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Ein jüdischer Probierstein und Schächterstempel,
von schwarzem Kieselschiefer, 1 1/2 " lang
1/2 "breit, 1/4 " dick. An dem einen
Ende ist verkehrt, zum Stempeln,
, d. i. Tag 3, an dem andern
, d. i. Tag 4, eingegraben. Die
jüdischen Schächter haben für jeden Wochentag
einen Stempel, mit denen sie das an jedem Tage
geschächtete Fleisch stempeln, da es innerhalb
dreier Tage gegessen werden muß. Nach
Kosegartens Ansicht "scheinen die
Schriftzüge grade nicht alt; aber die hebräische
Quadratschrift hat sich überhaupt seit 800 bis
1000 Jahren fast gar nicht verändert".
Daraus aber, daß ein grade nicht regelmäßiger
Stein, der freilich zugleich zu einem andern
Erwerbszweige diente, gewählt ist, möchte sich
auf ein ziemlich hohes Alter schließen lassen;
in neuern Zeiten haben die Schächter förmliche
Pettschafte. Gefunden ist dieser Stein zu Remlin
bei Gnoyen in einer Mergelgrube und geschenkt
von dem Herrn von Kardorff auf Remlin.
G. C. F. Lisch.