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2.
Der Buchdrucker Moritz Sachs.
Mitgetheilt von Dr. Schröder.
Ueber die Schicksale des Moritz Sachs (Mauritius Saxo) hat Stieda in seinen "Studien zur Geschichte des Buchdrucks und Buchhandels in Mecklenburg" (Separat=Abdruck aus dem Archiv zur Geschichte des Deutschen Buchhandels, Bd. XVII, S. 74 und 102 f.) eingehend gehandelt. Als Zeitpunkt der Uebersiedelung Sachsens nach Güstrow ist dort irrig das Jahr 1618 angegeben: seine Bestallung als "Buchtrucker vndt Untertheniger auffwarter" datirt vielmehr vom 28. März 1617, wie auch Hofmeister in dem Jahrb. LIV, S. 223 angiebt. In zwei Eingaben vom 15. October und 5. November 1621 bewarb Sachs sich beim Herzoge Adolph Friedrich um die Erlaubniß, nach Rostock zurückzukehren und auf dem Doberaner Hofe daselbst eine Druckerei anlegen zu dürfen (Stieda, S. 102). Von da an bis zum Jahre 1624, wo er in Rostock die Briefe des Superintendenten Schlüsselburg und die Poemata des Dr. Gryphius druckte (Stieda, S. 74), sowie, wie wir hinzufügen können, die von Andreas Cracovius gehaltene Leichenpredigt über Herzog Ulrich, hatte man bisher keine Nachrichten über Sachs. Indessen gestatten die im Großherzoglichen Geheimen und Haupt=Archiv aufbewahrten Rentereirechnungen den Zeitpunkt seines Domicilwechsels etwas genauer zu bestimmen: er fand statt zwischen dem 24. Juni und dem 27. November 1622. Die auf diese Periode im Leben Sachsens - der übrigens nicht mit Namen genannt ist - bezüglichen Eintragungen mögen hier mitgetheilt werden:
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1621, November 15: "Dem Buchdrucker zu Güstrow für die Müntz=Edicta zudrucken 135 fl."
1622, April: "Dem Buchdrucker daselbst (d. h. in Güstrow) 19 fl. 18 Schillinge." (Wofür, ist nicht gesagt.)
1622. Den 24. Junij dem Buchdrucker zu Gustrow für die letzte Müntzordnung 15 f1."
1622. "Den 27. Novemb. dem Buchdrucker zu Rostock für Müntz=Edicta laut seiner Quitung 4 fl. 16 ß."
Daß Sachs 1623 in Rostock als Drucker thätig war, beweist des Johannes Colerus Schrift: Christo Jesu Sacrum Das ist: Nothwendige Entdeckung, daß vngegründeten und in 46 Puncten vnwarhafftigen Berichts, so Anno 1619 zu Güstrow gedruckt, Worin eigentlich die Sache zwischen den Lutheranern vnd Calvinisten hange . . . Gedruckt zu Rostock, bey Moritzen Sachsen, In vorlegung Johan Hallervordes Buchhändlern, Anno 1623."
Beiläufig sei hier auf die Eintragung in der Rentereirechnung aufmerksam gemacht, welche auf die vom 27. November 1622 unmittelbar und unter demselben Datum folgt:
"Mehr demselben wegen der stücke so J. F. G. Organist componiret 4 fl. 12 ß."
Wer der Organist war und welche Stücke gemeint sind, weiß ich nicht.