Kegelgrab von Moltzow
Nr. 1.
Im Frühling 1841 öffnete der Herr Baron von
Maltzahn auf Peutsch ein Kegelgrab auf der Höhe
der Feldmark Moltzow, ungefähr 2 Ruthen weit von
der Steinkiste (vgl. oben S. 133). Das Grab
hatte ungefähr 40' Durchmesser und 6' Axenhöhe,
und war ein ganz von Steinen aufgebaueter Kegel.
Gegen NO. fand sich die Brandstätte. In der
Mitte des Grabes stand eine Steinkiste, gegen 2'
in den Durchmessern, von platten Steinen
construirt. In dieser Steinkiste standen 4
Gefäße von der gewöhnlichen Urnenmasse und
hellbrauner Farbe: zwei große Urnen und zwei
kleinere Gefäße, alle ohne Verzierungen. Die
beiden größern Urnen waren ganz zersprengt,
ungefähr 12" hoch, von der gewöhnlichen
Gestalt der
Urnen der Kegelgräber, wie Frid. Franc. Tab. V,
Fig. 2 oder 10, mit Knochen gefüllt; in der
größern Urne lag zwischen den Knochen ein
geöffneter Ring von dünnem Bronzedrath mit edlem
Rost von der Größe eines Fingerrings
(Beschlagring? Geldring?). In der größern von
diesen beiden Urnen lag oben auf den Knochen
eine umgestülpte Schale mit einem kleinen
Henkel, ungefähr von der Gestalt wie Frid.
Franc. Tab. XXXV, Fig. 11, von derselben
hellbraunen Urnenmasse, 3" hoch, 7
1/2" in der Oeffnung und 3" im Boden
im Durchmesser, mit gradem Rande. Auf die
kleinere Urne war eine ähnliche Schale mit
gebogenem Rande, 2 1/2" hoch, 8 1/2"
in der Oeffnung und 3 1/2" im Boden im
Durchmesser, gestülpt gewesen; diese war
herabgeglitten und stand vor den Urnen. Zu den
Füßen der Urnen standen zwei kleine
Henkelgefäße, von zierlichen Formen und von
gleicher, etwas feinerer Masse und Farbe, von
der Gestalt wie Frid. Franc. Tab. XXXV, Fig. 2,
das eine 3 1/2", das andere 3" hoch;
beide waren mit Erde und Asche gefüllt.