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Wendischer Burgwall von Dargun.

Jenseit des Sees, welcher sich an dem langgestreckten Orte Dargun hinzieht, erhebt sich eine waldige Höhe, welche

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seit den Residenzzeiten Darguns als Thiergarten bekannt ist. Das Seebecken erstreckt sich als Wiesengrund in N.W. Richtung nach Gnoien hin. Die Waldhöhe fällt jenseit des Dorfes Röcknitz schroff in das Wiesenthal, ist hier von 3 Seiten mit sumpfigen Wiesen und Brüchen umgeben und hängt nur an der S.O. Seite mit der Waldhöhe des Thiergartens zusammen. Diese äußerste Spitze des Waldrückens, welche im Viereck umwallt ist, ist die alte Burgstätte von Dargun, noch heute unter diesen Namen bekannt. An der Seite, wo sie mit dem festen Lande zusammenhängt, sind queer über von Sumpf zu Sumpf 3 bis 4 Wälle gezogen. Auf dem innern Burgplatze, unter den prächtigen Buchen, ist jetzt der Judenkirchhof eingerichtet. Nach den Erzählungen glaubwürdiger Männer soll bei jeder Aufgrabung eine Masse von Schutt und Scherben ans Tageslicht kommen. Beim Hinansteigen zum innern Burgwalle fanden sich sogleich jene wohl bekannten, mit wellenförmigen Linien verzierten Gefäßscherben, welche die wendischen Burgstätten von Meklenburg, Werle und der Ravensburg charakterisiren.

Ohne Zweifel stand hier also die alte Burg Dargun im Lande Circipene (Mekl. Urk. I, S. 2), welcher eine so große Menge von Dörfern unterworfen gewesen war (villae, quae quondam veteri castro de Dargan subjectae fuerunt: Mekl. Urk. I, S. 6).

Die Entdeckung dieser Burgstätte geschah auf einer Reise mit dem Herrn Baron A. von Maltzahn auf Peutsch zur Untersuchung der kirchlichen Alterthümer Darguns. Fortgesetzte Forschungen werden nicht unterbleiben.

Vor dem Burgwalle im Thiergarten liegen überall viele Kegelgräber.

G. C. F. Lisch.