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5.

Jagdfalken.

Von F. v. Meyenn.

Im Großherzoglichen Hauptarchiv zu Schwerin findet sich von der Hand des bekannten Kanzlers Kaspar von Schönaich das undatirte Concept eines an Dr. Andreas Becker gerichteten Schreibens Herzog Heinrichs V. von Meklenburg, das folgenden Wortlaut hat:

Vnsern gonstigen willen zcuuorn. Hochgelerter lieber besunder. Wir werden bericht, wie der hochgeborne furste, vnser lieber ohme, her Bugslaff zcu Stettin - Pommern etc herczog, zcwene zcocker haben solle, vnd szo jr vormerkt, das seyne Lieb dieselben, als wir vns vorsehen, diser zceit zcu gebrauchen nicht willens were, szo ist vnser gutlich beger, woldet vns fordrigk sein, das seine Lieb vns mit selben vogeln beyden adir ye mit eynem zcu lust vnsers wedewergks bedencken, vnd euch hirin gutwillig jrzceigen, das wollen wir ken euch mit sunderlicher gunst bedencken.

An docter Andres Beckern.

Unter Zcocker ist der Würg= oder Sakerfalke, slavisch Sokol, Falco laniarius L., ein Bewohner des südöstlichen Europas und der Steppengebiete des westlichen Asiens, zu verstehen, der als Baizvogel hoch geschätzt war. Uebrigens sind nur äußerst spärliche Nachrichten über Falkenjagden in Meklenburg auf uns gekommen. In den Rentereirechnungen aus der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts erscheint wenige Male ein "Falkenierer" unter den Hofbedienten, und zu Ende des 17. Jahrhunderts hielt Herzog Gustav Adolf von Meklenburg=Güstrow ebenfalls einen solchen. Von dem Landadel scheint die Falkenjagd dagegen nicht gepflegt worden zu sein.