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3.

Die goldenen Freitage.

Auf einem Zettel im Schweriner Archive aus dem 15. Jahrhundert, dessen eine Seite mit dem Verzeichniß der Einkünfte des Heil. Geist=Altars in Uelzen (Hannover) beschrieben ist, steht auf der anderen Seite von derselben Hand:

Duth synt de XII gulden vrigdage, dede vastet in brode [vnde] water, schal nicht liden de pynen der helle, dede dat erste jare auheuet, ys so vele, wen he storue, offte he alle XII jare gevastet hedde. De engel schal one apenbaren etc.

Der erste vrigdach der gyld vor der hemmelvart.

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De ander vrigdach vor pingesten.

De drudde vrigdach na pinxesten.

De verde vrigdach vor Johannis baptiste (Juni 24.).

De viffte gulden vrigdach na sanctorum Peter vnde Paull (Juni 29.).

De seste gulden vrigdach na sunte Peter in den benden (August 1.).

De seuende gulden vrigdach vor vnser leuen vrowen gebort Marien (September 8.).

De achte vrigdach na aller hilgen dage (November 1.).

De negende gulden vrigdach de quatertemper na sunte Lucien (December 13.).

De X. gulden vrigdach de quatuortemper na asscherdach.

De XI. gulden vrigdach vor vnser leuen vrowen annunctiatien.

De XII. gulden vrigdach in dem stillen vrigdach in der vasten.

De pawest Clemens hefft dusse vrigdage gevunden in libro apostolorum wo salvator noster Jhesus sede: Sunte Peter juwer ys XII; ßo synt dat XII dage der gulden vrigdage, dat itlik mynsche schall vasten in brode vnde water.

Mit dem Beiworte gulden wurde sonst wohl der Freitag und Sonntag der Quatemberfasten ausgezeichnet. Hier liegt eine Ab weichung insofern vor, daß auch anderen Tagen das Beiwort gulden beigelegt ist, während die Herbstquatember nicht sich unter den zwölf Tagen befindet.

Das Bibelwort, auf das der Schluß Bezug nimmt, steht nicht in der Apostelgeschichte, sondern wir müssen die Stelle aus dem Johannes=Evangelium Cap. 6, V. 70 verstehen, die nach der Biblia vulgata des Mittelalters lautete: Nonne ego vos duodecim elegi?

Welcher Papst Clemens der Stelle die mystische Deutung verlieh, ist mir völlig unbekannt.

Grotefend.