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21.
Der südervissingsche Runenstein.

(Nachtrag zu S. 173.)

In Jahrb. XII, S. 123 flgd. und oben S. 173 ist der südervissingsche Runenstein zur Kenntniß gebracht. Die Inschrift sagt, daß "Tuva, Mistivi's Tochter, Harald Gormsson des Guten Frau", den Stein habe setzen lassen. Ich habe Jahrb. XII, S. 124 und 135, und, mit Worsaae, oben S. 173 die Ansicht ausgesprochen, daß unter Mistivi wahrscheinlich der Obotritenfürst Mistewoy zu verstehen sei. Während des Druckes dieser Blätter von meinem Freunde Dr. Beyer darauf aufmerksam gemacht, bringe ich aber noch nachträglich die Berichtigung, daß hier wohl nicht der Fürst Mistewoy (1018-1025), sondern vielmehr der Fürst Mistui Billug, welcher 960-985 regierte, anzunehmen sei; dieser stimmt nicht allein besser zu der Form des Namens Mistivi und der Zeit des dänischen Königs Harald Blaatand, Gormsson, (931-981), sondern auch zu der Geschichte, indem Mistui um die Ausbreitung des Christenthums bemühet war und unter ihm zu Aldenburg ein Bisthum und zu Meklenburg eine Kirche (zu Ehren des H. Petrus) und ein Nonnenkloster gestiftet ward (vgl. Rudlof M. G. I, S. 40). Vielleicht hellen tiefere Studien in den nordischen Quellen einst noch mehr auf.

G. C. F. Lisch.