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Dr. H. Krause
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IC.                                    Schwerin, 1. Juli 1935.

Jahresbericht

über das Vereinsjahr

vom 1. Juli 1934 bis 30. Juni 1935.

Im Februar 1935 ist unser Vereinsleiter, Staatsminister i R. D Dr. Langfeld, Exz., aus Rücksicht auf sein hohes Alter von seinem Amte zurückgetreten. Unserer Bitte, von diesem Entschluß abzustehen, glaubte er nicht willfahren zu sollen. Exz. Langfeld hat den Verein, dem er 1882 als junger Assessor beigetreten war, seit dem 1. Juli 1 914 geleitet und kaum je auf den Ausschußsitzungen und Versammlungen gefehlt. Gerne erfüllen wir die Pflicht, ihm auch an dieser Stelle für seine mehr als zwanzigjährige Wirksamkeit den herzlichen Dank des Vereins auszusprechen, dem die Hauptversammlung von 1935 noch besonderen Ausdruck gab.

Gleichfalls wegen hohen Alters hat auch unser Rechnungsführer, Rechnungsrat Sommer, zum 1. Juli 1935 sein Amt niedergelegt. Als er es 1923 übernahm, war er bereits ins achte Jahrzehnt seines Lebens eingetreten und hat dann in frischer Rüstigkeit noch zwölf Jahre für den Verein gewirkt. Dafür, daß er uns einen Teil der Ruhe und Muße seines Alters opferte, gebührt ihm unser aufrichtiger Dank.

Durch den Tod verloren wir unseren stellvertretenden Leiter, den Ministerialdirektor i. R. Dr. Hermann Krause, dessen Bildnis diesem Jahrbuch beigegeben ist. Schon im Elternhause historischen Interessen gewonnen, gehörte er dem Verein seit 1895 an, war Repräsentant seit 1909 und Vizepräsident seit

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1931. Auch war er Mitglied der Urkundenbuchskommission, deren Vorsitz er in den letzten Jahren führte. Wir gedenken seiner mit Trauer, und mit gleicher Trauer erinnern wir uns eines weiteren Mitarbeiters, den uns der Tod genommen hat, des Archivinspektors Paul Carow, der während der siebzehn Jahre seiner Vereinsmitgliedschaft bei aller ihm obliegenden dienstlichen und ehrenamtlichen Arbeitslast doch Zeit fand, sich den Geschäften des Vereins und der Expedition unserer Jahrbücher mit unermüdlicher Bereitwilligkeit zu widmen.

Von den übrigen sieben Toten dieses Vereinsjahres hatten zwei, der Landrentmeister i.R. Leuthold v. Oertzen auf Kotelow (Mitglied seit 1881) und der Ministerialdirektor i. R. Dr. iur. Max Baller (Mitglied seit 1880), dem Verein über ein halbes Jahrhundert die Treue gehalten, über drei Jahrzehnte der Major d. L. a. D. Friedrich Cordes (Mitglied seit 1898).

Eingetreten sind 21 Mitglieder, ausgetreten 27. Der Verein zählte am Schlusse des Geschäftsjahres 10 Ehrenmitglieder, 9 korrespondierende Mitglieder, 7 Beförderer und 425 ordentliche Mitglieder. (Vgl. Anlage A.)

Der Nachtragsband (Band 25) des Mecklenburgischen Urkundenbuches liegt, 800 Seiten stark, bis auf die Register gedruckt vor. Der Inhalt des Bandes, der die Nachträge von 1166 bis 1400 enthält, kommt zum großen Teile der mecklenburgischen Kirchengeschichte und Ortsgeschichte zugute. Seinen Schluß bilden Auszüge aus einer großen Menge von Testamenten aus dem Lübecker Archiv, die für die Familiengeschichte des älteren Mecklenburg wertvolle Aufschlüsse geben.

Zu den Austauschvereinen sind hinzugekommen die Landesanstalt für Vorgeschichte in Halle, die uns die Jahresschriften für die Vorgeschichte der sächsisch-thüringischen Länder liefert, und die Publikationsstelle beim Preußischen Geheimen Staatsarchiv in Berlin-Dahlem, von der wir die Deutschen Monatshefte in Polen erhalten.

An dem historischen Ausfluge nach Lübow, Neuburg und Alt-Gaarz, den die Hauptversammlung von 1934 beschlossen hatte und der am 5. Juli 1934 vor sich ging, nahmen 35 Mitglieder und Gäste teil. Der Ausflug galt vor allem den schönen alten Basiliken-Kirchen von Lübow und Neuburg und der gleichfalls aus der Übergangszeit vom romanischen zum gotischen Stile stammenden Alt-Gaarzer Kirche.

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Auf den vier in Schwerin veranstalteten Vortragsabenden des Geschäftsjahres sprachen: am 15. Nov. 1934 Studienrat Dr. Meyer aus Neustrelitz über die deutsche Not am Rhein zur Franzosen- und Separatisten-Zeit; am 16. Dez. Generalleutnant v. Cochenhausen aus Berlin über Gneisenaus Persönlichkeit in ihrer Bedeutung für die Gegenwart; am 7. März 1935 Pastor D Dr. Schmaltz aus Schwerin über die mecklenburgische Pfarrkirche des 13. Jahrhunderts im Rahmen der deutschen Pfarrkirche dieser Zeit; am 28. März Prof. Dr. Schüßler (jetzt zu Würzburg) über das Thema: Adolf Lüderitz, ein deutscher Kampf um Südafrika.


In das Berichtsjahr fiel das hundertjährige Jubiläum unseres Geschichtsvereins. Es würdig zu begehen, waren wir den Verdiensten, die der Verein sich um die heimische Geschichtsforschung erworben hat, und seinem Ansehen schuldig. Zum Tage der Feier wurde der 22. Juni 1935 bestimmt und beschlossen, sie mit der Hauptversammlung zu verbinden, aber deren geschäftlichen Teil auf den Abend des 21. Juni zu verlegen, um die festliche Sitzung des nächsten Tages davon freizuhalten.

Auf der kurzen geschäftlichen Sitzung am 21. Juni legte Dr. Stuhr als stellvertretender Vereinsleiter die gemäß den Erfordernissen der Zeit umgestaltete und vom Staatsministerium am 6. Juni genehmigte Satzung vor. Die Versammlung erklärte sich mit der neuen Fassung und den neuen Bestimmungen der Satzung (s. den Abdruck am Schluß dieses Jahrbuches) einverstanden. An Stelle des zurückgetretenen bisherigen Vereinsleiters Exz. Langfeld wurde gemäß § 5 der Satzung Staatsarchivdirektor i. R. Dr. Stuhr zum Vereinsleiter gewählt. Er erklärte zu seinem Stellvertreter den Unterzeichneten und berief in den Beirat die bisherigen Ausschußmitglieder und den Staatsarchivrat Dr. Steinmann sowie den Rechtsanwalt Dr. jur. Franz Haacke, der sich bereit fand, das Amt des Schatzmeisters an Stelle unseres verdienten bisherigen Rechnungsführers L. Sommer, der jedoch Mitglied des Beirates bleibt, zu übernehmen. Den Geschäftsbericht über das Vereinsjahr 1934/35 erstattete der Unterzeichnete, den Kassenbericht für 1933/34 (Anlage B) Rechnungsrat Sommer, dem Entlastung erteilt wurde. Von einem histo-

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rischen Ausflug beschloß man im Jahr 1935 abzusehen, da er der Jubiläumsfeier zu bald hätte folgen müssen.

Am 22. Juni waren am Schweriner Archivgebäude, in dem die Festsitzung stattfand, zu Ehren des mit dem Archiv von jeher eng verbundenen Vereins die Flaggen aufgezogen. Lorbeerbäume und Blattpflanzen schmückten die Eingangshalle, und im Vortragssaale war die Büste unseres Gründers Friedrich Lisch, umgeben von Lorbeer und Blumen, aufgestellt. Hinter dem Tische der Vereinsleitung legten die aufgereihten Vereinsschriften Zeugnis ab von der wissenschaftlichen Vereinstätigkeit eines Jahrhunderts.

Um 10 Uhr morgens eröffnete der Vereinsleiter Dr. Stuhr die Versammlung. Er teilte mit, daß leider der Herr Reichsstatthalter am Erscheinen verhindert sei, begrüßte den Herrn Vertreter des Staatsministeriums, Ministerialrat Dr. Lobedanz, sowie die beiden an der Feier teilnehmenden fürstlichen Damen, die Frau Großherzogin von Oldenburg und die Frau Herzogin Adolf Friedrich, und entbot zugleich allen den Saal bis auf den letzten Platz füllenden Ehrengästen und Mitgliedern den Gruß des Vereins. Von S. K. H. dem Großherzog, der zu unserem Bedauern nicht persönlich hatte erscheinen können, war das folgende Telegramm eingegangen:

Dem Verein für mecklenburgische Geschichte und Altertumskunde sende ich zu seinem hundertjährigen Bestehen meine wärmsten Glückwünsche. Möchte es dem Verein vergönnt sein, seine der geschichtlichen Erforschung unserer geliebten mecklenburgischen Heimat gewidmete Aufgabe auch weiterhin erfolgreich zu betreiben.

Friedrich Franz.

Alsbald nach der Eröffnungsansprache ward den Vertretern auswärtiger Geschichtsvereine, die uns durch persönliche Darbringung ihrer Glückwünsche ehrten, das Wort gegeben. Für den Verein für Schleswig-Holsteinische Geschichte, mit dem wir seit fast einem Jahrhundert wissenschaftlichen Verkehr pflegen, sprach Landesbibliothekar Dr. Pauls aus Kiel und überreichte als Festgabe die bisher erschienenen vortrefflichen Lieferungen der von ihm und O. Scheel herausgegebenen groß angelegten Geschichte Schleswig-Holsteins, die Zusendung der späteren Hefte in Aussicht stellend. Unser Dank für dieses wertvolle Geschenk sei auch an dieser Stelle bekundet. - Die Grüße des benachbarten Vereins für Lübeckische Geschichte und Altertumskunde (Tauschverein seit 1845) überbrachte Staatsarchivar

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Dr. Fink, der politischen und wirtschaftlichen Beziehungen zwischen Lübeck und Mecklenburg in Vergangenheit und Gegenwart gedenkend, aus denen die geschichtswissenschaftlichen sich als natürliche Folge ergeben haben. - Als Vertreter des Vereins für Hamburgische Geschichte (Tauschverein seit 1841) und des Hansischen Geschichtsvereins war Staatsarchivdirektor i. R. Prof. Dr. Nirrnheim aus Hamburg erschienen. Er wies in seiner Ansprache auf die Freundschaft hin, die einst Friedrich Lisch mit dem ersten Leiter des Hamburger Vereins, Johann Martin Lappenberg, und dessen Nachfolger Otto Beneke verband und rühmte die Förderung, die hansische und mecklenburgische Geschichtsforschung sich gegenseitig durch große Urkundenwerke hätten angedeihen lassen. Auch solle nicht vergessen werden, wie stark die Bevölkerung der Elbestadt vom Mittelalter her bis in unsere Tage durch den Zustrom aus Mecklenburg immer wieder lebendige Erneuerung und Verschmelzung mit frischen Kräften erfahren habe. - Den Wünschen des Vereins für Rostocks Altertümer gab Studienrat Dr. Becker herzlichen Ausdruck und betonte die diesen Verein mit uns verbindende Aufgabe, der heimatlichen historischen Forschung zu dienen. Mit schuldigem Dank sei hervorgehoben, daß er als Ehrengabe des Rostocker Vereins eine Arbeit von Fr. Bachmann, "Flaggen und Farben der Seestadt Rostock und des Landes Mecklenburg", überreichte, von der jedem Teilnehmer an der Sitzung ein Abdruck ausgehändigt werden konnte. Die Glückwünsche des Heimatbundes Mecklenburg endlich brachte dessen Leiter, Amtsgerichtsrat Schlüter, dar, zugleich hinweisend auf die von Volkskunde und Geschichtswissenschaft zu erstrebenden Ziele.

Telegraphisch oder brieflich hatten Glückwünsche übersandt unser früherer Vereinsleiter Exz. Langfeld, der Herr Landesbischof, S. Magnifizenz der Rektor der Landesuniversität, die Städte Rostock und Wismar, das Preußische Staatsarchiv in Stettin, der Gesamtverein der deutschen Geschichtsvereine, der Mecklenburg-Strelitzer Verein für Geschichte und Heimatkunde, der Heimatbund für das Fürstentum Ratzeburg, der Historische Verein für Niedersachsen, der Deutsche Roland und viele Freunde unseres Vereins.

Von selbst verstand es sich, daß auf der Versammlung ein Überblick über die hundertjährige Geschichte unseres Vereins in einem Vortrage gegeben wurde. Dieser Aufgabe unterzog sich

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unser Vereinsleiter Dr. Stuhr, dessen Ausführungen an anderer Stelle des vorliegenden Jahrbuches wiedergegeben sind. Nachdem dann während einer Pause ein einfaches Frühstück im Benutzersaale des Archivs dargeboten war, ergriff Museumsrat Dr. Reifferscheid aus Neustrelitz das Wort zu dem zweiten Vortrage der Tagung: Friedrich Lisch, Mecklenburgs Bahnbrecher deutscher Altertumskunde * ). Es war Ehrenpflicht, dieses großen und verdienten Gelehrten auf der Hundertjahrfeier des von ihm gegründeten Vereins zu gedenken, sind zwar besonders des Prähistorikers Lisch, der die Schweriner vorgeschichtliche Sammlung, die ja noch heute zum großen Teile im Eigentume des Geschichtsvereins steht, zu einer der bedeutendsten Deutschlands erhoben hatte. Zugleich war es uns eine besondere Freude, zu diesem Vortrage Dr. Reifferscheid aufzufordern, der während mehrerer Jahre und bis vor kurzem die prähistorische Sammlung und die einschlägige Denkmalspflege betreut hatte, sich, obwohl Kunsthistoriker von Fach, schnell in den neuen Wirkungskreis hineinfand und, indem er eine moderne Konservierungswerkstatt für die vorgeschichtlichen Altertümer schuf und die Neuaufstellung der Sammlung im Schweriner Schlosse vorbereitete, den Boden für weitere Tätigkeit eines von ihm selbst gefordeten Fachmannes ebnete.

Zum Schlusse der Feier gab der Vereinsleiter die schon am Abend vorher auf der geschäftlichen Sitzung beschlossenen Ehrungen bekannt. Er ernannte zu Ehrenmitgliedern des Vereins:

den Staatsminister i. R. D Dr. Langfeld, Exz., in dankbarer Anerkennung, seiner mehr als zwanzigjährigen Vereinsleitung,

den Universitätsprofessor Dr. Spangenberg, zu Rostock in Würdigung seiner Verdienste um die mittelalterliche Geschichte Mecklenburgs;

ferner, in Anerkennung einer mehr als fünfjährigen getreuen Mitgliedschaft,

den Wirkl. Geh. Rat v. Blücher, Exz., in Bad Doberan,
den Drosten v. Abercron in Ehlerstorf,
den Geh. Studienrat Prof. Ringeling in Schönberg,


*) Siehe den Abdruck des Vortrages in diesem Jahrbuche.
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den Propst emer. Reuter in Bad Doberan,
den Pastor emer. Bachmann in Schwerin.

Zu korrespondierenden Mitgliedern wurden ernannt:

Universitätsprofessor Dr. Schüßler in Würzburg und Museumsdirektor Prof. Dr. Lauffer in Hamburg, beide in Anerkennung ihrer zahlreichen im Verein gehaltenen Vorträge; ferner Staatsarchivar Dr. Fink in Lübeck zum Dank für die Förderung, die unsere Urkundenforschung durch ihn im Lübecker Archiv gefunden hat.

Mit einem dreifachen Sieg-Heil auf den Führer und Reichskanzler schloß der Vereinsleiter die Sitzung. -

Ein gemeinsames Mittagessen fand im Niederländischen Hofe statt. Für den Nachmittag war ursprünglich die Besichtigung einer vorgeschichtlichen Ausstellung im neuen Saale des Schlosses geplant, die aber leider nicht rechtzeitig vollendet werden konnte. Dankenswerterweise zog uns die Museumsverwaltung aus der Verlegenheit, indem sie eine Führung durch das Schloßmuseum anbot. Wegen der großen Zahl der Besucher mußte in zwei Abteilungen geführt werden. Museumsdirektor Prof. Dr. Josephi und Museumsrat Dr. Reifferscheid, die beide in gemeinsamer Arbeit und mit großer Liebe diese Perle eines Schloßmuseums geschaffen haben, geleiteten uns durch die prächtigen Räume und wußten mit berebten Worten die Geschichte des Schlosses sowie Herkunft, historische Bedeutung und Schönheit der Sammlungen zu schildern. Mit besonderem Danke sei hervorgehoben, daß das Staatsministerium jedem Teilnehmer ein Exemplar des von Professor Josephi verfaßten wissenschaftlichen Führers durch das Schweriner Landesmuseum (die Sammlungen und die Prunkräume des Schloßmuseums) überreichen ließ.

Für den Abend hatte der Verein zu einer Dampferfahrt nach Zippendorf eingeladen, wo im Strandhotel das Abendessen eingenommen wurde. Auf der Rückfahrt erfreute man sich an der wohlgelungenen Schlußbeleuchtung, für deren Darbietung wir dem Rate der Landeshauptstadt Schwerin zu Dank verbunden sind.

Es schließe dieser Bericht mit dem Gelöbnis, daß unser hundertjähriger Verein auch in Zukunft seine vaterländischen und wissenschaftlichen Pflichten erfüllen wird, im Sinne des Wirkens der drei Männer, die während mehr denn acht Jahr-

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zehnten das erste Sekretariat des Vereins und damit seine wissenschaftliche Führung innehatten und deren Gräber auf dem Schweriner Friedhofe wir am 20. Juni mit Kränzen geschmückt haben, im Sinne von Friedrich Lisch, Friedrich Wigger und Hermann Grotefend.

W. Strecker.      


 

Vereinsleitung und Beirat für 1935/36.

Vereinsleiter: Staatsarchivdirektor i. R. Dr. Stuhr,

Beirat: Staatsarchivdirektor Dr. Strecker (stellv. Leiter und Schriftführer),
            Generalleutnant a. D. v. Woyna, Exz.,
            Rechnungsrat Sommer
            Landesbibliotheksdirektor Dr. Crain (Bücherwart),
            Pastor emer. Bachmann (Bilderwart),
            Ministerialdirektor Schwaar,
            Rechtsanwalt Dr. Haacke (Schatzmeister),
            Staatsarchivrat Dr. Steinmann.


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Anlage A.

Veränderungen des Mitgliederstandes

im Vereinsjahr 1933/34.

Ehrenmitglieder.

Ernannt am 21. Juni 1935: 1. Staatsminister i. R. D Dr. Adolf Langfeld, Schwerin. Mitglied seit 22. Juli 1882. Vereinspräsident vom 1. Juli 1914 bis 25. Febr. 1935. 2. Drost i. R. Karl v. Abercron, Ehlerstorf. Mitglied seit 14. Okt. 1881. 3. Pastor emer., Friedrich Bachmann, Schwerin. Mitglied seit 5. Sept. 1883. Bilderwart seit 1. Juli 1931. 4. Wirkl. Geh. Rat Ulrich v. Blücher, Exz., Bad Doberan. Mitglied seit 2. April 1881. Vereinsvizepräsident vom 1. Juli 1917 bis 30. Juni 1920. 5. Propst emer. Ludwig Reuter, Bad Doberan. Mitglied seit 24. Aug. 1883. 6. Geh. Studienrat Prof. Wilhelm Ringeling, Schönberg. Mitglied seit 12. Jan. 1883. 7. Univ.-Prof. i. R. Dr. Hans Spangenberg, Rostock. Mitglied seit 19. Okt. 1921.

Korrespondierende Mitglieder.

Ernannt am 21. Juni 1935: 1. Univ.-Prof. Dr.Wilhelm Schüßler, Würzburg. Mitglied seit 8. Mai 1922. 2. Museumsdirektor Univ.-Prof. Dr. Otto Lauffer, Hamburg. 3. Staatsarchivar Dr. Georg Fink, Lübeck.

Ordentliche Mitglieder.

Eingetreten sind: 1. Fräulein Hetta v. Schmidt, Schwerin. 2. Archivinspektor Paul Kuhlmann, Schwerin. 3. Oberkirchenrat Dr. Joh. Heepe, Schwerin. 4. Kaufmann Albert Rathsack, Wernigerode. 5. Hof-Ofenfabrikant Otto Brockmann, Schwerin. 6. Studienrat Dr. Robert Ahrens, Malchin. 7. Justizoberinspektor Friedrich Hückstädt, Wismar. 8. Fräulein Marie Weber, Malerin, Schwerin. 9. Fräulein Helene Stier, Mittelschullehrerin, Schwerin. 10. Frl. Dr. phil.

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Gertrud Lembke, Rostock. 11. Lehrerbücherei des Reformrealgymnasiums Waren. 12. Pastor emer. Karl Bardey, Schwerin. 13. Rektor Wilhelm Seemann, Schwerin. 14. Dr. med. Adolf Kahl, Schwerin. 15. Ministerialrat Dr. Hans Barfurth, Schwerin. 16. Dr. Wilfrid Kuhn, Briggow b. Kleeth. 17. Fabrikbesitzer Carl Aug. Lau, Woldegk. 18. Schiffsmakler Heinz Bernhard Rehberg, Stralsund. 19. Bürgermeister i. R. Dr. iur. Hermann Lisch, Rostock. 20. Gerichtsassessor Graf Werner v. Bernstorff, Rehna. 21. Archivinspektor Johannes Kock, Schwerin.

Gestorben sind: 1. Landrentmeister i. R. Leuthold v. Oertzen, Kotelow, am 16. Juli 1934. 2. Ministerialdirektor i. R. Dr. iur. Max Baller, Schwerin, am 20. August 1934. 3. Generaldirektor Carl Gütschow, Schwerin, am 10. Nov. 1934. 4. Oberpostrat a. D. Karl Voß, Wustrow, im November 1934. 5. Büroinspektor Theodor Müller, Schwerin, im Dezember 1934. 6. Major d. L. a. D. Friedrich Cordes, Schwerin, am 22. März 1935. 7. Archivinspektor Paul Carow, Schwerin, am 9. April 1935. 8. Ministerialdirektor i. R. Dr. Hermann Krause, am 24. April 1935. 9. Frau Marie Luise v. Gundlach, geb. v. Bülow, Schwerin.


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Anlage B.

Auszug aus der Vereinsrechnung

für den Jahrgang 1. Juli 1933/34.

Auszug aus der Vereinsrechnung für den Jahrgang 1. Juli 1933/34.
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Auszug aus der Vereinsrechnung für den Jahrgang 1. Juli 1933/34.

Der Rechnungsführer.
Sommer.      

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Satzung

des Vereins für Mecklenburgische
Geschichte und Altertumskunde

(gegründet 22. April 1835)

 

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I. Name, Sitz und Zweck.

§ 1.

Der Verein für Mecklenburgische Geschichte und Altertumskunde hat seinen Sitz in Schwerin, Beaugencystr. 2, und hat die Rechte einer juristischen Person. Er verfolgt den Zweck, die mecklenburgische Geschichte nach wissenschaftlichen Grundsätzen zu erforschen und zugleich das Verständnis für die Vergangenheit und Gegenwart unseres deutschen Vaterlandes zu vertiefen.

§ 2.

In Erfüllung dieses Zweckes veröffentlicht der Verein

  1. die "Mecklenburgischen Jahrbücher",
  2. das "Mecklenburgische Urkundenbuch" und als Fortsetzung die "Regesten des 15. Jahrhunderts", deren Herausgabe einer besonderen Kommission des Vereins obliegt,
  3. die "Mecklenburgischen Geschichtsquellen".
§ 3.

Der Verein besitzt wertvolle Sammlungen, die mit den gleichartigen Sammlungen des Landes vereinigt sind und mit ihnen zusammen verwaltet werden. Es befinden sich die Altertümer des Vereins im Landesmuseum, seine Bücher und Zeitschriften in der Landesbibliothek und seine Urkunden und Bilder im Geheimen und Haupt-Archive zu Schwerin.

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II. Verfassung und Verwaltung.

§ 4.

Organe des Vereins sind

  1. der Vereinsleiter; er ist der Vorstand des Vereins im Sinne des § 26 BGB.;
  2. der Beirat, bestehend aus acht Mitgliedern einschließlich der Beamten;
  3. die Hauptversammlung.
§ 5.

Der Vereinsleiter wird von der Hauptversammlung gewählt. Er leitet den ganzen Geschäftsbetrieb und ist für ihn verantwortlich. Er vertritt den Verein gerichtlich und außergerichtlich; er hat die Stellung eines gesetzlichen Vertreters.

§ 6.

Der Vereinsleiter beruft die acht Mitglieder des Beirats, die ihn bei den Vereinsarbeiten zu beraten und zu unterstützen haben. Er bestimmt seinen Stellvertreter, einen oder zwei Schriftführer und einen Schatzmeister. Zusammenlegung von Ämtern ist zulässig. Die Beamten tragen gegenüber dem Vereinsleiter die Verantwortung für die von ihnen verwalteten Ämter. Der Beirat hat die Jahresrechnung nach erfolgter rechnerischer Überprüfung in sachlicher Hinsicht zu prüfen und ihre Richtigkeit zu bestätigen.

§ 7.

Die Hauptversammlung findet jährlich möglichst im April in Schwerin statt. Alle Mitglieder erhalten dazu spätestens eine Woche vorher gedruckte Einladungskarten mit Angabe der Tagesordnung. Die Hauptversammlung faßt ihre Beschlüsse mit einfacher Stimmenmehrheit der anwesenden Mitglieder. Sie nimmt den Geschäftsbericht und den Kassenbericht entgegen, entlastet den Vereinsleiter und beschließt über Satzungsänderung und Auflösung des Vereins.

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§ 8.

Jährlich am 11. Juli oder an einem naheliegenden Tage findet ein gemeinsamer Ausflug nach geschichtlich bemerkenswerten Ortschaften Mecklenburgs oder seiner Nachbarschaft statt, um durch Besichtigungen und Vorträge das Interesse für die Vereinsaufgaben zu heben.

§ 9.

Im Winter werden nach Gelegenheit Vorträge gehalten.

III. Mitgliedschaft.

§ 10.

Zum Verein gehören ordentliche, korrespondierende und Ehrenmitglieder.

§ 11.

Ordentliches Mitglied kann jede unbescholtene, volljährige Person arischer Abkunft nach schriftlicher oder mündlicher Anmeldung werden. Über die Aufnahme entscheidet der Vereinsleiter. Die ordentlichen Mitglieder zahlen einen Jahresbeitrag von 6 RM. Der Austritt ist nur zum Schluß eines Geschäftsjahrs zulässig.

Das Geschäftsjahr reicht vom 1. Juli bis zum 30. Juni des folgenden Kalenderjahres. Die Beiträge der Schweriner Mitglieder werden im dritten Vierteljahre (Januar bis März) von einem Boten eingesammelt. Die auswärtigen Mitglieder überweisen ihre Beiträge in demselben Vierteljahre portofrei an den Verein (Vereinskonto bei der Depositen- und Wechselbank zu Schwerin oder Postscheckkonto Nr. 26798 Hamburg).

Die Mitglieder erhalten die laufenden Jahrbücher unentgeltlich und auf Wunsch die übrigen Vereinsschriften zu ermäßigten Preisen.

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§ 12.

Der Vereinsleiter ernennt nach Anhören des Beirats Gelehrte, die außerhalb Mecklenburgs wohnen und sich um den Verein Verdienste erworben haben, zu korrespondierenden Mitgliedern und mit Zustimmung der Hauptversammlung verdiente Mitglieder zu Ehrenmitgliedern.

§ 13.

Den Tauschverkehr mit anderen Vereinen und Instituten beschließt der Vereinsleiter nach Anhören des Beirats.

IV. Satzungsänderung und Auflösung des Vereins.

§ 14.

Eine Satzungsänderung und die Auflösung des Vereins müssen mit 3/4 Stimmenmehrheit der anwesenden Mitglieder in einer Hauptversammlung beschlossen werden und bedürfen der Genehmigung der Aufsichtsbehörde. Kommt es zur Auflösung, so gehen die Vereinssammlungen mit Zubehör in das Eigentum des Landes Mecklenburg über. Dagegen verfügt die Hauptversammlung frei über das Vereinsvermögen und die vorrätigen Druckschriften.

V. Schlußbestimmung.

§ 15.

Diese Satzung tritt nach Genehmigung durch die Aufsichtsbehörde mit dem 1. Juli 1935 in Kraft.

 

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