Seite 340 |
|
:
Alterthümer von Klaber.
Zu Klaber bei Teterow wurden in einem Moderloche, 16 Fuß tief, beim Ausmodden desselben folgende merkwürdige Alterthümer gefunden und von dem Herrn von Lowtzow auf Klaber dem Vereine geschenkt:
1) ein Trichter oder Sieb von Thon: das Geräth, aus der bekannten, gemengten Thonmasse heidnischer Urnen gebildet, jedoch nur inwendig mit der glättenden, reinen Thonschicht bedeckt und auf der Außenseite rauh, hat die Gestalt einer Birne
Seite 341 |
1/2 Größe
oder eines Trichters, ist 5 1/2" hoch, oben unter dem etwas eingebogenen Rande 6 1/2" und in der gegen 2" langen Abflußröhre 2 1/2" weit, an beiden Enden ursprünglich geöffnet und in der Seitenwand in 4 concentrischen Reihen von Löchern durchbohrt, so daß das ganze (jetzt an einer Seite zerbrochene) Geräth in der Seitenwand 50 bis 60 Löcher gehabt hat; die Abflußröhre ist nicht durchbohrt.
Dieses Geräth, welches bisher ganz unbekannt 1 ) gewesen ist, scheint eine Art Sieb gewesen zu sein, vielleicht um Flüssigkeiten von außen hineinzulassen und Unreinigkeiten zurückzuhalten; dafür scheint zu reden, daß es in einem ehemaligen Wasserloche oder Teiche gefunden, also hier vielleicht beim Wasserschöpfen verloren gegangen ist: ein Hausgeräth wird es jedenfalls gewesen sein. Nach der ganzen Arbeit scheint es der Eisenperiode anzugehören.
2) ein Griff aus Hirschhorn: zwei starke, auf einander passende Platten von einem Stück gespaltenen Hirschhorns, 71/2"
1/3 Größe
Seite 342 |
lang und 1 3/4" breit, an jedem Ende mit einem, in der Mitte mit zwei großen Bindlöchern neben einander durchbohrt; neben dem einen mittlern Bindloche zunächst an der nach außen gekrümmten Seite ist noch ein kleines Bindloch. Die Bindlöcher stehen in beiden Hornplatten grade einander gegenüber und haben wohl ohne Zweifel dazu gedient, irgend ein Werkzeug zwischen die beiden Platten zu legen und diese als einen Griff zu dem Werkzeuge durch die Bindlöcher zusammenzuschnüren. Vielleicht stammen die Platten aus der Steinperiode und dienten etwa einem Feuersteingeräthe als Griff.
G. C. F. Lisch.