3. Hügelgrab von Spornitz.
(Katalog=Nummer Br. 324.)
In der sog. "Streithorst" bei
Kiekindemark bei Parchim fanden sich früher eine
Menge niedriger Hügel, meist aus Steinen
errichtet, Kegelgräber, welche als der Fundort
der einzigen bisher in Meklenburg bekannt
gewordenen Hausurne eine weitgehende Bedeutung
erhalten haben (vergl. Jahrb. 3 B, S. 57 flgd.).
Leider ist dieses Grabfeld später ohne
ausreichende Untersuchung zerstört (Jahrb. 11,
S. 388). Dagegen scheinen in den anstoßenden zu
dem Spornitzer Revier gehörenden
"Oberstücken" noch Gräber vorhanden zu
sein. Wenigstens sind hier beim Wegräumen von
Steinhügeln Scherben beobachtet und auch eine
bronzene Lanzenspitze bewahrt. Diese ist durch
die Gefälligkeit des Herrn Revierförsters
Mühlenbruch in Spornitz in die Großherzogliche
Sammlung gekommen. Es ist ein einfaches
Exemplar, im allgemeinen von dem Typus der unten
S. 210 abgegebildeten von Demzin, mit
Schafttülle, zwei seitlichen Löchern,
hochsitzenden rundlichen Flügeln. Die Patina ist
tief und dunkel. Länge 13 cm, Durchmesser der
Schaftöffnung 2 cm, größte Breite 3 cm. Diese
Art Lanzenspitzen finden sich in Meklenburg im
allgemeinen in Moorfunden der jüngeren
Bronzezeit (s. unten S. 211).
Ob die Jahrb. 11, S. 388 erwähnten Altsachen von
Spornitz aus diesen Gräbergruppen stammen, ist
nicht mehr zu bestimmen, ebenso ob die Frid.
Franc. S. 49 beschriebenen, schon im vorigen
Jahrhundert ausgebeuteten Gräber hierher
gehören; der Beschaffenheit der Funde nach ist
es sehr wohl möglich.