3. Urnenscherben von Kösterbeck.
Auf dem Kösterbecker Acker an der Südseite des
Kassebohm=Kösterbecker Weges fand ich im Mai
1889 auf der ersten Höhe jenseit des dortigen
Hohlweges mehrere alte Urnenscherben. Abgesehen
von einigen ganz kleinen Splittern waren es fünf
sämmtlich an einander passende Stücke, die auf
einem dort zusammengeworfenen Steinhaufen
zerstreut lagen. Die Steine waren aus dem die
Höhe bedeckenden Acker bei dessen Herrichtung
zum Rübenbau zusammengelesen, und dürften somit
die gefundenen Urnenreste einem hier durch das
Steinbrechen bezw. das tiefere Pflügen
zerstörten alten
Brandgrabe entstammen. Die hart gebrannten,
schwarz= bezw. graubraunen Scherben sind 1 cm
dick und bestehen aus ganz außerordentlich stark
mit feinem, rothem Granitgrus vermischtem Thon.
Die augenscheinlich mit Hülfe der Töpferscheibe
hergestellte Urne war innen sehr sorgfältig
geglättet. Außen sind sämmtliche fünf Scherben
rauh. Ob diese Rauhheit aber nur auf späterer
Verwitterung beruht oder ursprünglich so
hergestellt ist, wage ich bei den geringen
Ueberresten nicht zu entscheiden. Da ein Theil
der Scherben schon ältere Bruchflächen aufweist,
so war die Urne, falls sie überhaupt heil in das
Grab kam, jedenfalls schon vor dieser letzten
Zerstörung zerbrochen. Ihrem ganzen Charakter
nach dürften die Scherben der vorwendischen Zeit angehören.