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Des Schwerinschen Bischofes Dorf im Lande Müritz.
Vgl. Jahrb. II, S. 102 flgdd.
Z ur sichern Erkenntniß der Lage des Landes Müritz (vgl. Jahrb. II, S. 102) würde es viel beitragen, wenn einige Ortschaften bekannt wären, welche im Lande Müritz lagen. In den Fundations= und Confirmations= Urkunden des Bisthums Schwerin wird nun ein Dorf erwähnt, welches der Bischof von Schwerin im Lande Müritz besaß 1 ):
leider wird aber in den alten Urkunden dieses Dorf nicht mit Namen genannt.
Die Bischöfe von Schwerin besaßen nun seit alter Zeit ein Dorf Biskopesdorf = Bischofsdorf, von welchem ausdrücklich gesagt wird, daß es bei Malchow lag. Leider fehlen die bischöflich = schwerinschen Urkunden; aber aus vorhandenen Urkunden =Inventarien 2 ) möchte wohl hervorgehen, daß dieses Dorf Bischofsdorf das Dorf des Bischofs von Schwerin im Lande Müritz sei. Diese Urkunden = Inventarien geben Folgendes:
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1295 | verpfändet Bischof Gottfried von Schwerin das Dorf Biscopstorp an die von Mallin (welche in der Nähe der Müritz ihre Güter hatten). |
1307 | löset der Bischof das Gut Biscopstorp wieder ein. |
1328 | verpfändet Bifchof Johann von Schwerin das Dorf Biscopestorf bei Malchow an Nicolaus von Lobeck. |
1408 | bekennt Drewes Vlotow, daß er vom Bischofe Rudolph von Schwerin das Dorf Bischofsdorf im Kaspel Malchow zu Lehn empfangen habe. |
1425 | belehnt der Bischof Heinrich von Schwerin den Moritz von Flotow zu Sture mit dem Dorfe Bischoppestorp bei Malchow. |
Unter dem Namen Bischofsdorf existirt jetzt aber kein Dorf in Meklenburg. Es ist ohne Zweifel das Dorf Biestorf am Plauer=See in der Nähe von Malchow; im J. 1302 confirmirte der Bischof Gottfried von Schwerin dem Heil.=Geist=Hospital zu Ribnitz eine Urkunde zu Byscdetorp. Im J. 1587 war Biestorf eine wüste Feldmark und noch im Besitze der v. Flotow.
So wäre denn ein wichtiger Beitrag zur Topographie Meklenburgs mehr gegeben, indem, in Beziehung auf die frühern Forschungen, das Land Müritz 1 ) vom nördlichen Theile des Sees gleiches Namens, vorzugsweise die Müritz genannt, sicher bis an den Plauer=See reichte.
G. C. F. Lisch.