zurück zur Metadatenansicht auf dem Dokumentenserver
zurück
Seite dauerhaft verlinken Seite als Digitalisat öffnen Seite 50 zur nächsten Seite zur letzen Seite
Dokument dauerhaft verlinken Dokument im gesamten Band öffnen Metadaten auf dem Dokumentenserver anzeigen

Der Münzfund von Hagenow.

Im September 1840 ward zu Hagenow beim Ausgraben eines Kellerraumes hinter dem Hause des Maurermeister Dreyer, über 3 Fuß tief in der Erde, ein schwarz grauer kugeliger Topf, an welchem Kohlen saßen, gefunden, der 192 Münzen und zwar 4 Hohlmünzen und 188 zweiseitige, enthielt, die der Verein durch Vermittelung des Herrn Bürgermeister Bölte angekauft hat. Durch Feuer haben diese Münzen nicht gelitten, was man nach den Kohlen am Topfe befürchten könnte; sie sind im Gegentheil durchgängig sehr gut erhalten und nicht sehr abgegriffen, nur eine lübeckische Münze ist, vielleicht später, zerbrochen.

Mit Ausnahme der in Güstrow und Parchim geprägten Münzen, welche man als Münzen der Herren von Werle anzusehen pflegt, und derer von Greifswald, Ripen und Dänemark, die sich in sehr geringer Anzahl (10 in Allem) fanden, gehören alle übrigen Städten an, welche im hanseatischen Münzverbande standen; es sind keine bisher unbekannte Typen darunter (höchst selten ist nur der Wittenpfennig von Ripen), und

Seite dauerhaft verlinken Seite als Digitalisat öffnen Seite 51 zur ersten Seite zur vorherigen Seite zur nächsten Seite zur letzen Seite

deshalb läßt sich auch die Zeit derselben bis auf wenige Jahre genau bestimmen, denn es fand sich keine Münze, die nach 1410 geschlagen wäre, wohl aber viele von denen, die nach 1403 geprägt sind, und in den Zwischenraum dieser Jahre fällt also auch muthmaßlich die Vergrabung derselben.

Durch die von Grautoff in seiner trefflichen Geschichte des lübeckischen Münzfußes (Historische Schriften III) bekannt gemachten Münzrecesse ist es möglich geworden, aus dem Gepräge der verbündeten Städte die Jahre der Münzen nachzuweisen; für unseren Fund kommen folgende in Betracht. Im J. 1379 beschlossen die Abgeordneten von Hamburg, Wismar und Lübeck, auf 2 Jahre gültig, sie wollten einen Pfennig von 4 Pfennig (Wittenpfennig) und einzelne Pfennige schlagen und diese sollten an beiden Seiten, an der Seite des Kreuzes mitten in demselben, und auf der andern Seite in dem Zirkel, wo die Buchstaben stehen, recht über des Adlers Haupt und über der Burg und über dem Ochsenkopf Sterne haben 1 ); und diesem Vertrage, Pfennige von 4 Pfennigen, gezeichnet mit einem Sterne zu schlagen, traten auf andere 3 Jahre 1381 die Städte Rostock, Stralsund und Lüneburg bei 2 ). Hieraus ergiebt sich nun, daß die Münzen vor dieser Zeit bereits mit dem Wappen auf der einen und einem Kreuz auf der andern Seite bezeichnet waren, wie lange vorher, darüber finde ich keine Angaben, und diese Annahme wird auch durch unsern Fund bestätigt, welcher, mit Ausnahme von Lübeck (wovon sie aber auch vorhanden sind, s. Vierter Bericht der Königl. Schlesw.=Holst.=Lauenb. Alterthumsgesellschaft 1839, S. 61, Nr. 21), diese ältesten Wittenpfennige mit vielfacher Stempelverschiedenheit, enthält; die in Folge des Recesses geprägten sind von allen vereinigten Städten vorhanden. Zugleich beweisen diese Angaben den gänzlichen Ungrund der Annahme von Evers II, S. 391 in Bezug auf Rostock und S. 474 in Bezug auf Wismar geäußert, daß diese Münzen noch in den landesherrlichen Münzofficinen in beiden Städten geprägt wären, wodurch die von Rostock bis vor 1325, und


1) Unde desse penninghe schullen hebben sternen an beyden syden, an der Syde des Crutzes mydden in deme Crutze unde an der anderen Syden in deme Zirkele dar de Bokstave inne stan, rechte boven des arnes hovede unde boven der borch unde bouen deme ossen bovede. Münzreceß der Städte Hamburg, Wismar und Lübeck, d.d. Lubeke anno domini MCCCLXXIX in profesto beate Scholastice virginis (= Feb. 9.) bei Grautoff Historische Schriften III. p. 176.
2) . . . det se myd en slan enen penningh van veer penninghen ghetekent myd ener sternen, alse vorscreven is. Erneuerung des Münzrecesses von 1379 unter Zutritt von Lüneburg, Rostock und Stralsund, d.d. Lubeke anno domini MCCCLXXXI. Sabatho ante dominicam palmarum (= Apr. 6). Grautoff p. 130.
Seite dauerhaft verlinken Seite als Digitalisat öffnen Seite 52 zur ersten Seite zur vorherigen Seite zur nächsten Seite zur letzen Seite

die von Wismar (wenn die von Grautoff S. 173 bekannt gemachte Urkunde, deren Dasein Evers trotz alles Nachforschens nicht ermitteln konnte [Münzgesch. I, S. 350], und über die sich auch die Redact. a.a.O. zweifelnd ausspricht, ihre Richtigkeit hat) bis vor 1359 zurückgesetzt würden; es sind wirklich Städtemünzen, wenn auch die wismarschen den Büffelskopf haben. Die Vermuthung, daß die, diesen analogen güstrowschen und parchimschen Münzen nicht Münzen der Herren von Werle, sondern auch städtische Münzen sind, liegt nahe 1 ).


1) Evers hat freilich II, p. 20-23 diese bereits früher ausgesprochene Ansicht zu widerlegen gesucht, ob mit Glück steht dahin. Es hat seine Richtigkeit, daß keine Urkunde bekannt ist, aus der hervorgeht, daß Güstrow das Münzrecht besessen, aber von Parchim hat Cleemann (Parch. Chron. p. 134) eine Urkunde beigebracht, nach welcher 1384 Burgermeister und Rathmänner dem Tile van Kampen "unsen munter" erlauben, kleine weiße Pfennige zu schlagen (vielleicht die auch in unserm Funde befindlichen) und wobei zugleich der ihnen zu entrichtende Prägeschatz festgesetzt wird. - In Bezug auf Güstrow läßt sich, wie gesagt, freilich ein ähnlicher urkundlicher Beweis nicht führen, aber in meiner Sammlung ist ein Wittenpfennig, der auf der Vorderseite den Büffelskopf in einer aus 3 Bogen und 3 Spitzen gebildeten Einfassung (Dreipaß) enthält mit der Umschrift:
Umschrift
und auf der Rückseite bilden zwei Eicheln zwischen 2 Blättern und ein Balken ein Kreuz mit einer leeren Rundung. Umschrift:
Umschrift
und diese gibt sich doch wohl bestimmt genug als Stadtmünze zu erkennen?
Evers ward zu seiner Annahme von der Prägung der rostockschen und wismarschen Wittenpfennige zu 4 Pf., von ihm Schillinge genannt, in der landesherrlichen Officin, zunächst durch die Inschrift Civitas magnopol. bestimmt; das Irrige dieser Annahme liegt zu klar vor, als daß es weiterer Ausführung bedürfte, und sicherlich ist diese Inschrift, eben so wie die von Ripen civitas in regno dem lübeckischen Civitas imperialis nachgebildet. Diesem entspricht das Civitas domini de Werle, und der daraus hergenommene Beweis, daß die parchimschen und güstrowschen Münzen "die Herren von Werle in ihrer Münzoffizin schlagen lassen" ist wenig genügend.
Gleichzeitig mit diesen Münzen ist, wie das Gepräge und der Fund nachweiset (cf. vierter Jahresbericht der Schlesw.=Holst.=Lauenb. Ges. f. Alterthumsk. S. 61) der malchinsche Wittenpfennig, von dem bei Ruhwinkel einer und bei Basnäs 4 gefunden wurden. Das Exemplar in meiner Sammlung hat den Büffelskopf zwischen 2 Punkten mit der Umschrift:
Umschrift
und auf der Rückseite ein Kreuz, in dessen Mitte eine Oeffnung in Form eines Vierblattes mit einem Punkt darin. Im rechten Ober= und linken Unterwinkel ist ein Punkt und die Umschrift:
Umschrift
Ferner gehören in diese Münzperiode die s.g. Schillinge von Friedland und Neubrandenburg, welche Evers S. 28 sehr richtig beschrieben hat; aber es ist unbegreiflich, wie er sich verleiten ließ, die erstern circa 1440 zu setzen, da er doch in einer Urkunde von 1343 die solidi fredelandensis monete fand. Form der Bilder wie der Buchstaben stellen beide unwiderleglich ins 14. Jahrhundert. Um aber darüber in Betreff des friedländischen Schillings zu entscheiden, muß man freilich nicht die Abbildung bei Pistorius (Geschlecht der von Warburg S. 12 Beil.) zum Grunde legen, die weiset den Charakter nicht nach. Dort und bei v. Hacke Gesch. Neubrandenburgs S. 59 ist civit gezeichnet, ich muß aber bemerken, daß das (  ...  )
Seite dauerhaft verlinken Seite als Digitalisat öffnen Seite 53 zur ersten Seite zur vorherigen Seite zur nächsten Seite zur letzen Seite

Was die drei Städte Hamburg, Wismar und Lüneburg bewog, 1387 sich auf 2 Jahr über die Prägung von 4 Pfennigen und einzelnen Pfennigen zu vereinigen, welche ganz so gut wären wie die lübecker und welche mitten auf dem Kreuze schlichte Rundele hätten, ergiebt sich nicht aus dem desfallsigen Recesse 1 ), Wittenpfennige von allen 3 verbundenen Städten enthält unser Fund, von Wismar auch den einzelnen Pfennig, und ist zu bemerken, daß diese Stadt jetzt erst anfing, ihr Wappen auf ihre Münzen zu setzen.

Darauf ward von den Städten Lübeck, Hamburg, Wismar, Rostock, Stralsund und Lüneburg 1403 vereinbart, daß auf beiden Seiten der Münzen gleiches Wappen, also resp. Adler, Burg, halber Büffelskopf und Wappen, Greif, Strahl und Löwe zu setzen sei, und daß die Stempel in Lübeck geschnitten würden 2 ).

Von dieser Form finden sich Münzen von Lübeck, Wismar nnd Lüneburg im Funde, von Rostock (Evers II, S. 396) und Hamburg (vierter Bericht S. 60, Nr. 19) sind sie bekannt.

Es stellt sich also heraus, daß die norddeutschen Städtemünzen, welche auf der einen Seite das Wappenbild und auf der andern ein volles Kreuz haben, bei Lübeck, Hamburg und Wismar älter sind als 1379, bei Lüneburg, Rostock und Stralsund älter als 1381; daß nach diesen Jahren diejenigen kommen, welche einen Stern in der Umschrift und auf dem Kreuze haben; daß die von Hamburg, Wismar und Lüneburg mit dem leeren Kreise nach 1387 geprägt wurden, und daß die mit dem gleichen Schilde auf beiden Seiten 1403 ihren Anfang nehmen. So weit reichen unsere Münzen; von denen, welche nach dem Receß von 1410 das Stadtwappen auf der einen und auf der andern


(  ...  ) Exemplar in der Großherzogl. Münzsammlung in Schwerin, wie auch Evers angiebt, civitas hat, es wiegt 1/16 Loth weniger 2 Aß, stimmt also auch hinsichtlich des Gewichts mit unsern Wtttenpfennigen überein. Die vom Herrn Kretschmer dem Verein geschenkte Zeichnung des friedländischen Schillings hat in dem Zirkel einen Stern, schließt sich also auch den Münzen der vereinigten Städte in dieser Hinsicht an.
Auch der Solidus der Stadt Gnoien, welcher im Jahresbericht I, S. 18 b. richtig beschrieben ist, jedoch auf dem Kreuze keinen Wecken, sondern einen Kreis hat, gehört in diese frühere Periode, wie die Form der Buchstaben und des Kreuzes beweisen. Daß hier ein Greif und nicht der Büffelskopf erscheint, erklärt sich leicht, Gnoien lag in der Herrschaft Rostock.
1) unde desse penninghe scholen hebben schlichte rundele middene in deme Cruze - Münzvereinbarung zwischen Hamburg, Wismar und Lüneburg, d.d. Molne a.d. MCCCLXXX septimo in festo apost. Philippi et Jacobi (= 1. Mai). Grautoff S. 183.
2) Und desse penninge van vier Penninge scholen hebben alse de lubschen den lubeschen arne an beiden siden; de Hamborgschen ene Borg an beiden siden; de van Rostock enen Grip an beiden Siden; de van dem Sunde enen Strahlen up beiden Siden, de Wissmerschen (  ...  )
Seite dauerhaft verlinken Seite als Digitalisat öffnen Seite 54 zur ersten Seite zur vorherigen Seite zur nächsten Seite zur letzen Seite

Seite ein durchgehendes Kreuz haben 1 ), findet sich hier keine mehr.

Unserm Münzfuße ähnlich ist der von Ruhwinkel im Holsteinischen, welchen der Hr. Justizrath Thomsen im Vierten Bericht der Königl. Schlesw.=Holst.=Lauenb. Alterthumsgesellschaft in Kiel 1839 beschrieben hat; es finden sich da dieselben Münzen, welche hier vorkommen, mit wenig Ausnahmen und viel andere mehr, denn jener Fund enthielt 6832 Stück und der unsrige 192. Thomsen unterscheidet die Wittenpfennige zu 4 Pfennigen, zu denen er alle die nach obiger Angabe vor 1403 geschlagenen rechnet, von den drei Pfennigstücken der vereinigten Städte, welche auf beiden Seiten das Stadtwappen haben, und erkennt in den größern lübeckschen Münzen 6 Pfennigstücke. Es ist bekannt (Grautoff S. 207 u. 209), daß zu Anfang des 15. Jahrhunderts zuerst Soslinge und Drelinge geschlagen wurden, und da die Nachweisungen hierüber (a.a.O.) nur aus hamburgischen Burspraken genommen sind, so kann das willkürlich angenommene Jahr 1415 (cf. S. 137) und das zweifelhafte 1420 nicht den Anfang dieser neuen Münzsorte bestimmen, welche, den beiden Funden nach, auf Grund des Recesses von 1403, wenn der auch nur von Wittenpfennigen zu 4 Pfennig spricht, begonnen haben muß. Es ist in der folgenden Bezeichnung der Münzen seiner Ansicht, wie es auch, ganz unabhängig von seinen Forschungen, von Dr. Deecke, von dem wir die Fortführung der Grautoffschen Arbeit erwarten dürfen, geschehen ist, beigetreten worden.

Das, was Grautoff über die Münzwährung der hier in Betracht kommenden Zeit ermittelt hat, möge man in seinem weitverbreiteten Werke nachsehen, hier nur die von Thomsen, der mehrere Münzen des ruhwinkler Fundes probiren ließ, angegebenen Resultate.

1) Die ältesten Wittenpfennige von Güstrow, Hamburg, Lübeck und Lüneburg waren ungefähr 13löthig, auf eine Mark kölnisch gehen 170-172 Stück und auf die Mark fein ungefähr 210. (Nach Grautoff S. 131 nur 152, und


(  ...  ) enen halven Ossenkop vnd ere Schilt half in beiden Siden, de van Luneborg eren Löven an beiden Siden. - Münzreceß der Städte Lübeck, Hamburg, Rostock, Stralsund, Wismar und Lüneburg, d.d.Wismar 1403 in sunte Dorothee Dage (= Febr. 6.). Dreyer Einleitung zur Kenntniß der Lübschen Verordnungen S. 593.
1) Unde de witte penning schal hebben yewelk siner Stad wapen bi der enen Syden unde by der anderen Syden eyne dar gande cruce. - Münzreceß von Lübeck, Hamburg, Wismar und Lüneburg geschlossen Anno MCCCCX Lucie (= Dec. 13.). Grautoff l. c. S. 197.
Seite dauerhaft verlinken Seite als Digitalisat öffnen Seite 55 zur ersten Seite zur vorherigen Seite zur nächsten Seite zur letzen Seite

damit stimmt ungefähr das Gewicht der hier vorliegenden 3 lübecker, welche 1/4 Loth - 3 Aß wogen.)

2) Die neuen lübeckischen Sechspfennigstücke sind ungefähr 13 löthig, 128 Stück auf die kölnische, 157 1/2 Stück auf die feine Mark.

3) Die neuen Dreipfennigstücke, welche in unserm Funde nur von Wismar, Lübeck und Lüneburg vorkommen, sich dort aber auch von Flensburg, Hamburg und Rostock fanden, sind verschieden, denn die hamburger sind feiner als die lübecker, aber weniger gewichtig. Die besten sind 11 2/3 löthig, die geringsten 11 löthig, von ersteren gehen auf die kölnische Mark 256 und auf die feine 350, von den andern wiegen 228 Stück eine Mark kölnisch, und die feine Mark ist zu 332 Stück ausgemünzt.

(Daß diese Gewichtsansätze mit den vorliegenden nicht stimmen, ergiebt sich auf den ersten Blick, läßt sich aber leicht durch die ungleiche Stückelung und Abführung, denn selten, fast nie wiegen 2 Münzen gleichen Gepräges ganz gleich und der Unterschied ist oft 3-4 Aß, erklären.)

Nach Thomsens Untersuchungen wurde die feine Mark ausgemünzt

Währung

wobei zu bemerken, daß Thomsens Proben von der wirklichen feinen Mark gelten, während man es im Mittelalter nicht so genau mit der Feinheit nahm und diese zuweilen nur 15 Loth betrug.

Zahlverhältnisse des Fundes.
Währung
Seite dauerhaft verlinken Seite als Digitalisat öffnen Seite 56 zur ersten Seite zur vorherigen Seite zur nächsten Seite zur letzen Seite
Währung

Beschreibung der Münzen.

I. Werle.

a. Güstrow Wittenpfennig.

A. Im punktirten Kreise ein Büffelskopf mit großen Hörnern, vorstehenden Ohren, breitem Maule und aushangender Zunge, gekrönt mit einer Blätterkrone von einem ganzen und 2 halben Blättern.

R. Im punktirten Kreise ein an den Enden ausgebogenes Kreuz, in dessen Mitte eine aus 4

Seite dauerhaft verlinken Seite als Digitalisat öffnen Seite 57 zur ersten Seite zur vorherigen Seite zur nächsten Seite zur letzen Seite

Kreisbogen gebildete, einem Vierkleeblatt ähnliche Oeffnung, worin ein Punkt.

Cf. Evers II, S. 19.1. - Das Gewicht (nach ihm 1/16 Loth) ist von Nr. 1, 26 von Nr. 2, 23 Aß. - In Ruhwinkel wurden 8 gefunden.

1) Münzen         1
     Münzen

2) Desgl. jedoch nach civit und moneta Münzzeichen 1 ), nach Münzen x      1

b. Parchim Wittenpfenning.

A. Das Bild des vorigen.

R. In der Mitte des gleich dem vorigen gestalteten Kreuzes ist ein Kreis mit 5 in Form eines Kreuzes gestellten Punkten.

Evers hat dies Gepräge nicht, nur den dazu gehörenden Pfennig. Zu Ruhwinkel fand sich 1 Exemplar. Nr. 3 wiegt 26,4 und 5 = 24 Aß.

3) Münzen         1
     Münzen

4) Desgl., jedoch sind die Buchstaben in moneta mehr gedehnt, so daß die Kreuzchen fast unter der Mitte des Pfahls stehen.   1

5) Desgl., jedoch Münzen und es fehlen in den e des Avers die Querstriche.        1.
                    Pfenning.
           A. Büffelskopf wie voriger.
           R. Kreuz in der vorigen Form, jedoch mit einerOeffnung wie ein Vierkleeblatt durchbrochen.
                      =5 Aß.

6) Münzen              1

II. Rostock.

Wittenpfennige vor 1381.

A. Im punktirten Kreise der Greif.
R. Das Kreuz in der vorigen Form, in der Mitte in Gestalt eines Vierkleeblatts durchbrochen, in der Mitte ein Punkt.
     Evers II, S. 390. 2. - 6. 6 = 1/2 Loth - 12 Aß.

7) Münzen             1
     Münzen

8) Desgl. nur Münzen         2



1) Das hier und im Folgenden gebrauchte Zeichen Münzzeichen vertritt die Stelle von 2 über einander gesetzten Andreaskreuzchen.
Seite dauerhaft verlinken Seite als Digitalisat öffnen Seite 58 zur ersten Seite zur vorherigen Seite zur nächsten Seite zur letzen Seite
Münzen
Wittenpfennige von 1381.

A. Der Greif und über seinem Haupte in der Umschrift der sechsstrahlige Stern.
R. Das Kreuz hat eine runde Oeffnung in der Mitte, worin ein gleicher Stern.
     Evers S. 390. 1.    6 = 1/2 Loth - 17 Aß.

Münzen

III. Wismar.

Wittenpfennige vor 1379.

A. Im punktirten Kreise ein Büffelskopf mit großen Hörnern, abstehenden Ohren, breitem Maule und aushangender Zunge, mit einem gegitterten Halsfelle und gekrönt mit einer Blattkrone.
R. Im punktirten Kreise ein Kreuz, das an den Enden mit drei Blättern geziert ist, von denen das mittlere, einem Kleeblatt ähnlich, gerade aufrecht steht, die andern beiden sich auswärts neigen.
     Evers II, S. 473.    3 = 1/4 Loth - 2 Aß.

Seite dauerhaft verlinken Seite als Digitalisat öffnen Seite 59 zur ersten Seite zur vorherigen Seite zur nächsten Seite zur letzen Seite
Münzen
Wittenpfennige von 1379-1387.

A. wie vorige; vor der Umschrift steht ein Stern.
R. In der Mitte des vorhin beschriebenen Kreuzes ist eine runde Oeffnung mit einem Stern.
     Evers S. 473.    12 = 1 Loth - 13 Aß.

Münzen
Wittenpfennige von 1387=1403.

A. Im punktirten Kreise in einem dreieckigen, ausgebogenen Schilde das Stadtwappen, gespalten, vorn ein halber an die Theilungslinie geschlossener, gekrönter Büffelskopf, hinten 4mal getheilt, so daß die 2te und 4te Stelle gegittert ist.
R. Das vorhin beschriebene Kreuz, jedoch so, daß nur die Blätter erscheinen, statt des übrigen Theils aber ein Kreis erscheint, in dessen Mitte ein Punkt ist.
     Evers S. 475.    6 = 1/2 Loth.

Münzen
Seite dauerhaft verlinken Seite als Digitalisat öffnen Seite 60 zur ersten Seite zur vorherigen Seite zur nächsten Seite zur letzen Seite
Pfennig.

Dasselbe Bild wie die Wittenpfennige.
     Evers S. 488    = 6 Aß.

Münzen
Drelinge von 1403.

A. Der Wappenschild wie auf dem vorigen von 3 Punkten umgeben.
R. Dasselbe Bild.
     Evers S. 475    = 22 Aß.

Münzen
Hohler Pfennig.

41) Das Stadtwappen im Schilde, der Rand ist gekerbt.
               = 7 Aß.

IV. Lübeck.

Wittenpfennige von 1379.

A. Der doppelte Adler (ohne Füße) in einem punktirten Rande.
R. Ein Kreuz mit ausgebogenen Enden, in der Mitte eine Oeffnung mit einem Stern.
     3 = 1/4 Loth - 3 Aß.

Münzen
Soslinge von 1403.

A. In einem dreieckigen geperlten Schilde, welcher oben und an den Seiten von einem Punkte begleitet ist, der doppelte Adler.
R. Dasselbe.
     18 = 2 Loth - 6 Aß.

Münzen
Seite dauerhaft verlinken Seite als Digitalisat öffnen Seite 61 zur ersten Seite zur vorherigen Seite zur nächsten Seite zur letzen Seite
Münzen
Drelinge von 1403.

A. In einem Schilde der doppelte Adler ohne Fänge.
R. Dasselbe.
     16 = 1 Loth - 4 Aß.

Münzen
Hohlpfennig.

62) Ein einköpfiger Adler im glatten Rande.
In der Beschreibung des Fundes von Ruhwinkel, wo 3 von diesen Pfennigen vorkamen, wird er zu den Münzen von Lübeck gesetzt, mit deren Typus er allerdings Aehnlichkeit hat, während man ihn sonst auf Brandenburg bezog. Heraldische Gründe

Seite dauerhaft verlinken Seite als Digitalisat öffnen Seite 62 zur ersten Seite zur vorherigen Seite zur nächsten Seite zur letzen Seite

scheinen es aber doch zweifelhaft zu machen, ob man ihm Lübeck zuschreiben darf.
     = 7 Aß.

V. Hamburg.

Wittenpfennig vor 1379.

A. Eine Burg von 3 Thürmen, im mittleren höheren sind zwei Fenster, eine vierblattförmige Oeffnung und eine Thür, die andern haben nur ein Fenster.
R. Ein Kreuz mit ausgebogenen Enden, in jedem Winkel von einem Nesselblatt begleitet.
     4 = 5/16 Loth - 3 Aß.

Münzen
Wittenpfennig von 1379.

A. Derselbe und vor der Umschrift der Stern.
R. Auf der Mitte des Kreuzes ein Kreis mit einem Stern.
     12 = 1 Loth - 10 Aß.

Münzen
Wittenpfennige von 1387.

A. Das gewöhnliche Bild der Burg.
R. Auf der Mitte des Kreuzes ein leerer Kreis.
     3 = 1/4 Loth - 3 Aß.

Münzen
Seite dauerhaft verlinken Seite als Digitalisat öffnen Seite 63 zur ersten Seite zur vorherigen Seite zur nächsten Seite zur letzen Seite
Hohlpfennig.
Münzen

VI. Lüneburg.

Wittenpfennig vor 1379.

A. Im Kreise ein Löwe.
R. Das gewöhnliche Kreuz mit einem Kreise, der bei beiden Stücken verschieden bezeichnet ist. (Beide Formen fanden sich auch in Ruhwinkel.)
     2 = 5/32 Loth + 5 Aß.

Münzen

Wittenpfennige von 1379.

A. Derselbe.
R. In der Rundung des gewöhnlichen Kreuzes ein Stern.
     3 - 1/4 Loth - 4 Aß.

Münzen
Wittenpfennige von 1387.

A. Derselbe.
R. In der Rundung des gewöhnlichen Kreuzes ein Punkt.
     6 = 1/2 Loth - 5 Aß.

Münzen
Seite dauerhaft verlinken Seite als Digitalisat öffnen Seite 64 zur ersten Seite zur vorherigen Seite zur nächsten Seite zur letzen Seite
Drelinge von 1403.

A. In einem punktirten Kreise ein von 3 Punkten begleiteter Schild mit einem Löwen.
R. Dasselbe.
     2 = 3/32 Loth - 7 Aß.

Münzen

VII. Stralsund.

Wittenpfennige vor 1381.

A. In einem punktirten Kreise der Strahl.
R. In einem Kreise das ausgebogene Kreuz, von einem kleinen Strahl, der die Spitze gegen das Kreuz kehrt, in einem Winkel begleitet.
     6 = 1/2 Loth - 12 Aß.

Münzen
Wittenpfennige von 1381.

Bild wie vorige, nur liegt auf dem Kreuze eine runde Oeffnung mit dem Stern.
     6 = 1/2 Loth - 4 Aß. 12 = 15/16 Loth.

Seite dauerhaft verlinken Seite als Digitalisat öffnen Seite 65 zur ersten Seite zur vorherigen Seite zur nächsten Seite zur letzen Seite
Münzen

VIII. Greifswald.

(Bogislaus, Herzog von Pommern, überließ der Stadt Greifswald das Münzrecht 1389 d.d. Grypswolde des nechsten sondaghes na St. Dyonysii Daghe, s. Dähnert Sammlung pom. u. rüg. Landesurkunden II, S. 254.)

Nach 1389.

A. Ein Greif im punktirten Zirkel.
R. Ein Kreuz, auf dem ein Schild mit einem Balken liegt, das obere und untere Feld ist schraffirt.
     2 = 5/32 Loth.

Münzen

IX. Ripen.

Münzen

Ein etwas abweichendes Gepräge dieser überaus seltnen Münze ist aus dem Funde von

Seite dauerhaft verlinken Seite als Digitalisat öffnen Seite 66 zur ersten Seite zur vorherigen Seite

Ruhwinkel abgebildet im vierten Bericht der Schlesw.=Holst.=Lauenb. Alterthumsgesellschaft, Nr. 47 bezeichnet.

X. Dänemark.

Hohlpfennig.

107) Ein gekrönter, vorwärtsgekehrter Kopf. Der Rand ist gekerbt.
     = 7 Aß, jedoch ist das Exemplar nicht vollständig.

Demern, im Julius 1841.

G. M. C. Masch.