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3. Denkstein am Dome zu Schwerin.

Bei Gelegenheit der neuen Häuserbauten um den Dom Zu Schwerin ward im Frühling 1838 auch der letzte Rest der ehemaligen Kirchhofsmauer, dem Prinzenhofe gegenüber, im Westen der Kirche abgebrochen. Unter den Fundamentsteinen dieser Mauer fand sich, im Westen der südwestlichen Kirchenecke, dem Thurme gegenüber, ein großer, roher Granitblock, welcher mit einem Kreuze bezeichnet war. Der Granitblock hatte die Gestalt eines unregelmäßigen Oblongums von ungefähr 6-8 Fuß Länge und eine Dicke von 1-2 Fuß, war überall roh und, mit Ausnahme einer Seite, welche zur Oberfläche benutzt war, unregelmäßig; diese größere Seite der Oberfläche war von Natur ganz eben und glatt. Auf derselben war ein Kreuz eingemeißelt; dieses Kreuz war 2½ Fuß lang, ganz regelmäßig und rechtwinklig gebildet, die Querbalken waren mehr nach dem obern Ende hin gerückt, das untere Ende des Hauptbalkens hatte zwei emporstehende Balken, so daß die untere Hälfte völlig einem Anker glich. Von andern Bezeichnungen war keine Spur vorhanden.

Wozu dieser Stein gedient habe, ist zweifelhaft. Ein Leichenstein kann es kaum gewesen sein, da jede Spur von Inschrift oder dgl. fehlt, es sei denn, daß er in den frühesten Zeiten des Christenthums in Meklenburg gelegt worden wäre, als noch der Handelsverkehr stockte und es noch an geeignetem Material zu Leichensteinen und an Steinmetzen fehlte. Vielleicht ist es ein Denkstein, ein erster Grundstein, bei der Einführung des Christenthums und der Gründung des ersten Gotteshauses zu Schwerin gelegt, da früher sicher eine

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Interimskirche oder eine Kapelle vor der Vollendung des jetzigen Dom=Gebäudes in der Nähe desselben vorhanden war. Im Jahre 1227 datirte der Graf Heinrich von Schwerin eine Urkunde "in capella Zwerin"; vgl. Jahrb. I, S. 204.

G. C. F. Lisch.