zurück zur Metadatenansicht auf dem Dokumentenserver
zurück
Seite dauerhaft verlinken Seite als Digitalisat öffnen Seite 291 zur nächsten Seite zur letzen Seite
Dokument dauerhaft verlinken Dokument im gesamten Band öffnen Metadaten auf dem Dokumentenserver anzeigen

Goldene Geldringe.

In Meklenburg und Dänemark sind wiederholt unregelmäßig und mehr dreieckig gebogene, offene Ringe aus Metallstangen, am häufigsten aus Gold, gefunden, welche nach der Ansicht neuerer Forscher als Geld gedient haben. Ein solcher großer, goldener Ring und ein zerhackter zweiter wurden zuletzt in einer bronzenen Schmuckdose zu Sukow bei Plau gefunden und sind in Jahrb. XVIII, S. 256 beschrieben und abgebildet. - In den österreichischen Staaten sind in den neuesten Zeiten auch solche goldene Ringe aufgefunden. In Siebenbürgen zu Bistritz wurden im J. 1854 mehrere Urnen und "eine goldene "Kette von plumper Arbeit, aus 9 ungeschlossenen, nach beiden Enden zu abnehmenden Ringen bestehend", gefunden. Diese Ringe wurden vom k. k. Münzamt zu Karlsburg für 68 Gulden 34 Kreuzer C. M. tarifmäßig eingelöset und der "unkünstlerischen, rohen Form wegen zum Einschmelzen bestimmt". Die Thongefäße scheinen der jüngsten Zeit der

Seite dauerhaft verlinken Seite als Digitalisat öffnen Seite 292 zur ersten Seite zur vorherigen Seite

Bronze=Periode anzugehören. Dieser Fund ist von J. G. Seidl im Archive für Kunde österreichischer Geschichtsquellen, herausgegeben von der k. Akademie der Wissenschaften zu Wien, Bd. XV, Heft II, 1856, S. 356 flgd. beschrieben. - Im J. 1855 ward zu Doszu bei Neu=Szadowa im Militairgrenzlande wieder eine solche "Kette aus 9 Gliedern bestehend, ohne eigentliche Spur von Bearbeitung, sondern Gußdrath von Gold, gefunden. Die einzelnen Glieder differiren im Gewichte von 70 Gran durch die Abstufungen von 140, 150, 158, 160, 208 Gr. bis 1 Loth 60 Gran. Sie ist vom reinsten Golde". Dieser Fund ist beschrieben und abgebildet von J. G. Seidl im genannten Archive a. a. O. S. 330. Die einzelnen Glieder erscheinen nur als ohne Wahl in einander gehängte Geldringe, wie sie sonst schon beobachtet sind. Seidl bemerkt a. a. O. S. 277 bei der Beschreibung und Abbildung von alten Goldmünzen, welche auf einer Seite das Bild eines goldenen Ringes mit halbkugelförmigen Enden (eines "Eidringes") tragen und welche früher "Regenbogenschüsseln" genannt wurden, jetzt für celtischen Ursprungs gehalten werden, daß diese Münzen "sich als Beleg für den häufigen Gebrauch der Metallringe von selbst erläutern".

G. C. F. Lisch.