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Die Urnen standen alle etwa 1 m tief frei in festem Lehm und waren zu 3/4 mit einer versinterten Knochenmasse gefüllt, daher haben sie nur in Stücken geborgen werden können; an zwei Stellen fand sich keine Urne, sondern die Knochen lagen zu kleinen Haufen geschichtet in dem Boden. Ueber den Urnen und Knochenhäufungen
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war ein Steinpflaster. Die Urnen waren sämmtlich hellbraun, gut geglättet und ziemlich groß.
1. Urne von 21 cm Höhe, 98 cm größtem Umfang (in halber Höhe), Grundform fast kugelig rund mit eingezogenem Halse; von der Grundform Lisch a. a. O. Nr. 1 (nebenstehend Abb. 6), aber mit stärkerer Einziehung und höherem Halse. Ueber diese Urnenform im allgemeinen vergl. Jahrb. 51, S. 9.
2. Urne von 24 cm Höhe, 89 cm größtem Umfang (in halber Höhe), sonst gleich 1.
3. Schale von etwa 12 cm Höhe mit schmaler Standfläche, der obere Theil leider abgebrochen. Grundform Lisch a. a O. S. 365.
4. Urne mit hohem, verhältnißmäßig schmalem Halse. Höhe 30 cm, oberer Durchmesser 11 cm, größter Umfang 92 cm (1/3 von unten). Grundform gleich der von Schaliß oben S.185.
5. Urne von 22 cm Höhe und 98 cm größtem Umfang (1/3 von unten). Grundform gleich 4. In ihr zwischen den Knochen eine eiserne Nadel mit Einbiegung unter dem Halse, von 9,5 cm Länge (s. beistehend Abb. 7).
Die andern sieben Urnen waren zur Unkenntlichkeit zerdrückt.
Das Schweriner Grabfeld gehört ganz an das Ende der Bronzezeit. Die anderen bronzezeitlichen Urnenfelder zeigen ihre Entstehung aus den großen Grabanlagen der Kegelgräber doch noch durch beträchtlichere Steinsetzungen an, während hier die Urnen schon frei im Boden stehen und der einzige Schutz ein über ihnen befindlicher Steindamm ist. Dieses ist die typische Grabform der nächstfolgenden, der älteren la Tène - Periode. Immerhin gehört unser Feld noch der Bronzezeit an; das beweist die Urnenform und die Form der Nadel. Dieselbe schließt sich genau den Jahrb. 51, S. 29 besprochenen Formen an; ebendort ist die fast ganz gleiche eiserne Nadel aus dem Ludwigsluster Bronzefunde und zahlreiche Analogien in den Nachbarländern herangezogen. Vergl. auch unten das in Anlage und Ausstattung genau übereinstimmende Urnenfeld von Stubbendorf.