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Zur Schatzgräberei.

Der Herr Ratich hieselbst, ein Bruder des Herrn Amtshauptmanns Ratich, besitzt eine Art Amulet zum Schutze gegen die den Schatz bewachenden bösen Geister, das man wahrscheinlich beim Schatzgraben an einer Schnur um den Hals gehängt trug. Es ist eine ovale, etwas concave Messingplatte 1 ) mit Spuren früherer Versilberung, oder Verzierung; sie ist 2 7/8" und 2 1/2" groß und hat am obern Rande eine 3/8" breite Oese. Auf dieser Platte rund umher, in einer Breite von etwa 1/2", eine eingegrabene Inschrift: + ANANISAPT . A . DEI. Das erste Wort verstehe ich nicht, wie auch die von Mussäus (Jahrbücher V, 113 u. 115) angeführten Formeln solche unverständliche Wörter enthalten; die andern heißen wohl agnus Dei. Innerhalb dieser Umschrift ist ein Kreuz in etwas rohen Umrissen, dessen Balken nach der Mitte sehr schmal und nach außen ausgeschweift sind. Auf jedem Balken steht ein Buchstabe, so daß sie folgende Stellung gegen einander haben:

INRI

d.i. Jesus Nazarenus rex Judaeorum.

In den zwischen dem Kreuze und der Umschrift ziemlich tief ausgegrabenen Feldern sind noch rohe Figuren, meist aus lang gezogenen Spiralwindungen (Stricke, Bäume?) bestehend. - Dieses Instrument ist nach Aussage des Besitzers bei Aufräumung alter Acten zu Dömitz gefunden; die dazu gehörigen alten Acten über eine dort in Untersuchung gewesene Schatzgräbergesellschaft sind damals noch vorhanden gewesen und dürften sich vielleicht noch in der dortigen Amtsregistratur finden.

Wittenburg, im December 1840.

J. Ritter.     


1) Eine Zeichnung davon lege ich bei, da ich die Platte selbst für den Verein nicht gewinnen konnte.              J. Ritter.