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10. Wendische Gefäßscherben und Steinkeil von Riekdahl.

Westlich von Riekdahl unmittelbar an dem nach Alt=Bartelsdorf führenden Wege ragt eine kleine beackerte Anhöhe bis dicht an die Carbeck in die Wiesen hinein. Als in den achtziger Jahren die Rostock=Stralsunder Eisenbahn zwischen ihr und dem Dorfe hindurchgeführt wurde, mußte auch von der östlichen Seite dieser Kuppe ein Theil abgegraben werden, um die durch den Bahnbau nöthig gewordene Verlegung der dortigen Wege zu ermöglichen. An dem hierdurch geschaffenen Abhange am Kassebohm=Alt=Bartelsdorfer Fahrwege wurde nun in den Jahren 1887-91 eine Anzahl dabei zu Tage gekommener, offenbar wendischer Gefäßscherben, sowie ein hart gebranntes Stück Lehm oder Thon gefunden. Eine daraufhin vorgenommene genauere Absuchung des ganzen, die Anhöhe bedeckenden Ackers blieb jedoch ohne weiteres Resultat. Selbst an mehreren Stellen, wo Steine ausgebrochen waren, war nichts von Scherben oder sonstigen Alterthümern zu bemerken, so daß anzunehmen ist, daß dieselben, falls es sich hier nicht bloß um ein oder ein Paar alter Gräber handelt, ziemlich tief in der Erde liegen. Das einzige, sonstige Fundobject ist die hintere Hälfte eines grauen Feuersteinkeiles, von dem jedoch nicht nachzuweisen ist, ob er in irgend welcher Beziehung zu den oben erwähnten Scherben steht. Derselbe lag zwar am Wege vor dem Abhange auf dem damals erst abgegrabenen Terrain, aber dicht bei einem ganzen Haufen dort bei dem bezw. für den Bahnbau zusammengeworfener Steine. Das gefundene Stück ist 6 cm lang, hinten 2 1/2 und an der Bruchfläche 3 1/2 cm breit bei etwa l 1/2 cm Dicke. Von der einstigen Politur zeugen nur noch

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drei kleine polirte Stellen auf den beiden breiten Seiten, alles Uebrige ist abgesprungen.

Die fast sämmtlich nur kleinen Gefäßscherben, im ganzen 27 an der Zahl, darunter vier Randstücke und ein Bodenstück, haben viel Aehnlichkeit mit den weiter unten näher zu besprechenden vom Südabhange des Fährberges. Sie sind meist nur roh und freihändig gearbeitet, haben einen ziemlich starken grobkörnigen Steingruszusatz, sind 6-10 mm dick und größten Theils von röthlicher oder bräunlicher, einzeln jedoch auch von grauer Farbe. Zehn der Scherben, darunter die sämmtlichen Randstücke, sind verziert und zwar eine mit den gewöhnlichen Horizontalrillen, drei mit eingedrückten horizontalen Wellenlinien, fünf mit den beiden vorigen Arten zusammen und eine mit einem aus vier graden Rillen bestehenden Gitterwerk. Einen Hals scheinen die Gefäße nicht gehabt zu haben. Der Rand ist bei zwei Stücken oben abgerundet, bei einem abgerundet und leicht nach außen gebogen und beim vierten abgerundet und nach außen überstehend. Bei dem einzigen vorhandenen Bodenstücke biegt die Seitenwand beiderseits mit leichter Rundung in den Boden um.