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Kegelgrab von Gr. Pankow
in der Prignitz.

Im März d. J. ward auf dem dem Herrn Baron Gans von Putlitz gehörenden Gute Groß=Pankow in der Ost=Prignitz ein Steinhügel aufgebrochen, ungefähr 8' hoch über der Erde, 16' lang und breit. Man stieß in demselben auf ein Halbgewölbe von flachen Steinen, zu vergleichen einem in zwei ungleiche Theile durchschnittenen Backofen, dessen kleinerer Theil fehlt. Dieser, die offene Seite, war durch eine aufrecht stehende Steinplatte, 3' hoch, 3' breit, 4" dick, verschlossen, bei welcher Menschenhand, wie es schien, sehr nachgeholfen hatte. Eben so erschien es bei den kleinen flachen Steinen des Gewölbes, welche wie Dachziegel über einander lagen und es vollständig schlossen. Alle Steine waren meist Granit.

Das ganze Innere dieses Bauwerks war mit schmutzig gelbem Sande angefüllt, dem eine 2" dicke Lehmschicht zur Unterlage diente. Auf dieser lag ein platter Stein (Granit) und auf demselben stand ein "sargähnliches Geschirr", 1 ) 16" lang

1/8 Größe

Urne

und in allen seinen Verhältnissen einem Sarge mit plattem Deckel ähnlich. Der Deckel stand 1/2" über den "Sarg" weg

1/4 Größe

Deckel der Urne

und hatte ringsum eine Vertiefung von 3/8" bis 1/2", in welche die Seitenwände genau paßten.


1) Diese sargähnliche Urne ist eine, wahrscheinlich jüngere, Abart der schachtelförmigen Urnen mit überfassendem Deckel, welche sich in Kegelgräbern öfter finden, z. B. zu Suckow (Jahrb. XIII, S. 368); auch in der Sammlung zu Neu=Strelitz ist eine schachtelförmige Urne.          G. C. F. Lisch.
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Sarg und Deckel waren aus der Masse der Urnen, die dort häufig gefunden werden, d. h. aus einem schmutzigbraunen Thon, untermengt mit Glimmer und kleinen Steinen.

Das Innere des Geschirrs enthielt Knochenasche und kleine Knochenstückchen und war mit einem auffallend weißen Sande bis an den Deckel gefüllt.

Neben diesem Geschirr stand rechts ohne Untersatz eine flache, viereckige Schale, 16" im Quadrat, von derselben Urnenmasse; der Rand der Schale sprang 1/2" hinein, war 11/2" senkrecht hoch, und kleine, wiederum einspringende Bogen waren darauf gesetzt. Denkt man sich, ohne die Größe zu berücksichtigen, eine auf der Vorderseite liegende Ofenkachel, so hat man ein richtiges Bild dieser Schale.

Der Sarg war unversehrt, die Schale aber in zwei Stücke zerbrochen. Dem Wirthschafter Callberg, Referenten, dem ich nacherzähle, gelang es, beide Stücke auszuheben. Den Sarg hat Referent aber gegen nächtliche Zerstörung von Geldsuchern nicht schützen können.

Neu=Ruppin, im Decbr. 1847.

A. G. Masch.