denkmal von anderswoher entnommen und den übrigen Denksprüchen zugesellt worden, während bei Lebzeiten des Gemahls der Gemahlin ein solches vermittelndes Erinnerungszeichen erklärlicher Weise wohl entbehrlich scheinen mochte.
Endlich fünftens findet der sonst auffällige Umstand, daß unter den vielen dem meklenburgischen Hause näher oder entfernter stehenden Personen, welche in das Stammbuch sich eingeschrieben, gerade der Name der Herzogin Anna vermißt wird,
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ein Name, der neben dem des Landesfürsten, ihres Gemahls, vor Allem der Inhaberin des Büchleins hätte willkommen sein, um dessen Einschrift als eine Ehrenerzeigung sie vorzugsweise hätte nachsuchen müssen, - nur darin seine Erklärung, daß sie selber es war, die durch Vereinigung eines Stammbuches mit ihrem Gebetbuche in den Stunden frommer Andacht zugleich dem Kreise ihrer Lieben, der abgeschiedenen wie der lebenden, ein stilles Andenken weihen wollte.
Nach diesen Bemerkungen, welche vielleicht nöthig waren, um bei einem Einblick in das Büchlein nicht bloß vereinzelte Sprüche und Namen vor sich zu sehen, sondern einen historisch feststehenden Mittelpunkt zu gewinnen, von dem aus betrachtet nun die Einzelnen zu einer großen Familie zusammentreten, und welchem gegenüber sie ihrem gemeinsamen Gefühle liebender Zuneigung, wiewohl Jeder nach seiner Eigenthümlichkeit, Ausdruck verleihen: möge zunächst noch ein alphabetisch nach Fürstenhäusern und innerhalb derselben nach Familien zusammengestelltes Verzeichniß zur Erleichterung der Uebersicht über die Personen, welche - natürlich ohne Rücksicht auf genealogische oder chronologische Anordnung - in das Stammbüchlein sich eingetragen haben, und deren Autographa wir somit vor uns sehen, den Denksprüchen selber vorausgeschickt werden 5 ).
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Das nunmehr folgende Stammbuch ist, - abgesehen von der Auflösung mancher Abkürzungen, deren Nachbildung zum Theil mit Schwierigkeiten verbunden gewesen sein würde, wie unter anderen die des in sehr verschiedenen Formen wiederkehrenden
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"manu propria", und abgesehen von der Auslassung bedeutungsloser Verzierungen, - dem Originale getreu nachgeschrieben worden.
S. 1.
A
nno 1603 den 9 Februarij ist der
Dürchleüchtiger Hochgeborner Fürst vnnd Herr,
Herr Vlrich
6
), Hertzog züe Meckelnbürgk
. etwaß schwach geworden, vnnd mit
einem Hüesten vnnd Fieber befallen, welche
schwacheit S. F. G. Deromassen zügesetzet, daß
dieselbe den 26 desselben Monatß züe Bette sich
leggen müssen, Folgenden tag war der Sontag
Sexagesima hat die Schwacheit sich gahr sehr
gemehret, vnnd haben S. F. G. den Montag wahr
der leste Februarij sich mit dem lieben Godt
vereiniget, vnnd mit grosser hertzlicher Andacht
daß Heilige Abendtmahl deß Herrn empfangen,
Hernach hat diese Kranckheitt immer von tage
zügenommen, in welcher doch S. F. G. dem lieben
Godt, vff denselben S. F. G. Ihre vertrawen mit
grosser bestendigkeitt vestiglich gesetzett, mit
gedült aüßgewartet, Vnnd ist entlich den 14
Martij deß Morgenß ein Viertel vor 4 Vhren, nach
Gotteß Vnwandelbahrem willen dieser
Hochlobliche, Fromme, Gottselige vnnd
Christliche Fürst, in Christo dem Herrn, deme S.
F. G. vor erst deroselben Seele getreülich
befohlen, fein sanfft eingeschlaffen, Dero
Seelen Godt gnedig sein wolle.
S. 2.
I.
Famam virtutis mors abolere nequit.
Elisabet
7
) Herzogin zu Mecklenburgk
geborne LandgreVin
zu Hessen,
E.
L. Demütige gehorsame Dochter vndt
Dienerin
bis in mein todt.
NB. Für den bei weitem größten Theil der den Zahlzeichen eingereiheten Buchstaben läßt sich auf ähnliche Weite die Deutung finden und ist solche an den betreffenden Stellen beigefügt worden.
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II.
1625.
Dieu ne delaisse jamais les siens,
Eleonora Maria
8
) fzAnhalt
.
E. G. Demütigste
gehorsame Dochter vndt Dienerin allezeit.
III.
1625.
En Dieu mon esperançe.
Sophia Elisabeth
9
) Freulein zu
Meckelnburg,
E. G. demüthige gehorsame
dochter und dienerin so lang
ich lebe.
IV.
1625.
Tout auec Dieu.
Christina Margretta
10
) Freuelein zu
Mekelnburgk
E. G. demutige gehorsame
dochter vnd dienerin bis in todt.
V.
16
10a
) 25.
A dieu complaire à tous seruir
jamais
mal faire cèst mon desir.
Marguerithe
11
) grevin zu
Stolberg geborne grevin zu Solms.
E. F.
G. allerdemütigste vndt gehorsambe Dienerin.
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S. 3.
VI.
gnade dir got in ewigkeit. 12 )
1. 6.
12a
) 0.3.
. M . D . D .
13
).
(Herr regiere mich durch deinen Heiligen Geist) 14 ).
ELisabeth
15
)
Marggreffin vndt Churfurstin zu Brandenburg
. Witwe, Geborne Furstin zu Anhalt
. Manu propria.
D. L. Getreue dienstwillige Muhm, vndt bestendige schwester, Leb vndt sterb Ich
.
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VII.
16
15a
) 04.
I S T D
(Initium sapientiae timor dei)
16
).
Pro
Lege & Pro Grege
17
).
Hannß Sigismundt
18
)
Marggraff zu Brandenburgk In Preußen
. Hertzogk.
Manu propria.
VIII.
1. 6.
18a
) 0. 4.
Gottes Wort Mein Hort.
Anna 19 ) geborne vnnd vermehl(te) Marggreffin zu Brandenburg. In Preußen Hertzogin.
manu propria.
S. 4.
IX.
1. 6. 0. 3.
Mein thun Vnd leben
Ist Gott
ergeben.
Georg Albrecht
20
) Marggraff zu Brandenburgk.
m. p.
X.
1. 6. 0. 3.
Allein In Gott mein vertrawen.
Sigismundt
21
) Marggraff
zu Brandenburgk
.
m. p.
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XI.
1. 6. 0. 3.
A N G W
(Alles nach Gottes Willen)
22
).
Frewlein Elisabeth Sophia
23
) Marggreffin
zu Brandenburgk.
M. p.
XII.
1. 6. 0. 3.
I. H. G. I. G. G.
(Ich hab's gestalt in Gottes Gewalt)
24
).
Frewlein Dorothea
Sibylla
25
).
Marggräffin zue Brandenburgk.
M. p.
S. 5.
XIII.
1 6 † 0 1
treuw ist wilttbrett aber gott verlest die
seinen nicht.
Sophia
26
)
konigin tzu Denemarken, wittwe
e l
getreuwe tochter weil ich lebe.
Es komett alles von gott, glück vnd unglücke, armutt vnd reichthum, das lebende und der thutt.
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XIV.
gnade dir got
1. 6.
26a
) 0. 1.
R. M. H. D. D. H. G.
(Regiere mich Herr durch deinen heiligen
Geist.)
27
)
Anna Katharinna
28
). Konnigin zu
Dennemarcken. m. p.
E. L. gedrewe
dochder weil ich lewe.
XV.
1601.
G. W. W. S. N. S. W.
Hedwig
29
) .
Freulein . zu . Dannemarck.
E. L.
getreue tochter die weil Ich Le(be).
XVI.
Ohne Jahr (zwischen 1604 und 1606) 30 ).
W. G. V. D. H. W. G.
(Wer Gott vertraut, der hat wohl gebaut.)
31
)
E. L. allezeit gettrewe schwester Elisabett
32
)
Hertzog (in) zu
Braunschweig vnd
Lüneburg mein eigen Hand.
S. 6.
XVII.
gnade dir got
1 5 CM
32a
) 9 8.
I. L. V. S.
B.
I. D. H.
Sigismundus
Augustus
33
) H. z. Meckelnburgk.
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XVIII.
1 6 S † A 33a ) 0 3.
A. G. SIA. G.
(An Gottes Segen ist Alles gelegen.) 34 )
Clara Maria 35 ) geborne zu Stettin pommern Hertzogine zu Meckellinborg wittwe.
E. L. gtreue dinstwillige Muhme vnd dochtter die weyl ich lebe.
S. 7.
XIX.
1. 6. † 0. 3.
H. C. Z. S. E.
(Hilf Christe zum seligen Ende).
Sophia
36
) Geborn zu
Schleßwig Holstein.
Hertzogin zu
Meckelnburgk. wittwe.
Dein Getrewe
schwester. weil ich lebe.
XX.
1603.
A. n. G. W.
(Alles nach Gottes Willen.)
37
)
Anna Sophia
38
) frewlein zue
Mechelnburgk
.
XXI.
1. 6. 0. 3.
Deum curo et populum.
Adolphus Friedricus
39
) Dux
Megapolitanus
.
XXII.
1. 6. † 0. 3.
Deum colo reliqua delibero.
Joannes Albertus
40
) Dux
Megapolitanus
.
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S. 8.
XXIII.
15 † R E † 98.
Was . Gott . Will. 40a )
Hansfridrich
41
)
HzSPom
. (E. L. getrewer Bruder
dweil ich lebe 17 Februarii.
Frantzburgk.
S.
XXIV.
1. 5.
.
41a
) 9. 8.
H. F. Z.
Eerdtmud
42
) Hirzogin zu Stittin Pamirn
Giborn Aus Curfurstlichin Stami Brandinburck. m.
p.
E. L. Alliziid gitriwi schwistir vnd F.
Muttir ziid minis libinst.
XXV.
gnade dir got
1. 5 † 9. 8
M. H. Z. G
(Meine Hoffnung zu Gott).
43
)
Kahtrina Vrsula
44
) gebornes Frewlein zu
sachsen meine Handt.
XXVI.
gnade dir gott
1 5. Clara 45 ) 9 8
Des zeitlichen Lebens Ausganck.
Ist des
Ewigen ein Anfanck.
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Die Zeit ist kurtz, der Tott ist schnell
Ein Jeder lebe, wie er Sterben will.
J
E S V S.
H : M : M : G
Bugslaff.
46
) H. z. SPom.
S. 9.
XXVII.
16
46a
)
0 6
A. N. G. W.
(Alles nach Gottes Willen.) 47 )
Elisabeth 48 ) geboren aus koniglichenn stamme zu dennemarcken Hertzogin zu braunschwig vnd luneburg EL allezeit getrewe vnd gehorsam tochter weil ich lebe.
XXVIII.
1. 6. 0. 6.
G. † . M. Z. W. A. V.
freuwlein Hedwig 49 ) Hertzoin zu braunschwig vndt luneburgk E L allezeit getrew vndt deinstwillig muhme.
XXIX.
1. 6. 0. 6.
A. V. E. 50 )
Sophia Hedwig 51 ) gebornes frewlein zu Braunschwig vnd luneburgk E. l. alle zeit getrewe vnd gehorsam tochter dieweil ich lebe.
An Bogislav XIV., geb. 1580 † 1637, habe ich hier deshalb nicht gedacht, weil 1. die obige Einschrift "Clara" mehr für Bogislav XIII. spricht, 2. die Ueberschrift "Gnade dir Gott", wie oben Anmerk. 12 gezeigt worden, sonst überall nur auf Personen sich bezieht, die vor der Herzogin Anna von Meklenburg, d. h. spätestens 1626, gestorben sind.)
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XXX.
1 : 6 : 1 : 2 :
Ach godt hilf mihr ist es dein wille.
E:
g: gehorsamer Sohn vnd diener weil ich
lebe.
Frantz Julius
52
) HzSachssen.
S. 10.
XXXI.
1 6
52a
)
0 8
Virtute et Constantia.
Fridericus
53
) Curl. et Semgall: Dux manu pr.
XXXII.
1 6 F 53a ) 0 8.
M. H. S. Z. G.
(Meine Hoffnung sei zu Gott.) 54 )
Elisabeth Magdalenna 55 ) geborne Hertzogin zu Stettin pommer Hertzogin zu Curlandt. E. L. gehorsame treuw deinstwilige Muhme vnndt Tocher weill ich das lebentt habe.
S. 11
XXXIII.
1. 5. BC 9 8
Christo et Reip.
Philipp 56 ) HzS Pom.
XXXIV.
1. 5.
9 8.
E. L. allezeit getreuwer lieber Vetter weihl
ich lebe.
Frantz
57
) Hertzogk zu
Stettin Pommern
mein eigen hand.
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XXXV.
1 6
0 2.
L'Astre que domine mon Juir. (jour)
Ma
fect serf de Mars et d'amour.
(m'a fait etc.)
Vlrich
58
) Erbe
zu Norwegen Hertzog zu Sleßwigk Holstein
.
m. p.
XXXVI.
1604.
Ich habe noch nie gesehen den gerechten
vorlassen oder seinen
samen nach brott gehen.
Christian Wilhelm 59 ) Ertzbischopff zu Magdeburg. M. z. B. (Markgraf zu Brandenburg.) m. p.
XXXVII.
Ohne Jahr (1604?)
Las Gott walten.
Friderich 60 ) M. z. B. (Markgraf zu Brandenburg). m. p.
S. 12.
XXXVIII.
1 6 † 0 1.
gnade dir got.
Virtute decet non genere niti.
Johannes 61 ) Haeres Noruegiae Dux Slesuici Holsatiae. m. p.
XXXIX.
1 6 0 1.
Vicit post funera virtus.
bone parole e
triste fatte
inganna i savij e le matte.
JFriderich 62 ) E B zu B HzSholstein (Johann Friedrich, Erzbischof zu Bremen, Herzog zu Schleswig=Holstein). m. p.
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S. 13 (leer).
S. 14.
XL. 63 )
1. 5 . A . 64 ) 96.
H. G. V. V. G.
(Herr Gott verleih uns Gnade.)
65
)
Vlrich
66
). H. z. Meckhlenburg.
S. 15.
XLI.
1. 6. 0. 6.
A. M. B.
(Alles mit Bedacht.)
67
)
Augustus
68
) dJHzbvLuneburgk (? Herzog
zu Braunschweig
und Lüneburg).
E,
L, dienstwilliger vetter, allezeitt. Ln.
XLII.
1 6 1 2.
Gott Mein schutz.
E. G. getrewer
dienstwilliger vetter vndt Shon weil ich
lebe.
Vlrich
69
) Hertzogk zu Stettin
Pommern.
geschrieben zu Grabow den 18 Augusti.
XLIII.
1. 6. V. 69a ) 1 9.
Tout vient de dieu l'heur et le malheur 70 ).
Hedwig
71
) Geborne aus
Fürstlichem Hause Braunschwig vnd Luneburgk
Hertzogin zu Stetin pommern
. E. G. Jeder Zeit Im hertzen
gehorsamste vnd getrewste tochter vnd dinerin
bis in todt.
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S. 16.
XLIV.
1 6 0 6.
Vigilando et agendo.
Wer Gott vertrawt
hatt wollgebawt.
Julius Augustus 72 ) Dux Brunsuicensis et Lunaeburgensis Abbas ad Lapidem Divi Michaëlis manu Sua.
XLV.
1 6
(?) 0 6.
An Gottes Segen ist alles gelegen.
E. G. getrewer vnd gehorsamer Ohmb Sohn vnd Diener bis in den tot.
S. 17.
XLVI.
1
73a
) 6 0 4.
W. G. W.
(Was Gott will.)
74
)
Omnia assunt bona
quem penes est virtus.
Philippus Julius
75
) dux stett: Pom. manu propria.
XLVII.
1. 6.
75a
) 0. 4.
Herr Regir mich durch deinen Heiligen Geist.
Agnes 76 ) Geborne Marggrefin zu Brandenburgk Hertzogin In pommern.
Mappria.
E. L. Getrewe dienstwillige Muhm vnnd Tochter bis in Todt.
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XLVIII.
1 6 EL 76a ) 0 4.
M. H. Z. G. A
(Meine Hoffnung zu Gott allein.) 77 )
Sophia Hedewig 78 ) g zu B vnd l H zu S pomern widtwe D l getreuge dinstwilige schwester . . . . . . . . . 79 )
XLIX.
1. 6. F. 79a ) 1 9.
H. D. H. D.
Sophia 80 ) geborne aus Churfurstlichen S Sachßen Herzogin zu Stettin Pommern. Mp. E. L. stetz getreue Muhme vnd tochter lebe vnd sterbe ich.
S. 18.
L.
1. 6 0 4.
V V V V V.
E. F. g. gehorsamer Diener Erenfridt von
Minckwitz
81
) Freyherr zu Minckwitzburgk vndt
Drenaw Rö. Kais. königl. (?) Majestät
. Radt.
m. p.
LI.
1 6
0 5.
Quicquid agis prudenter agas et respice finem.
Joachimus Carolus 82 ) Dux Bruns: et Lunaeb: etc. m. p.
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LII.
1. 6. 0. 5.
E. g. dienstwillige Dochter alle Zeit.
Hedwig.
83
) geborne
Hertzogin zu B. vnd Luneburgk.
LIII.
G. W. M. H.
(Gottes Wort mein Hort.)
84
)
E. g. dinstwillige
Dochter alle Zeit.
Katharina Sophia
85
) geborne Hertzogin zu B.
vnd L.
Berlin, den 22. März 1855.
Dr. Louis Gollmert.
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Nachtrag und Üebersicht.
Die alten Stammbücher fürstlicher Personen sind von sehr großem Interesse und bieten für die Symbolik einen reichen Stoff zur Anwendung, welche bei Gelegenheit des schweriner Schloßbaues oft zur Frage stand. In Folge der Arbeit des Herrn Dr. Gollmert und anderer Studien wandte ich mich an meinen hochverehrten Freund den Herrn Archivrath Dr. Schmidt zu Wolfenbüttel, welcher denn die Freundlichkeit hatte, im Archive und auf der Bibliothek zu Wolfenbüttel umfassende Forschungen anzustellen. Die Forschungen im Archive blieben ohne allen Erfolg. Dagegen fanden sich auf der Bibliothek mehrere Quellen, welche manches Werthvolle lieferten. Diese sind:
1) ein handschriftliches Stammbuch Mscpt. Extravag. 282. 2. (im Folgenden mit Wolf. Ms. 289. 2. bezeichnet);
2) ein handschriftliches Stammbuch Mscpt. Extravag. 309. (im Folgenden mit Wolf. Ms. 309 bezeichnet);
3) Stammbuch der Fürstin Dorothea von Anhalt, des Herzogs August d. j. von Braunschweig zu Wolfenbüttel zweiter Gemahlin, in einem durchschossenen Exemplare von "Andreas Friedrichs Neu Bilderbuch in Stimmen", 1617, in 4 to (im Folgenden mit Wolf. A. Friedr. bezeichnet);
4) Nicolai Reusneri J. C. Symbolorum heroicorum liber singularis. Jenae. 1608. 8 vo min. (69. 2. Eth.) (im Folgenden mit N. Reusner bezeichnet).
Ich stelle über die meklenburgischen fürstlichen Personen im Folgenden die Ergebnisse sowohl dieser Forschungen, als die Ergebnisse des im Vorstehenden abgedruckten Stammbuches der Herzogin Anna mit einigen andern Forschungen chronologisch zusammen.
Die Ergebnisse des Stammbuches der Herzogin Anna sind im Folgenden mit Berlin. Ms bezeichnet.
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Herzog Johann Albrecht I. († 1576):
Premente cruce tollimur.
(N. Reusner, p. 120.)
Herzog Johann VII., dessen älterer Sohn, († 1592):
Fer opem domine, qui spem dedisti.
(N. Reusner.)
NB. Auf einer Medaille des Herzogs zu Leipzig, im 20. Jahre seines Alters, steht:
Principis est virtus maxima nosse Deum.
Herzogin Sophie, dessen Gemahlin, geborne Herzogin von Schleswig=Holstein, († 1634):
(d. i. Hilf Christe Zum Seligen Ende ).
(Wolf. Ms. 289. 2. fol. 13 vom J. 1604. Berlin. Ms. Nr. XIX.)
NB. Die Lesart C (= Christe) ist nach einer Durchzeichnung des Originals durch den Herrn Geheimen Archivrath Dr. Friedländer zu Berlin ganz sicher.
In einem Ausgabebuche schreibt die verwittwete Herzogin:
Hilff gott hir christlich zu leben
vnd selig zu sterben.
In ihrer Autobiographie vom J. 1633 schreibt sie:
Hilff Gott zu einem seligen Ende.
Herzog Sigismund August, des Herzogs Johann Albrecht I. jüngerer Sohn, († 1600):
G. G. M. H. T.
(N. Reusner, p.
121.)
I. L. V. S.
B.
I. D. H.
(Berlin.
Ms. Nr. XVII.)
d. i. vielleicht:
Im Leben Vnd Sterben
Bin
Ich Dein Heil.
Herzogin Clara Maria, dessen Gemahlin, Herzogin von Pommern, († 1633):
(d. i. An Cottes Segen Ist Alles Gelegen ).
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Herzog Adolph Friedrich I., des Herzogs Johann VII. älterer Sohn,(† 1658):
Deum curo et populum. 1603.
NB. Dieser Wahlspruch ist allerdings sehr auffallend. Bekanntlich führt der Herzog während seiner Regierung immer den Wahlspruch:
Fortune. infortune. fort une.
Herzogin Anna Sophia, des Herzogs Johann VII. Tochter, († 1648):
M. G. St. I. G. H. 1603.
(d. i.
Mein
Glück Steht In Cotttes Hand
).
Anna Sophia Fräulein zu Meklenburg.
(Wolf. Ms. 289. 2. fol. 13.)
Dagegen:
A. N. G. W. 1603.
(d. i. Alles Nach
Gottes Willen).
(Berlin. Ms.
Nr. XX.)
NB. Der letztere Wahlspruch scheint der Herzogin Anna Sophie, der Gemahlin des Herzogs Johann Albrecht I., anzugehören.
Herzog Gustav Rudolph, des Herzogs Adolph Friedrich I. Sohn, († 1670):
Herzog Johann Albrecht II., des Herzogs Johann VII. jüngerer Sohn, († 1636):
Herzogin Elisabeth, dessen Gemahlin, Landgräfin von Hessen=Kassel, († 1625):
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Herzogin Sophie Elisabeth, des Herzogs Johann Albrecht II. Tochter, († 1676):
Herzogin Christine Margarethe, desselben Tochter, († 1666):
Herzog Ulrich von Meklenburg=Güstrow († 1603):
Herzogin Anna, dessen zweite Gemahlin, Herzogin von Pommern, († 1626):
Herzogin Sophie, des Herzogs Ulrich Tochter, Königin von Dänemark:
Herzog Carl von Meklenburg († 1610);
NB. Vielleicht ist dies eine Verwechselung, da der Herzog Johann VII., sein Neffe, diesen Wahlspruch in seiner Jugend führte.
Der Herzog Carl führt auf seinen Münzen immer den Wahlspruch:
G. C. F. Lisch.