10. Urnenfeld von Krusenhagen.
(Katalog=Nummer T I A I α 22.)
Bei Krusenhagen bei Wismar wurde 1889 auf der
Hufe des Schulzen Havemann, etwa 200 m nördlich
vom Dorfe auf sandigem Boden nahe der Redentiner
Scheide zwischen den Wegen nach Redentin und
Gagzow, eine Urne gefunden und von Herrn
Wachtmeister Cords in Wismar für die
Großherzogliche Sammlung eingeliefert. Die Urne
ist beim Pflügen in ebenem Boden etwa 35 cm tief
gefunden und zwar von Steinen umgeben, auch von
einem Steine überdeckt, auf einem Fundament von
etwa 1 m Durchmesser. Es ist ein Krug von der
beistehend (Abb. 10) nach Jahrb.11, S. 361
abgebildeten Form.
Figur 10.
Höhe 24 cm, Durchmesser oben 14,5, unten 10 cm,
größter Umfang (in halber Höhe) 76 cm. Der
Henkel ist abgebrochen. Unter demselben sind
seichte Hohlkehlen als Verzierung. In der Urne
fanden sich nur gebrannte Knochen. Ihrer Form
nach gehört sie in die jüngere Bronzezeit, wie
gleiche Gefäße von Gallentin, Ludwigslust,
Perdöhl u. s. w. beweisen. Schon früher sind
Urnenfunde an der genannten Stelle gemacht, alle
unter denselben Verhältnissen. Also liegt
offenbar auch hier ein Urnenfeld vor. Ob die
Jahrb. 40 a, S. 4 erwähnte Urne von hier stammt,
geht aus dem Bericht nicht hervor. Der Jahrb.
37, S. 206 beschriebene Moorfund von Krusenhagen
ist älteren
Ursprungs, mag aber immerhin ebenso wie der
schöne Moorfund in dem benachbarten Redentin und
das großartige Kegelgrab von Gagzow (der
"Trüllingsberg") als Zeichen einer
starken Besiedelung jener Gegend in der
Bronzezeit hier erwähnt werden.