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C. Münzfund von Doberan.
1805.

An der Stelle der alten Klostergebäude zu Doberan, und zwar nach alten Inventarien an der muthmaßlichen Stelle der Schatzkammer des Klosters, ward im J. 1805 ein großer Fund von alten Münzen und andern alterthümlichen Geräthen gemacht. An die Stelle des Fundes ließ der hochselige Großherzog Friederich Franz einen großen Leichenstein mit folgender Inschrift legen, der noch liegt:

Hier auf dieser Stelle ist am 12. Novbr. 1805 beim Nachgraben zwischen den alten Kloster=Fundamenten gefunden worden:

1 päbstl. Münze, in der Grösse eines Guldens, 5 Louisd'or an Gewicht,

1 dito etwas kleiner, aber dicker, von gleichem Gewicht und Stück,

12 doppelte Ducaten vom Gewicht eines Louisd'ors,

38 Stück päbstl. Ducaten,

133 dito, dito.

16 Species=Thaler.

In der Kruke mit der Oese.

112 Species=Thaler und 345 grosse dito.

275 kleine Silberstücke nach den Rostocker Schillingen.

In der Kruke ohne Henkel.

313 Silberstücke.

Am 14. November 1805 1 päbstl. Ducaten.

Der ganze Fund, der von dem Fürsten ruhmwürdigen Andenkens sorglich aufbewahrt ward, ist jetzt mit den "beiden Kruken" theils in die großherzogl. Sammlung meklenburgischer Münzen, theils in die Sammlung nicht meklenburgischer Münzen bei der großherzoglichen Alterthümer=Sammlung zu Schwerin versetzt und hier einrangirt. Nach dem aufbewahrten Funde und nach gleichzeitiger getreuer Registrirung desselben durch den wail. Hofmarschall von Oertzen, der im Anfange dieses Jahrhunderts die Aufsicht über die antiquarischen Bestrebungen im Lande führte, gestaltet sich jedoch das Verhältniß der Münzen ganz anders, als auf dem Leichensteine angegeben ist. Die 2 großen päpstlichen Gold=Münzen von der "Größe eines Guldens" sind 2 große portugiesische Münzen, die 12 Doppeldu=

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caten sind Rosenobel, Engelotten und spanische Doppelducaten, die 171 "päpstlichen Ducaten" sind (Ducaten oder) Goldgulden des 15. Jahrh. aus fast allen Ländern Europas. Die 16 Speciesthaler, von denen einer 1/2 Spec. ist, sind noch vorhanden; die übrigen Speciesthaler sind wahrscheinlich Viertel= und Achtel=Species, Halbe=Ortsthaler und Achtschillingstücke. Die Schillinge und andern Scheidemünzen sind in weit größerer Anzahl vorhanden, als angegeben ist. - Der ganze Fund enthält 196 Goldmünzen und 4050 Silbermünzen, über welche ich nachfolgend genaue Uebersichten mittheile. Die Goldmünzen stammen meistentheils aus dem 15. Jahrhundert und umfassen sicher die Zeit von 1419-1537. Die Silbermünzen stammen fast ohne Ausnahme aus der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts, auch diejenigen, auf denen kein Jahr angegeben ist; nur wenige kleinere Münzen mögen älter sein. Die jüngsten Münzen sind aus dem J. 1542. Es ist daher mehr als wahrscheinlich, daß der Schatz beim Hereinbrechen der Reformation von einem Klosterbeamten verborgen ward und bei der plötzlichen Säcularisirung des Klosters in Vergessenheit gerieth. - Außer den Achtel=Speciesthalern des Herzogs Albrecht von Meklenburg (vgl. Jahrb. IV, S. 168) sind nur Goldmünzen nachgestempelt; über diese Nachstempelung der Goldmünzen ist ebenfalls eine Uebersicht beigefügt.

Doberaner Münzfund von 1805.

a) Goldmünzen.

Goldmünzen
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Goldmünzen
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Goldmünzen
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Goldmünzen
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Goldmünzen

b) Silbermünzen.

Silbermünzen
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Silbermünzen
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c) Nachstempelung
der bei Doberan gefundenen Goldmünzen.

I . Mit dem lübischen Adler sind nachgestempelt:

Goldmünzen

II . Mit dem hamburgischen Nesselblatte nachgestempelt:

Goldmünzen