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9.
Name der Stadt Grevismühlen.

D er Name der Stadt Grevismühlen heißt in älterer Zeit stets und häufig Gnevesmühlen (so in den ältesten Stadtbüchern der Stadt Wismar von 1246-1300). Franck, A. und N. Meklenburg, VII, S. 130, leitet diesen Namen von Gneves und mole ab, welches im Slavischen kleine Herrschaft bedeute. Allein der Name ist gewiß zu denen zu zählen, welche mit deutschen Endungen gebildet sind, als die slavische Sprache verdrängt ward. Der Name Gneves 1 )


1) Maria, Tochter Wladimirs I. von Rußland 1043, hieß Dobrognieva, "die schöne Herrin", Wedekind, Noten zu einigen Geschichtschreibern des Mittelalters, Bd II, S. 10.
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oder Knes (Knies): Herr, findet sich noch in späterer Zeit. Nach Kirchberg's Chronik, cap. 179, Westphalen IV, p. 837, ließ sich Johann von Parchim noch "Knjes Janeke" nennen. Klüver II, p. 209, führt an, daß der Name der Stadt auf lateinisch Comitis mola heiße, welches eine Uebersetzung von Gneves mola sein könnte. Leider führt derselbe nicht an, aus welcher Zeit die Stadt so genannt wird; sonst könnte leicht Comitis mola eine Uebersetzung von Grevismühlen sein und einer späteren Zeit angehören. Es wäre aber nicht unwahrscheinlich, daß der Name der Stadt, welche wegen ihrer Mühlen berühmt war (man sehe die Chronik von der Vormundschaftsführung der Anastasia oben S. 44), ebendaher entlehnt worden ist. Gnevesmolen heißt die Herrenmühle, aus der nur durch Umbildung Grevismolen entstanden ist.

Wismar.

Dr. Burmeister.