zurück zur Metadatenansicht auf dem Dokumentenserver
zurück
Seite dauerhaft verlinken Seite als Digitalisat öffnen Seite 394
Dokument dauerhaft verlinken Dokument im gesamten Band öffnen Metadaten auf dem Dokumentenserver anzeigen

Kegelgrab von Plau.

In den Tannen rechts von dem Wege, der von der Appelburg bei Plau nach Twietfort führt, lag ein Kegelgrab von 30 Fuß im Durchmesser und 5 Fuß Axenhöhe. Die Erde war überall mit Steinen angefüllt und fast in der Mitte des Hügels nahe am Urboden fanden sich aus Bronze:

a. ein Stabbeschlag mit rhombischer Deckplatte, welche mit Ringverzierungen geschmückt ist, wie der Schwertknopf Frid. Franc. Tab. XIV, Fig. 2 c , nur etwas kleiner, jedoch ganz so, wie die antiken Schwertknöpfe gewöhnlich sind; es ward jedoch kein Schwert gefunden, wie überhaupt dergleichen Knöpfe öfter allein gefunden werden. Beim Finden waren noch Spuren von Holz darin sichtbar. Der Rost ist alt und edel.

b. ein runder, hutförmiger Buckel, 2 Zoll im Durchmesser und 3/4 " hoch. Der Bügel auf der untern Fläche war durch Oxydation so angegriffen, daß er beim Auffinden zerbröckelte. Der breite, flache Rand ist mit 12 sechsblättrigen, erhabenen Rosetten, der mittlere, hohle Theil ist mit Blättern verziert, und der höchste Teil stellt ein menschliches Gesicht dar. Alles ist erhaben gearbeitet 1 ).

Vietlübbe, im Juni 1845.

J. Ritter.     


1) Die Auffindung dieses Buckels ist allerdings sehr interessant und das einzige Stück dieser Art aus einem Kegelgrabe der Bronzezeit. Jedoch leidet das Stück mehrfache Bedenken. Unser Freund Ritter war nicht bei der Aufgrabung gegenwärtig, sondern kam erst nach der Auffindung hinzu. Daß beide Stücke in demselben Grabe gefunben sind, ist gewiß; jedoch ist es nicht ganz bestimmt, unter welchen Umständen und in welcher Lage sie gefunden sind. Beide Stücke sind in allen Merkmalen verschieden. Der Stabbeschlag ist von alter, röthlicher Bronze, ist mit edlem Roste bedeckt und ist von entschieden antiker Arbeit Der Buckel dagegen ist von gelblicher, fast messingfarbener Bronze, welche dem Grapen= oder Glockengut des Mittelalters gleicht, der Rost ist nicht tief und glänzend, nicht sehr grün, sondern mehr bräunlich, und die Arbeit trägt durchaus die Zeichen einer jüngern Zeit. In der (  ...  )