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b. Bronzezeit.


Kegelgräber von Diestelow.

Kegelgrab Nr. 1.

Zu Diestelow bei Goldberg lag unmittelbar am Holze ein ausgedehnter, ziemlich flacher Hügel. Als aus demselben zum Chausseebau Steine ausgebrochen wurden, ergab sich, daß in dem Hügel ein großer Begräbnißplatz der Bronzezeit war, über welchen Fräulein Margarethe Klockmann von Hoppenrade aus eigener Anschauung Folgendes berichtet. In dem Hügel stand eine große "Mauer" (oder Umwallung) von Feldsteinen, welche einen länglich viereckigen Platz umschloß. Auf diesem Platze fand sich eine Unmasse großer Urnen mit Ueberresten von Knochen. Leider wurden alle diese Urnen beim Steingraben zerbrochen, bis auf eine ganz kleine Urne, welche Fräulein Klockmann dem Verein schenkte.

Dieses kleine, hellbraune Thongefäß, eines der kleinsten in den Schweriner Sammlungen, 7 Centimeter hoch und 5 Centimeter weit im Bauche, hat einen Henkel und eine sehr schöne Form, welche an kleine moderne Henkeltöpfe erinnert. Nach dem Material, der Farbe und der schönen Form gehört das Gefäß ohne Zweifel der Bronzezeit an.

Zum Beweise, daß dieser Begräbnißplatz in die Bronzezeit fällt, wurden unter den Urnenscherben folgende mit grünem Rost bedeckte Bronzen gefunden, welche Fräulein Klockmann zur Ansicht vorzulegen die Güte gehabt hat:

1 gewundener Armring, zerbrochen;
1 gewundener Halsring, zerbrochen;
2 Armringe, flach und breit, mit Schrägestreifen verziert;
1 Armring, dünn, mit Schrägestrichen verziert, in mehrere Stücke zerbrochen;
2 Hütchen;
3 Knöpfe mit Spitzen;
2 Knöpfe in Kegelform von dünnem Bronzeblech;
1 spiralförmiger Fingerring von Bronzedrath;
3 Spiralscheiben von Bronzedrath und Bruchstücke von Bügeln und Nadeln, wahrscheinlich Bruchstücke von Hefteln.

Dr. G. C. F. Lisch.


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Kegelgrab Nr. 2.

Zu Diestelow ward im Frühling 1878 wieder ein Kegelgrab abgetragen, in welchem folgende Alterthümer gefunden wurden, die Fräulein Klockmann ebenfalls zur Ansicht vorgelegt und beschrieben hat:

1 Diadem von Bronze mit Spiralverzierungen, in vier Stücke zerbrochen;

2 Armringe von Bronze, schmal, dick und rundlich, mit Querstrichen verziert;

1 goldener Spiralfingerring von Golddrath von ungefähr sechs Windungen, in zwei Enden zerbrochen.

Dr. G. C. F. Lisch.