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Begräbnißplätze von Roggow.

Auf dem Gute Roggow bei Neu=Bukow erstreckt sich nördlich vom Hofe am Salzhaf, einem salzigen Binnenwasser, eine große Wiese, die "Riemkoppel", welche früher ohne Zweifel seichter Meeresgrund gewesen ist, der nach und nach zugeschlämmt ist, wie noch heute die See unaufhörlich hier Land anspült und dort wegreißt. In dieser weiten, ebenen Wiese liegt gegen Osten hin in einiger Entfernung vom festen Lande eine Erhöhung, welche in uralten Zeiten ohne Zweifel eine Insel gewesen ist. Auf dieser Höhe werden nun außerordentlich viele unverbrannte Gerippe, alle gegen Osten schauend, gefunden, bisher jedoch ohne Geräthe. Ohne Zweifel ist dies ein Begräbnißplatz der Einwohner aus der Steinperiode, welche hier in Pfahlbauten wohnten und ihre Todten auf dieser sandigen Höhe begruben. Noch jetzt findet man Pfähle im Salzhaf. (Die großen Steingräber der Steinperiode dagegen gehörten gewiß Helden oder Herrschern derselben Zeit an.) In der Nähe sind zwei Süßwasserteiche.


Oestlich von dem Hofe erhebt sich im festen Lande aus schwerem Boden eine sandige Höhe, in welcher noch außerordentlich viele Gerippe gefunden werden, obgleich auf diesem Begräbnißplatze vor vielen Jahren schon viele Gerippe mit Keilen und Spanmessern aus Feuerstein und thönerne Urnen ausgegraben sind; vgl. Jahrb. IX., S. 367. Dies ist also eine zweite Begräbnißstätte der Steinperiode.

G. C. F. Lisch.