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Begräbnißplatz von Püttelkow.
Als ich die Gegend um Püttelkow untersuchte, ob dort etwa vorher, ehe die Steinbrecher die Erde durchwühlten, Grabalterthümer zu retten seien, zeigte mir ein Hauswirth auf seinem Acker, nordöstlich vom Dorfe unmittelbar an der Forst eine kleine Erhöhung, unter welcher er vor einigen Jahren bei Anlegung des Grabens zwischen seiner Koppel und der Forst mehrere Töpfe und eine matt oxydirte Nadel aus Kupfer gefunden habe. Deshalb stellte ich für den Verein eine weitere Nachgrabung an, und zwar von der westlichen Seite, da die Erhebung sich östlich weit in die Forst hinein erstreckt. Der Boden besteht aus Sandmergel, stark mit Kalksteinen, Mergelsteinen und Granitstücken angefüllt. Im Ganzen fanden sich 5 Urnen, von denen 4 sehr grob und dick mit Feldspath durchknetet waren; sie erhärteten nicht an der Luft, sondern zerbröckelten bei der geringsten Berührung. In einer solchen Urne lag ein eisernes Werkzeug von 11" Länge, einem breiten Messer oder Hackmesser ähnlich, vorne abgestumpft 1 5/8" breit, 7 1/4" in der Klinge lang und mit einer 3 3/4" langen Griffzunge. Es ist stark gerostet und in 6 Stücke zerbrochen.
Die eine gerettete Urne ist braun und hat auffallende Aehnlichkeit mit einigen Urnen von Helm: sie ist 11" hoch, hält 4 1/2" in der Basis, 12 1/4" im Bauche und 5 1/2" in der Oeffnung; auswendig ist sie bis zum Halse rauh, auch hat sie einen kleinen Henkel gehabt.
Da eine weitere Nachgrabung des steinigen Bodens wegen mühsam war und der Erfolg nicht im Verhältniß zu der Arbeit zu stehen schien, so beauftragte ich die dort jetzt arbeitenden Steinbrecher, mir Nachricht zu geben, wenn weiterhin noch Urnen oder andere Sachen vorkommen sollten.
Späterhin wurde mir ein sehr kleiner Siegelring von Messing gebracht, der auf diesem Platze 3" tief in der
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Erde gefunden ist; er ist bräunlich oxydirt und hat auf der Platte eine Art Wappenschild (vgl. unten Alterthümer aus dem Mittelalter).
Wittenburg, im October 1840.
J. Ritter.