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XVIII. 1.

Quartalbericht

des

Vereins für meklenburgische Geschichte
und Alterthumskunde.


Schwerin, den 4. Octotber 1852.

Vignette

D ie in dem jüngsten General-Berichte bereits angekündigte Versammlung deutscher Geschichts- und Alterthumsforscher zur Gründung eines allgemeinen deutschen Vereins zur Erforschung und Erhaltung dessen, was das deutsche Volk in vergangenen Jahrhunderten in Kunst, Wissenschaft und Gewerbe Grosses und Gediegenes geschaffen, hat am 16., 17. und 18. August d. J. in Dresden unter der persönlichen, höchst gewandten und umsichtigen Leitung Sr. K. Hoh. des Prinzen Johann zu Sachsen und unter Theilnahme von 124 Gelehrten aus fast allen Staaten Deutschlands, denen sich noch 3 Gäste aus London, Christiania und Dorpat anschlossen, in würdiger und erhebender Weise stattgefunden. Ueber die wahrhaft fürstliche Gastfreundschaft, mit welcher die Anwesenden von ihrem hohen Präsidenten aufgenommen wurden, so wie über die glänzenden Feste und öffentlichen Versammlungen, an welchen sich auch unser erster Secretär Herr Archivar Dr. Lisch unter allgemeinem Beifall durch eine Rede über die Aufgabe und Bedeutung der deutschen heidnischen Alterthumskunde betheiligte, haben öffentliche Blätter bereits berichtet; hier ist daher nur noch der wichtigsten Resultate der Versammlung kurz zu gedenken.

Auf Vorschlag des gleich am ersten Tage gebildeten Comité vereinigte man sich nämlich dahin, dass der beabsichtigte Zweck am besten durch eine geordnete, gemeinschaftliche Wirksamkeit der bereits in allen deutschen Ländern bestehenden historischen Vereine zu erreichen sein werde, und beschloss deshalb 1) die Bildung eines Central-Ausschusses dieser Vereine, welcher sich alljährlich in einer grössern Stadt Deutschlands durch Deputirte, jedoch unter Zulassung auch solcher Gelehrter und Forscher, welche keinem Vereine angehören, und unbeschadet der Selbstständigkeit der einzelnen Vereine, zu versammeln habe, sowie eines ständigen Ausschusses zur Leitung der laufenden Geschäfte. Der letztere ward sofort durch Uebertragung der Geschäfte für das nächste Jahr auf den derzeitigen Vorstand des königl. sächsischen Vereins für Erforschung und Erhaltung vaterländischer Geschichte und Kunst-Denkmale zu Dresden constituirt, als Versammlungsort des Central-Ausschusses im Jahre 1853 aber wurden Wiesbaden, Nürnberg und Hildesheim in Vorschlag gebracht. Die Wahl unter diesen drei Orten ward der bevorstehenden Versammlung in Mainz überlassen, welche sich demnächst nach Zeitungsnachrichten für Nürnberg entschieden haben soll. - Auf Antrag des Freiherrn von und zu Aufsess ward ferner 2) die Gründung eines germanischen National-Museums zu Nürnberg, als dessen Grundlage der patriotische Antragsteller seine eigne, sehr bedeutende Sammlung deutscher Alterthümer, welche zum

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Theil in Dresden aufgestellt war, offerirte, sowie 3) auf Antrag des Archivars Dr. Lisch die Errichtung einer Anstalt zur Abformung der Denkmale deutscher Vorzeit, und 4) die Gründung eines gemeinschaftlichen Organes des Central-Ausschusses. Ausserdem beschloss man, den Regierungen aller deutschen Staaten, sowie den gesammten Vereinen die Anstellung von Conservatoren für die Denkmale der alten Kunst, die Beförderung der Herausgabe eines "Werkes über allgemeine Alterthumskunde der heidnischen Vorzeit, und eines Handbuches der mittelalterlichen Archaeologie (nach dem Muster von K. O. Müllers Handbuch der Archaeologie), sowie deutscher Urkundensammlungen und Regesten u. s. w. ans Herz zu legen, indem man den erwähnten ständigen Ausschuss beauftragte, in dieser Beziehung thätig zu wirken. - Von dort her ist denn auch vor allen Dingen, die Ausarbeitung eines genauern Planes über den Wirkungskreis des Ausschusses, und sein Verhältniss zu den einzelnen Vereinen zu erwarten, über welchen demnächst auch wir in unsrer nächsten Generalversammlung zu berathen und rücksichtlich unserer Theilnahme zu beschliessen haben werden.

Ueber die Resultate der Versammlung zu Mainz sind uns noch keine näheren Nachrichten zugegangen.

Das lebhafte Interesse an nationaler Kunst und Wissenschaft überhaupt, und namentlich an den Bestrebungen der historischen Vereine, welches Se. K. Hoh. der Prinz von Sachsen seit einer Reihe von Jahren als Präsident des obengedachten sächsischen Vereins, sowie neuerdings bei Gelegenheit der Dresdener Versammlung bewiesen hat, hat den Ausschuss unsers Vereines zu dem Wunsche veranlasst, Se. K. Hoh. den hohen Beförderern unsers Vereines einreihen zu dürfen, und hoffen wir auf die huldvolle Genehmigung der deshalb an ihn gerichteten unterthänigsten Bitte. * )

Auch die von Seiten unsers ersten Secretairs in Dresden gemachte Bekanntschaft des bekannten englischen Sprach- und Alterthumsforschers John Kemble, Esq. A. M. Trinity College Cambridge, hat bereits ihre Früchte getragen. Herr Kemble, welcher sich gegenwärtig in Hannover aufhält, und sich um die dortige Alterthumssammlung bereits sehr wichtige Verdienste erworben hat, traf nämlich bald nach der Dresdener Versammlung persönlich hier ein, um unsre Sammlung zu studiren, und zugleich den Schriftenaustausch zwischen dem archäologischen Institute für Grossbritannien und Irland zu London und unserm Vereine einzuleiten, indem er sofort 4 Jahrgänge des Archaeological Journal und 5 Bände der durch zahlreiche und vortreffliche Abbildungen erläuterten Memoires illustrative of the history and antiquities übergab. Herr Kemble war 12 Tage in Schwerin, und hat fast alle interessantern Stücke unsrer Sammlung eigenhändig abgezeichnet. Der Ausschuss unsers Vereines hat sich beehrt, Herrn Kemble zu seinem correspondirenden Mitgliede zu ernennen, theils um demselben persönlich unsre Achtung zu beweisen, theils um zu zeigen, welchen Werth wir auf die Verbindung mit dem gedachten Institute legen, als dessen Repräsentant Herr Kemble erschien.


*) Während sich der gegenwärtige Bericht bereits in der Druckerei befand, hat Seine Königliche Hoheit durch ein an den Herrn Archivar Dr. Lisch gerichtetes eigenhändiges Schreiben in sehr schmeichelhaften Ausdrücken seine Bereitwilligkeit erklärt, dem Wunsche unsers Vereines nachzugeben. Zugleich bringt uns dies interessante Schreiben die erste Nachricht über die Mainzer Versammlung, deren Beschlüsse hiernach mit den in Dresden gefassten in Einklang stehen, weshalb nunmehr der ständige Ausschuss in Dresden eifrig mit der Ausführung derselben beschäftigt ist.
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Von den ordentlichen Mitgliedern hat der Verein nur den Schul-Rath Meyer hieselbst durch den Tod verloren. Neue Anmeldungen sind dagegen nicht erfolgt.

Die neuen Erwerbungen für unsre Sammlungen sind sehr bedeutend, nämlich

A. Für die Alterthumssammlung (Seit Ostern d. J.):

I. Aus vorchristlicher Zeit.

1) Aus der Zeit der Hünengräber:

Aus der Sammlung des Glasermeisters Herrn Torgeler zu Cröpelin, angekauft durch Vermittlung des Glasermeisters Herrn Beckmann zu Doberan:

1 Keil aus thonartigem, gemengtem Gestein, 4 Pfd. 2 Loth schwer, gef. zu Meschendorf. - 1 Keil aus schwärzlichem Feuerstein, 10 Zoll lang, gef. zu Miekenhagen. - 1 Keil aus grauem Feuerstein, gef. zu Barsdorf. - 1 Keil aus weisslichem Feuerstein, gef. zu Arendsee. - 1 zerbrochner Keil aus grauem Feuerstein, gef. zu Cröpelin. - 1 Keil aus Thonstein, gef. zu Cröpelin. - 1 Schmalmeissel aus grauem Feuerstein, gef. zu Cröpelin. - 1 zerbrochner Schmalmeissel aus grauem Feuerstein, gef. zu Detershagen. - 1 zerbrochne Streitaxt aus Hornblende, gef. zu Kagsdorf. - 1 grosse und 1 kleine Pfeilspitze aus Feuerstein. - 1 spanförmiges Messer aus Feuerstein, und ein Feuerstein-Span. - 1 Scheibe aus Sandstein.

Aus der gleichfalls von dem Vereine angekauften Sammlung des Herrn Pastors Möller zu Cramonshagen:

1 breiter Keil aus gelbbraunem Feuerstein. - 1 dicker Keil aus gelblichem Feuerstein. - 1 Keil aus braunem Feuerstein. - 1 Keil aus grauem Feuerstein.- 2 Streitäxte aus Hornblende.- 1 zerbrochne Lanzenspitze aus grauem Feuerstein. - 1 Dolch aus grauem Feuerstein. - 1 halbmondförmiges Messer aus grauem Feuerstein. - 1 Pfeilspitze aus Feuerstein. - 80 Feuerstein-Späne, ohne Zweifel von einer Fabrikstätte, auf welcher auch mehre der obgenannten Feuerstein-Waffen gefunden wurden.

Geschenke des Herrn Pensionairs Haupt zu Tressow;

1 Keil aus grauem Feuerstein, gef. zu Tressow. - 3 keilartige Feuersteinsplitter, an einer Seite angeschliffen, gef. daselbst. - 1 Block aus Hornblende zur Streitaxt vorbereitet, gef. daselbst. - 1halbmondförmiger Feuersteinsplitter, gef. daselbst. - 40 Feuersteinsplitter, anscheinend zu Lanzen- und Pfeilspitzen bestimmt, gef. daselbst. - Noch 24 Splitter der Art, gef. zu Quaal, Plüschow und Pravsthagen. - 1 Schleifstein aus schwarzem Thonschiefer, gef. zu Tressow. - 1 Schleifstein aus gelblichem Sandstein, gef. daselbst. - 1 Schleifstein aus schwarzem Kieselschiefer, gef. daselbst. - 1 Schleif- oder Polierstein aus Feuerstein, gef. daselbst.- 1 Schleifstein aus grauem Thonschiefer, gef. zu Quaal. - 1 Granitscheibe, gef. zu Käselow durch Hrn. Evers zu Kranckow. - 1 durchbohrte Scheibe aus Sandstein, gef. zu Tressow. - 1 Knopf aus Thonschiefer, gef. daselbst.

Geschenke des Herrn Pastors Vortisch zu Satow: 1 unvollendete und zerbrochne Streitaxt aus Hornblendeschiefer, gef. zu Miekenhagen. - 1 kleiner dünner Keil aus dunkelgrauem Feuerstein, gefunden im Torfmoor zu Scharstorf.

Geschenke des Herrn Schullehrers Linshöft zu Barensdorf bei Grevesmühlen: 1 Streitaxt aus grauem Sandstein, und 1 Schmalmeissel aus Feuerstein, gef. zu Barendorf.

Geschenke des Herrn Hofschlossermeisters Duve zu Schwerin; 1 Keil aus dunkelgrauem Feuerstein, und 1 Schmalmeissel aus weisslichem Feuerstein, gef. auf dem Kaninchenwerder im Schweriner See.

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Geschenk des Herrn Präpositus Schencke zu Pinnow: 1 spanförmiges Messer aus Feuerstein, gef. in einem Hünengrabe bei Godern.

Geschenk des Herrn Pastors Masch zu Demern: 1 Keil aus bräunlichem Feuerstein, gef. im Torfmoore zu Brusow bei Cröpelin.

Geschenk des Herrn Professors Dr. Krain zu Wismar; 1 grosser Keil aus hellgrauem Feuerstein, gef. zu Wendorf bei Wismar.

Geschenk des Herrn L. Fromm zu Parkentin: 1 Lanzenspitze aus grauem Feuerstein, gef. zu Schwaan.

Geschenk des Hrn. Bürgermeisters Daniel zu Schwaan: 2 Lanzenspitzen aus grauem Feuerstein, gef. zu Cambs bei Schwaan.

Geschenk des Herrn Landbaumeisters Schumacher zu Doberan: 1 Schmalmeissel aus weisslichem Feuerstein, gef. zu Degetow bei Grevesmühlen.

Geschenk des Herrn. Fr. Seidel zu Bützow: 2 viereckige Feuersteinplatten, sowohl auf den beiden flachen Seiten, als an den Kanten abgeschliffen, gef. bei Bützow. (Vielleicht neuern Ursprungs, wenigstens werden solche Steine noch jetzt von unsern Handwerkern, z. B. den Klempnern, als Poliersteine gebraucht.)

2) Aus der Zeit der Kegelgräber.

Aus der Sammlung des Herrn Pastors Möller zu Cramonshagen - 1 gewundner Halsring und 1 Paar dünne, vollgegossene Armringe aus Bronze, ohne Rost, wahrscheinlich im Moor gefunden. - 1 kurze Schwert- oder Dolch-Klinge aus Bronze, mit Schaftzunge und Nietlöchern. - 1 Lanzenspitze aus Bronze mit Schaftloch, worin Reste des hölzernen Schaftes.

Durch Vermittelung des Herrn Pastors Ragotzky zu Triglitz ward vom Vereine angekauft: 1 kleine Bronzschale mit Henkeln, der 1844 bei Parchim gefundenen ähnlich (Jahrb. X. S. 281), worin sich 2 Paar goldne Spiralarmringe, resp. 5 3/4 und 5 1/4 Ducaten schwer, 1 goldner Geldring, 9 1/8 Ducaten schwer, und 1 kurze, an einem Ende abgehauene Goldstange, 1 3/8 Zoll lang und 1 1/3 Ducaten schwer, befinden, gef. in der Gegend von Suckow, A. Marnitz. (Diese in Dänemark öfter vorkommenden, als Zahlungsmittel gebrauchten Geldringe und Stangen sind unsers Wissens bisher niemals auf deutschem Boden gefunden worden.)

Der Inhalt eines Kegelgrabes bei Wiek, A. Schwaan, Geschenk des Herrn Bürgermeisters Daniel zu Schwaan: 1 Schildnabel, 3 Armringe, 3 Hütchen, und Fragmente zweier gewundener Hals- und Kopfringe aus Bronze, ferner 1 ganz kleiner, stark oxydirter Ring aus Bronze und 1 durchbohrter Knochen aus der Kralle eines Raubvogels, welche zwischen verbrannten Knochen einer Kinderleiche in einer zerbrochenen Urne aus schwarzein Thon gefunden wurden.

Geschenk des Herrn Pastors Vortisch zu Satow: 1 Stück starkgerosteten Bronzeblechs von einem angeblich topfförmigen, leider zerbrochnen Gefässe, welches durch einen Bauern zu Heiligenhagen auf dem Theile der dortigen Feldmark, wo nach der Sage ein heidnischer Tempel gestanden haben soll, ausgegraben worden ist.

Geschenk der Frau Doctorin Lorenz zu Krakow: 1 kleine Henkel-Urne, worin ein zerbrochnes kleines Messer aus Bronze liegt, gef. zu Rehberg bei Krakow.

Geschenk des Herrn Pastors Masch zu Demern: 1 Bernstein-Scheibe, neben einer grobkörnigen rauhen Urne gefunden im Torfmoore zu Brusow bei Cröpelin.

3) Aus der Zeit der Wendenkirchhöfe.

Aus der Torgelerschen Sammlung: 8 Spindelsteine aus Thon. Aus der Möllerschen Sammlung: 3 Spindelsteine aus Thon,

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Geschenk des Herrn Pensionairs Haupt zu Tressow: 1 kleine Perle aus gelbem Glase und 5 Spindelsteine aus Thon, gef. zu Tressow.

II. Aus dem Mittelalter.

Aus der Torgelerschen Sammlung: 1 grosser Grapen aus Bronze, gef. zu Wendelstorf bei Cröpelin.

Geschenk des Herrn Dr. Crull zu Wismar: 27 ganze Kacheln und 90 Bruchstücke, zum Theil mit sehr gut modellirten Portraits aus dem 16. Jahrhundert, gef. an verschiedenen Orten zu Wismar. - 1 Gussform von Kalkstein, gef. auf dem Wallfisch bei Wismar.

Geschenk des Herrn Domainen-Raths Kollmann auf Grüssow bei Neubukow: 1 Spangenring aus Messing, gef. zu Grüssow.

Geschenk des Herrn Hof-Decorationsmalers Clement zu Ludwigslust: 1 messingnes Taufbecken.

Geschenk des Fräuleins Elise Jatzow zu Schwerin: 1 Stück Leinwand-Spitzen aus dem 16. Jahrhundert.

B. Für die Münzsammlung:

a. durch Geschenk 1 lübscher Schilling von 1602, vom Herrn Gärtner Stübinger zu Wismar.

1 zinnerne Medaille v. J. 1585, gef. zu Grüssow bei Malchow, von dem Hrn. Domainen-Rath Kollmann auf Grüssow.

1 Pence des Königs Wilhelm IV. v. England, v. 1636, von dem Herrn Haupt zu Tressow.

1 Viertelthaler des Herzogs Carl von Lothringen v. 1611, gef. zu Glaisin, von dem Hrn. Bürgermeister Flörke zu Grabow.

1 hannoversches Sechstelthalerstück und 1 englische Kupfermünze des Königs Georg III., von dem Herrn Pastor Vortisch zu Satow. b. durch Kauf:

1 vilmarscher Ausbeutethaler des Erzbischofs Lothar von Trier, 1617, gef. zu Hasdorf bei Cröpelin, eingesandt durch Hrn. Pastor Vortisch zu Satow.

1 Lübecker Goldgulden, gef. zu Wismar, eingesandt von dem Kaufmann Hrn. J. D. Thormann daselbst.

1 Russisches 5 - Kopekenstück v. 1758.

1 Kreuzer der Stadt Frankfurt.

1 Wismarscher Dreiling von 1830 (Silberabschlag).

1 Meklenburgischer Schilling v. 1852.

C. Für die Büchersammlung.

1) Mémoires de la société imperiale d'Archéologie de St. Pétersbourg. Publiés sous les auspices de la Société par B. de K oehne. XV. (Vol. V. Ko, 3.) St. Pétersbourg. 1851. 8. (Geschenk der Gesellschaft.)

2) Zur vaterländischen Münzkunde vom 12. bis 15. Jahrhundert, oder Grundzüge der Bracteatenkunde etc. Von Dr. C. Schönemann, Bibliothekar zu Wolfenbüttel. Mit 320 Abbildungen. Wolfenbüttel. 1832. 4. (Geschenk des Hrn. Verf.)

3) Hamburgische Münzen und Medaillen. Herausgeg. von einem Ausschusse des Verein für Hamburg. Geschichte und redigirt von O. C. Gaedechens. Erste Abtheilung: Die Münzen und Medaillen seit dem J. 1753. Hamburg. 1850. 4. (Geschenk des Vereins.)

4) Ueber die Heimath nach altdeutschem Rechte, insbesondere über das Hantgemal von G. Homeyer. Berlin. 1852. 4. (Geschenk des Hrn. Verf.)

5) Hundert Merkwürdigkeilen der herzogl. Bibliothek zu Wolfenbüttel. Für Freunde derselben von C. Schönemann. Hannover. 1849. 8. (Geschenk te Hrn. Verf.)

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6) Mittheilungen der antiquarischen Gesellschaft in Zürich. , Heft XVI. Geschichte der Abtei Zürich. Das. 1832. 4. Nebst 1 Heft Regesten. (Geschenk der Gesellschaft.)

7. 8) Sitzungsberichte der kaiserl. Akademie der Wissenschaften zu Wien. Philosophisch-historische Classe. Bd. VII. Heft 3-5. Bd. VIII. Heft
1. 2. Wien. 1852. 8.

9) Archiv für Kunde östereich. Geschichtsquellen. Herausgeg. von der Commission der kaiserl. Akademie der Wissenschaften. Jahrg. 1851. Bd. VII. Wien. 1851. 52. 8.

10. 11) Notizenblatt. Beilage zum Archiv für Kunde Österreich. Geschichts-Quellen etc. Jahrg. 1851. No. 19-24. Jahrg. 1852. No. 1-10. 8.

12) Kritische Durchsicht der von Davidow verfassten Wörtersammlung aus der Sprache der Ainos. Von Dr. A. Pfizmaier. Wien. 1851. 8. (No. 7-12 Geschenke der kaiserl. Akademie zu Wien.)

13) Oberbayerisches Archiv für vaterländische Geschichte. Herausgegeben von dem historischen Vereine von und für Oberbayern. Bd. XII. Heft 2. 3. München. 1851. 52. Gr. 8. (Geschenk des Vereins.)

14) Chronik des histor. Vereins für das würtemberg. Franken, herausgeg. von O. Schönhuth. Mergentheim. 1852. 8.

15) Conrad Widerhold, der treue Commandant von Hohentwiel im 30jährigen Kriege. 2te Ausg. Würzburg. 1844 12. (No. 14 und 15 Geschenke des gen. Vereins und resp. des Hrn. Verf.)

16) Mittheilungen des histor. antiquarischen Vereins für die Städte Saarbrücken und St. Johann und deren Umgegend. 2te Abtheil. Saarbrücken. 1852. 8. (Geschenk des Vereins.)

17) Abbildungen von Mainzer Alterthümern. Mit Erklärungen herausgegeben von dem Vereine zur Erforschung der rheinischen Geschichte und Alterthümer. Heft III. Gewandnadeln des V. u. VI. Jahrh. und Nachtrag zu II.: Schwert des Tiberius. Mainz. 1851. Gr. 4. (Geschenk des Vereins.)

18) Neues Lausitzisches Magazin. Im Auftrage der oberlausitz. Gesellschaft der Wissenschaften besorgt durch C. Neumann. Bd. XXIX. Heft 2. Görlitz. 1852. 8. (Geschenk der Gesellschaft.)

19) Mittheilungen zur näheren Kunde des Wichtigsten der Staatsgeschichte und Zustände der Bewohner des Herzogth. Lauenburg von Dr. v. Duve. Von der Vorzeit bis zum Schlusse des J. 1851. I. Lieferung. Ratzeburg. 1852. 8.

20) Lisch, Ueber die alten Wandmalereien in der Kirche zu Alt-Roebel, mit 2 Tafeln Abbildungen. - Separat-Abdruck aus der Berliner Bauzeitung. August 4852. Fol. (Geschenk des Hrn. Verf.)

21) Ulrich von Hutten. Trauerspiel in 5 Aufzügen von Ed. Hobein. Als Manuscript gedruckt. Schwerin. 1846. 8.

22) Gedichte von Fr. W. Rogge. Erstes Bändchen. Göttingen. 1830. 8.

D. Für die Urkundensammlung.

Abschrift von drei Meklenburgischen Urkunden durch Hrn. E. F. Mooyer in Minden, nämlich:

1) Urkunde des Fürsten Borwin zu Rostock, d. d. Ribnitz 1252 Septbr. 25., worin derselbe bezeugt, dass der Bürger Schele zu Ribnitz dem Kloster Bersenbruck bei Osnabrück gewisse Güter abgetreten habe. (Aus der handschriftlichen Urkundensammlung von Henseler auf der Stadtbibliothek zu Osnabrück.)

2) Urkunde des Fürsten Waldemar zu Rostock, d. d. 1274 Aug. 9. und

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3) Urkunde des Rathes der Stadt Ribnitz de eod., worin ein von dem Fürsten Borwin und dem gedachten Rathe abgeschlossener Vergleich zwischen dem Kloster Bersenbrück und den Gebrüdern Robert, Werner und Gerhard Schmidt erneuert wird. (Gedruckt in Antistitum Osnabruggensis ecclesiae res gestae a J. J. Sandhoff. II. p. CLIII u. CLIV. No. CX. 1 u. 2.

Wissenschaftliche Arbeiten sind in dem letzten Quartale eingegangen:

1) Ueber den Obotritenfürsten Mistuwoy, von dem Hrn. Pastor F. Boll zu Brandenburg.

2) Ueber die protestantische Glosse zum Reinecke Voss, von demselben.

3) Ueber die Fürstin Woizlava, Gemalin des Fürsten Pribizlav, und die Capelle zu Althof, vom Hrn. Archivar Dr. Lisch.

4) Blätter zur Geschichte der Kirche zu Doberan, von demselben.

Kürzere Nachrichten und Beschreibungen Meklenburgischer Alterthümer haben geliefert:

Herr Archivar Dr. Lisch;
über den wendischen Burgwall bei Brenz, über den Burgwall bei Crivitz, über die mittelalterliche Burg zu Retschow bei Doberan, über das Schloss an der Fähre bei Schwerin, und über die Kirchen zu Retschow bei Doberan, zu Parkentin und zu Wittenförden.

Herr Pastor Willebrand zu Kladow:
über den wendischen Burgwall bei Friedrichsruhe.

Herr C. D. W.:
über die Kirche, zu Neuburg bei Wismar.

Herr Pensionair Haupt zu Tressow:
über ein Kegelgrab zu Pravsdorf.

Herr Regierungs-Rath Arneth zu Wien gab dem Vereine Nachrichten über mehre bronzene Wagen und Räder, welche an verschiedenen Orten in den österreichischen Kaiserstaaten gefunden sind, zur Vergleichung mit den ähnlichen Alterthümern in Meklenburg und der Mark Brandenburg.

Zu erwähnen ist endlich noch, dass ausser dem Herrn Kemble in der neuern Zeit auch noch andre auswärtige Gelehrte unsre Sammlungen besucht und zu wissenschaftlichen Zwecken benutzt haben, namentlich Herr John Thurnam aus Cambridge, welcher unter dem Titel Crania Britannica ein umfängliches Werk über die Schädel in den heidnischen Gräbern Britanniens herauszugeben beabsichtigt, welches mit den erläuternden Lithographien etwa 50-60 Thlr. kosten und von Herrn Kemble sowie von unserm Mitgliede, Hrn. Geh. Medicinalrath Dr. Flemming angelegentlich empfohlen wird. * ) - Ferner Herr Professor Wutke aus Leipzig, im Interesse seiner Kultur-Geschichte der Menschheit, und Herr Dr. W. Lübke aus Westfalen, welcher Meklenburg in kunsthistorischer Beziehung durchforschte, und in dem Berliner Kunstblatte 4 Blätter über hiesige mittelalterliche Baudenkmale geliefert hat. (1852. No. 35-38.)

W. G. Beyer , Dr., Archiv-Secr.,     
als zweiter Secretair des Vereins.      


*) Es wird auf Subscription in einzelnen Heften erscheinen.
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