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1602.
Mitgetheilt durch
Archivrath Dr. von Bülow in Stettin.
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O bgleich mehrere pommersche Fürsten nach der Sitte der Zeit größere Reisen zu ihrer Ausbildung unternommen haben, so ist uns doch von keiner derselben eine so ausführliche Beschreibung hinterblieben, als von derjenigen, welche der junge Herzog Philipp Julius von Pommern=Wolgast 1 ) nach Empfang der Huldigung in den ersten Wochen des Jahres 1602 antrat, und von der er im Herbst des folgenden Jahres wieder in die Heimath zurückkehrte. Die Ursache ist wohl darin zu suchen, daß in der Begleitung des jungen Fürsten sich eine Persönlichkeit befand, die durch hervorragende gelehrte Bildung, sowie durch ausgebreitete Bekanntschaft mit literarischen Berühmtheiten der Zeit ganz besonders geeignet war, bei dieser Gelegenheit bildend und belehrend auf den Prinzen zu wirken, dessen Erziehung und Unterricht er bereits früher geleitet hatte.
Es war dies Dr. Friedrich Gerschow, der Einzige im Gefolge des hohen Reisenden von gelehrter Bildung und daher wohl im Stande, überall auf besondere Merkwürdigkeiten und sonstiges Wissenswerthe hinzuweisen und die nöthigen Erklärungen zu geben. Zugleich machte er sich Notizen über die Erlebnisse des Tages, welche der späteren schriftlichen Schilderung der Reiseerlebnisse zur Grundlage zu dienen hatten. Es ist wohl kein Zweifel, daß mancher im
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Verlauf der Reise einem Gelehrten abgestattete Besuch auf seine Veranlassung geschah, während die persönlichen Neigungen der übrigen Herren sich in anderer Richtung bewegen mochten.
      Des jungen Fürsten Vater, Herzog Ernst Ludwig von
                        Pommern=Wolgast, hatte die testamentarische
                        Bestimmung hinterlassen,
      
					1
					
      ) sein Nachfolger solle, nachdem
                        er vom neunten Jahre den Studien in Greifswald
                        obgelegen, wo möglich auf Reisen gehen, um vor
                        Uebernahme der Regierung durch den Besuch
                        auswärtiger Hochschulen und den Umgang mit
                        hervorragenden Männern seiner Zeit sich weiter
                        zu bilden. Man dachte dabei zunächst an Leipzig
                        oder Tübingen und entschied sich schließlich für
                        ersteres. Die verwittwete Herzogin=Mutter Sophie
                        Hedwig, größere Selbständigkeit von der
                        Abwesenheit des Sohnes erhoffend, begünstigte
                        den Plan, und endlich gaben auch die
                        Vormundschaftsräthe nach. Ueber Meklenburg,
                        Lübeck, Hamburg, Lüneburg
      
					 . ging die Reise nach Leipzig, wo
                        studirt werden sollte; doch findet sich von
                        ernster Beschäftigung mit den Wissenschaften
                        daselbst nichts berichtet, wohl aber nehmen
                        Festlichkeiten aller Art, wie Uebernahme des
                        Rectorats am 23. April 1602, Besuch der
                        befreundeten sächsischen Fürstenfamilie, Ausflug
                        nach Karlsbad und manches Andere, die Zeit in
                        Anspruch. Nachdem der junge Herzog am 9. Mai
                        noch den Besuch seiner Mutter empfangen hatte,
                        scheint erst der eigentliche Plan zur Ausdehnung
                        der Reise durch Mittel= und Süddeutschland nach
                        Frankreich gefaßt zu sein, mit der ein kurzer
                        Abstecher nach England vom 3. September bis 3.
                        October verbunden wurde.
      
					2
					
      ) Dann ging es
                        durch die Schweiz nach Italien. Mailand,
                        Loretto, Rom, Neapel, Florenz, Genua, Venedig
                        wurden besucht und endlich über Tirol die Reise
                        nach der Heimath angetreten, welche am 10.
                        October 1603 wieder erreicht ward.
      . ging die Reise nach Leipzig, wo
                        studirt werden sollte; doch findet sich von
                        ernster Beschäftigung mit den Wissenschaften
                        daselbst nichts berichtet, wohl aber nehmen
                        Festlichkeiten aller Art, wie Uebernahme des
                        Rectorats am 23. April 1602, Besuch der
                        befreundeten sächsischen Fürstenfamilie, Ausflug
                        nach Karlsbad und manches Andere, die Zeit in
                        Anspruch. Nachdem der junge Herzog am 9. Mai
                        noch den Besuch seiner Mutter empfangen hatte,
                        scheint erst der eigentliche Plan zur Ausdehnung
                        der Reise durch Mittel= und Süddeutschland nach
                        Frankreich gefaßt zu sein, mit der ein kurzer
                        Abstecher nach England vom 3. September bis 3.
                        October verbunden wurde.
      
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      ) Dann ging es
                        durch die Schweiz nach Italien. Mailand,
                        Loretto, Rom, Neapel, Florenz, Genua, Venedig
                        wurden besucht und endlich über Tirol die Reise
                        nach der Heimath angetreten, welche am 10.
                        October 1603 wieder erreicht ward.
    
				
Das die Reisegesellschaft bildende Gefolge war dem Range des fürstlichen Herrn angemessen und bestand, abgesehen von der Dienerschaft, aus dem fürstlichen Hofmeister Bernhard von Bugenhagen, dem Kämmerer Erasmus von Küssow, Christoph von Trampe, welcher die Aufsicht über die Kasse führte, und Joachim Volrad von Tribsees als Mundschenk. Vielfach wurde zur Ersparung der Kosten unter einem übrigens nicht immer gut gewahrten Incognito gereist, 3 ) auch
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öfters, z. B. während des Besuchs in England, ein Theil des Gefolges mit den Pferden zurückgelassen, um sich später wieder mit demselben zu vereinigen. Steter Begleiter des Herzogs aber während der ganzen Reise war der bereits erwähnte Friedrich Gerschow, 1 ) der von allem Erlebten täglich seine Notizen machte und aus diesen nach der Rückkehr auf seines Herrn Geheiß die vorliegende Reisebeschreibung in Tagebuchform zusammenstellte. Diese Arbeit würde schneller und vollständiger geleistet worden sein, hätte Gerschow nicht einen Theil seiner Notizen vorher verliehen, während ein anderer durch Näße zu Schaden kam. So geschah es, daß das Tagebuch in seiner vorliegenden Form erst im Jahre 1605 vollendet wurde.
Es ist nicht zu bezweifeln, daß Gerschow's Aufzeichnungen, als eine werthvolle Erinnerung an die große Reise des Fürsten geschätzt und geachtet, einen Platz in der herzoglichen Bibliothek gehabt haben werden. Dennoch mangelt es für eine lange Zeit an jeder Nachricht über dieselben, und wir müssen annehmen, daß die Originalhandschrift nach des Herzogs Tode aus der Bibliothek entfernt oder bei der Zerstörung des Wolgaster Schlosses mit anderen Schätzen verstreut worden ist. Erst im 18. Jahrhundert taucht in der Bibliothek des Hof= und Consistorialraths Christian Püttmann in Stargard in Pommern eine Handschrift auf, die für das Original von Gerschow's Tagebuch gehalten werden muß, ohne daß wir wissen, wie dasselbe dorthin gelangte. In einem Protocoll von 1785 wird diese Handschrift als Nr. 169 der Foliobände in Püttmanns Bibliothek aufgeführt, welche später mit der Bibliothek der St. Marienkirche in Stargard verbunden, aber gesondert gehalten wurde. 2 ) Der 1740 von Professor Joh. Daniel Denso nicht sehr musterhaft angefertigte Katalog der Handschriften dieser Bibliothek beschränkt sich leider auf die mittelalterlichen Handschriften, 3 ) giebt also über Gerschow's Tagebuch keine Auskunft; dagegen erwähnt Oelrichs dasselbe a. a. O. Seite 185 und 186 als einen 200 Bogen starken Band. Beklagenswerther Weise ist ein großer Theil der schönen Marienkirchen=Bibliothek im Anfang dieses Jahrhunderts für 500 Thaler öffentlich verkauft worden,
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und da wird der Umstand, daß unsere Handschrift nicht in der vom Verkauf ausgeschlossenen Handschriften=Abtheilung stand, derselben verhängnißvoll geworden und sie allem Anschein mit unter den Hammer gerathen sein. Man bereute zwar alsbald den Verkauf und bemühte sich, alles noch Erreichbare zurückzuerwerben; indessen was man auch sonst etwa erzielt haben mag, Gerschow's Handschrift ist seitdem verschollen.
Da ist es denn noch ein Glück zu nennen, daß im vorigen Jahrhundert in manchen Kreisen des pommerschen Adels ein reges literarisches sowohl wie geschichtliches Interesse vorhanden war, dem wir ansehnliche Sammlungen werthvoller Handschriften, sei es im Original oder in Abschriften verdanken. Einer dieser Sammler, der Stettiner Bürgermeister Matthias Heinrich von Liebeherr auf Woitfick bei Pyritz, 1 ) ließ sich von der Handschrift der Marienkirchen=Bibliothek zu Stargard eine Abschrift anfertigen, und von diesem Exemplar verschaffte sich des Herrn von Liebeherr Schwiegersohn, der Kammerherr Friedrich Wilhelm von der Osten auf Plathe, Begründer der dortigen Bibliothek, im Jahre 1757 eine von ihm selbst sorgfältig collationirte Abschrift, welche als ein Foliant von 446 Seiten noch jetzt der Plather Bibliothek angehört und dem vorliegenden Druck zu Grunde gelegt ist. Der Kammerherr von der Osten hielt die Handschrift der Marienkirchen=Bibliothek für das Original des Gerschow'schen Tagebuchs und beschreibt dasselbe als ein in Pergament gebundenes, mit goldenem Schnitt verziertes Buch in der Handschrift des 17. Jahrhunderts. Wir sind nicht in der Lage, die Richtigkeit dieser Ansicht zu bestreiten und müssen annehmen, daß die Herren von Liebeherr und von der Osten wirklich das Original in Händen gehabt haben. Nach dem oben Gesagten aber ist die Plather Abschrift, welche trotz der darauf verwendeten Sorgfalt besonders in der Schreibung der Namen nicht fehlerfrei erscheint, die einzig bekannte Form, in der uns das Tagebuch erhalten ist; denn auch von der Liebeherrschen Abschrift ist jede Kunde verloren gegangen. 2 )
Ebenso ist von Bearbeitungen der Handschrift nichts bekannt, denn was nach dieser Seite geschehen ist, beschränkt sich auf ein paar dürftige Auszüge, denen nicht minder dürftige Bemerkungen beigefügt sind. Zunächst veröffentlichte Magister David Richter, Rector des Gymnasiums zu Güstrow, im Jahre 1751 ein Programm von
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20 Quartseiten, 1 ) in dem er nach weitschweifiger Einleitung einen Auszug des Anfangs der Reise giebt. Das Ganze ist in Paragraphen eingetheilt, und der Aufenthalt in Meklenburg wird in §. 7 auf knapp einer Seite abgethan. Richter äußert sich da wie folgt:
- - Neminem offendat, hodie post arcem ducalem inclusa vivario desiderari fera animalia. Per hoc enim sesquiseculum ita per Dei gratiam sub mansuetudinis tutela ser. ducum Meklenb. caput suum extulit Gustrovia continuatisque aedificiis aucta exornataque fuit, ut renata videri queat. Per bibliothecae autem colligendae initium transpositio bibliothecae canonicorum extemplo cathedrali in sedem ducalem indicatur, quam ser. duces postea etiam ex reculis laciniisque Heidelbergens. locupletarunt. Aulae Gustroviensi valedicens, Sverinensium arcem et templum cathedrale oculis usurpavit, admiratus magnifica ducum Jo. Alberti I. et Christophori mausolea atque pretiosum ejusdem templi organon pneumaticum, welche mit 7000 Rthlr. der Leute Bericht nach nicht erbauet. Quae deinceps de Wismaria, Lubeca, Hamburgo et Luneburgo refert, satis sunt nota.
Die weitere Reise wird ebenso kurz behandelt, und bei dem Aufenthalt in Hessen bricht Richter überhaupt ab. Ob die ihm vorliegende Handschrift das Original oder, was wahrscheinlicher, nur eine Abschrift war, läßt sich nicht mit Sicherheit bestimmen.
Wenige Jahre später brachte der Greifswalder Professor Joh. Karl Dähnert im vierten Bande seiner "Pommerschen Bibliothek" (1755), S. 30, unter dem Titel: "Proben von des pommerschen Herzogs Philippi Julii Neigung gegen die Gelehrten" einen zwei Seiten langen Auszug aus dem Tagebuch, der mit dem Aufenthalt in Leipzig und der Uebertragung des Rectorats an den Herzog beginnt und dann von der Reise durch England, Frankreich und Italien kurze Nachricht giebt. Dähnert besaß nicht mehr als eben nur diesen, von einer ihm unbekannten Hand geschriebenen Auszug und scheint auch von dem Original keine weitere Kenntniß gehabt zu haben, denn er bittet a. a. O. um Nachricht über Gerschow's Manuscript. Auf Dähnert's Auszug wird schließlich das zurückzuführen sein, was
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Kosegarten in seiner Geschichte der Universität Greifswald, Bd. I, S. 227 über das Tagebuch sagt.
Was nun den Werth des letzteren für die Gegenwart anlangt, so wird Niemand darin wichtige politische Nachrichten oder Aufschlüsse über staatliche Verhältnisse des In= und Auslandes suchen, denn dazu ist ein erstes Heraustreten eines jungen achtzehnjährigen Fürsten aus der heimathlichen Umgebung nicht angethan, und im vorliegenden Fall um so weniger, als der erzieherische Zweck der Reise offen ausgesprochen ist. Anders verhält es sich, wenn man den Inhalt des Tagebuches nach der culturhistorischen Seite hin betrachtet, denn in dieser Hinsicht hält dasselbe den Vergleich mit ähnlichen Schriftstücken der Zeit wohl aus, so daß eine Veröffentlichung der Handschrift als Ganzes wohl gerechtfertigt erscheint. Dazu streift Gerschow's anfänglich wohl etwas schleppende und breite Schreibart im Verlauf der Reise das steife Gelehrtengewand mehr und mehr ab, und die Erzählung ist in einem frischen, den Leser nicht ermüdenden Ton gehalten. Namentlich gilt das, sobald die Reisenden fremden Boden betreten und Personen und Dinge kennen lernen, die ihnen gänzlich neu sind. Da werden die Gewohnheiten der fremden Länder aufmerksam beobachtet, die Sehenswürdigkeiten berühmter Orte pflichtschuldigst betrachtet, auch die oft recht wunderbaren Berichte der Führer werden mit ernsten Mienen angehört, und nur den schweigsamen Blättern des Tagebuchs werden die gerechten Zweifel an der Glaubwürdigkeit der Erzähler anvertraut. Interessant sind die Schilderungen von Sitten und Gebräuchen in den verschiedenen Ländern, und während manche derselben sich bis in die Gegenwart erhalten haben, so daß wir daran einen Maßstab für die Genauigkeit der Erzählung besitzen, sind andere der Alles verschlingenden Zeit zum Opfer gefallen und vielleicht nur noch in den Aufzeichnungen des Tagebuches erhalten, den Werth desselben erhöhend. Hier und da findet wohl auch eine geschichtliche Begebenheit eine bisher weniger bekannte oder beachtete Erklärung, wenigstens gilt das von dem England behandelnden Theil der Erzählung. Endlich führt das zeitenweis angenommene Incognito allerhand ergötzliche Situationen herbei, und andere kleine Abenteuer bereiten nicht minder anmuthige Abwechselung.
Für die Jahrbücher erschien es angemessen, aus dem Tagebuch nur denjenigen Theil auszuwählen, der dem Leserkreise derselben am nächsten gelegen ist, darum gebe ich auf den folgenden Blättern die Beschreibung der Reise durch Meklenburg, die trotz der kurzen Dauer doch nicht ohne Interesse ist. Nur sechs Tage haben sich die Reisenden auf meklenburgischem Boden aufgehalten: am 5. Februar 1602 verbrachten sie die erste Nacht in Dargun und erreichten am folgenden
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Tag Güstrow, wo sie von Herzog Ulrich und dessen Gemahlin Anna, einer Vaterschwester des Herzogs Philipp Julius, freundlich aufgenommen wurden und allerlei Kurzweil trieben. Nachdem an den folgenden Tagen der Thiergarten, sowie der Dom mit den marmornen Denkmälern, sowie die Bibliothek betrachtet worden und man sich von den fürstlichen Verwandten verabschiedet hatte, gelangte die Reisegesellschaft am 10. Februar nach Schwerin, wo sie von der Festung her durch Abfeuern der Geschütze feierlich begrüßt wurde. Dennoch war der Aufenthalt nur kurz, der Dom mit seinen fürstlichen Begräbnissen und der kostbaren Orgel ward flüchtig betrachtet und noch spät am Abend Wismar erreicht, von wo am nächsten Vormittag, den 11. Februar, bereits wieder aufgebrochen ward, um über Grevismühlen und Dassow, bei dessen lustiger Wirthin das Mittagsmahl eingenommen ward, am Abend desselben Tages nach Lübeck zu gelangen.
Vorangeschickt ist die Einleitung zum Tagebuch mit Gerschow's Widmung an den Herzog, sowie dem Bericht über die der Reise voraufgehenden Verhandlungen. Was die Behandlung des Textes anlangt, so wäre es, da wir es nicht mit einem Original, sondern nur mit der Abschrift einer Abschrift zu thun haben, nicht nöthig gewesen, die Schreibweise der Vorlage so genau, wie geschehen, wiederzugeben; die Interpunction dagegen mußte, weil völlig willkürlich, vielfach geändert werden.
        
						
          
							
            Des
            
								
            Durchlauchtigen,
                                    Hochgebohrnen Fürsten
            
								
            und
                                    Herrn, Herrn Philippi Julii,
          
							
        
						
        
						
        
						
          Hertzogen zu Stettin,
                                Pommern, der Cassuben und
          
							
          Wenden,
                                Fürsten zu Rügen und Graffen zu
                                Gützkow,
          
							
          der Lande Lauenburg und
                                Bütow Herren
          
							 .
          .
        
						
        
						
        
						
          
							
            Reise
            
								
            durch Teutschland,
                                    Engelland, Frankreich
            
								
            und Italien.
          
							
        
						
      
					
      Dem Durchlauchtigen, Hochgebohrnen F
      
					 rsten und Herren, Herren Philipp
                        Julio, Hertzogen zu Stettin, Pommern, der
                        Cassuben und Wenden, F
      rsten und Herren, Herren Philipp
                        Julio, Hertzogen zu Stettin, Pommern, der
                        Cassuben und Wenden, F
      
					 rsten zu R
      rsten zu R
      
					 gen, Graffen zu G
      gen, Graffen zu G
      
					 tzkow,
      tzkow,
    
				
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      der Lande Lauenburg und B
      
					 tow Herren, Meinem gn
      tow Herren, Meinem gn
      
					 digen F
      digen F
      
					 rsten und Herren.
      rsten und Herren.
    
				
      Durchlauchtiger, Hochgebohrner F
      
					 rst, Gn
      rst, Gn
      
					 diger Herr! Mit was reifen Rath
                        und Bedenken Ew. F
      diger Herr! Mit was reifen Rath
                        und Bedenken Ew. F
      
					 rstl. Gn. Ihre Versuchungsreise
                        vorgenommen, mit was Ruhm, Ansehen und Nutzen
                        Sie dieselbe continuiret, auch mit was Gl
      rstl. Gn. Ihre Versuchungsreise
                        vorgenommen, mit was Ruhm, Ansehen und Nutzen
                        Sie dieselbe continuiret, auch mit was Gl
      
					 ck und Wohlfarth geendiget solches
                        haben E. F
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                        haben E. F
      
					 rstl. Gn. sich erinnerlich wohl zu
                        bescheiden, die zur Reise mit deputirte Aufw
      rstl. Gn. sich erinnerlich wohl zu
                        bescheiden, die zur Reise mit deputirte Aufw
      
					 rter und Diener in Unterth
      rter und Diener in Unterth
      
					 nigkeit sich zu freuen, und das
                        gantze geliebte Vaterland daf
      nigkeit sich zu freuen, und das
                        gantze geliebte Vaterland daf
      
					 r dem gn
      r dem gn
      
					 digen barmhertzigen Gott h
      digen barmhertzigen Gott h
      
					 chlich zu dancken. Und ist anf
      chlich zu dancken. Und ist anf
      
					 nglich zwar E. F
      nglich zwar E. F
      
					 r. Gn. l
      r. Gn. l
      
					 bliches F
      bliches F
      
					 rstliches Vorhaben billig zu r
      rstliches Vorhaben billig zu r
      
					 hmen, daß Sie als damalen noch ein
                        junger F
      hmen, daß Sie als damalen noch ein
                        junger F
      
					 rst dem vortrefflichen Exempel
                        Ihrer Hochpreißlichen Voreltern und Anherren,
                        welche sich Besichtigung frembder Lande stets
                        viel beflißen haben,
      
					1
					
      )
                        nachfolgen und derselben mannigfaltiges Lob
                            großm
      rst dem vortrefflichen Exempel
                        Ihrer Hochpreißlichen Voreltern und Anherren,
                        welche sich Besichtigung frembder Lande stets
                        viel beflißen haben,
      
					1
					
      )
                        nachfolgen und derselben mannigfaltiges Lob
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					 thig erneuren wollen. Ob nun wohl
                        solch wichtiges und in etwas gef
      thig erneuren wollen. Ob nun wohl
                        solch wichtiges und in etwas gef
      
					 hrliches Werk dem F
      hrliches Werk dem F
      
					 rstlichen Herrn Vormundt zusambt
                        den andern Regierungs=Land= und Hofr
      rstlichen Herrn Vormundt zusambt
                        den andern Regierungs=Land= und Hofr
      
					 then
      
					2
					
      ) nicht
                        weniges tiefes Nachsinnen und schwere
                        deliberationes verursacht, ist es gleichwol
                        wegen einst
      then
      
					2
					
      ) nicht
                        weniges tiefes Nachsinnen und schwere
                        deliberationes verursacht, ist es gleichwol
                        wegen einst
      
					 ndiges anhalten der
                        Durchlauchtigsten Hochgeb. F
      ndiges anhalten der
                        Durchlauchtigsten Hochgeb. F
      
					 rstin und Frauen, Frauen Sophiae
                        Hedewig, gebohrnen zu Braunschweig und L
      rstin und Frauen, Frauen Sophiae
                        Hedewig, gebohrnen zu Braunschweig und L
      
					 neburg Hertzoginnen zu Stettin,
                        Pommern, E. F. G. freundlichen hertzlieben Frau
                        Mutter, welche fast wider die gemeine Art der
                            kleinm
      neburg Hertzoginnen zu Stettin,
                        Pommern, E. F. G. freundlichen hertzlieben Frau
                        Mutter, welche fast wider die gemeine Art der
                            kleinm
      
					 thigen zarten M
      thigen zarten M
      
					 tter ihres Herren Sohns, als
                        alleinigen Erben dieser Lande, intent zum
      tter ihres Herren Sohns, als
                        alleinigen Erben dieser Lande, intent zum
    
				
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      eußersten bef
      
					 rdert, endlich communibus votis
                        approbiret, auch als ratsam und nützlich erkandt
                        worden. Wie nun solches nicht ohne besondere
                        Schickung Gottes zugegangen und der Anfang
                        dieser Reise mit reiflichen Bedenken gemacht,
                        also ist sie ferner mit E. F. G. großen Ruhm und
                        Ansehen continuiret worden, daß obwol diese
                        Jahre her viel vornehme Herren unterschiedliche
                        Reisen vorgenommen, doch von keiner, wie es die
                        Erfahrung bezeuget, soviel Sagens und
                        Praedicirens hin und wieder gewesen als eben von
                        E. F. G. peregrination, die auch derohalben
                        keinesweges, wie gern man sonst gewollt hat,
                        verschwiegen und verborgen bleiben k
      rdert, endlich communibus votis
                        approbiret, auch als ratsam und nützlich erkandt
                        worden. Wie nun solches nicht ohne besondere
                        Schickung Gottes zugegangen und der Anfang
                        dieser Reise mit reiflichen Bedenken gemacht,
                        also ist sie ferner mit E. F. G. großen Ruhm und
                        Ansehen continuiret worden, daß obwol diese
                        Jahre her viel vornehme Herren unterschiedliche
                        Reisen vorgenommen, doch von keiner, wie es die
                        Erfahrung bezeuget, soviel Sagens und
                        Praedicirens hin und wieder gewesen als eben von
                        E. F. G. peregrination, die auch derohalben
                        keinesweges, wie gern man sonst gewollt hat,
                        verschwiegen und verborgen bleiben k
      
					 nnen, sondern stets wol etliche
                        Monathe zuvor, ehe E. F. G. an irgend einen
                            ber
      nnen, sondern stets wol etliche
                        Monathe zuvor, ehe E. F. G. an irgend einen
                            ber
      
					 hmten Ohrt gelanget, ist
                        verkundschaftet und vermeldet worden. Woher aber
                        solches alles verursachet, geb
      hmten Ohrt gelanget, ist
                        verkundschaftet und vermeldet worden. Woher aber
                        solches alles verursachet, geb
      
					 hret mir, als der unw
      hret mir, als der unw
      
					 rdig nebst andern mit aufgewartet,
                        an diesen Ohrt nicht zu gedenken, weil solches
                        ohne nothwendige Vermeldung E. F. G.
                        wohlverhaltens und besondern F
      rdig nebst andern mit aufgewartet,
                        an diesen Ohrt nicht zu gedenken, weil solches
                        ohne nothwendige Vermeldung E. F. G.
                        wohlverhaltens und besondern F
      
					 rstl. qualitäten, auch der R
      rstl. qualitäten, auch der R
      
					 the, Aufw
      the, Aufw
      
					 rter und Diener Bescheidenheit,
                        Glimpff und H
      rter und Diener Bescheidenheit,
                        Glimpff und H
      
					 fflichkeit keinesweges geschehen
                        mag. Es habens bereits schon etliche, die an
                        selbigen Ohrten nach uns kommen, mit der Pommern
                        großen Ruhm genungsam vernommen, werden auch
                            k
      fflichkeit keinesweges geschehen
                        mag. Es habens bereits schon etliche, die an
                        selbigen Ohrten nach uns kommen, mit der Pommern
                        großen Ruhm genungsam vernommen, werden auch
                            k
      
					 nftiger Zeit andere hoffendlich
                        genießen und derohalben billig zu r
      nftiger Zeit andere hoffendlich
                        genießen und derohalben billig zu r
      
					 hmen wißen. Wiewohl nun solche
                        peregrination nicht ohne große Unkosten,
                        beschwerliche Unlust und sorgliche Gefahr g
      hmen wißen. Wiewohl nun solche
                        peregrination nicht ohne große Unkosten,
                        beschwerliche Unlust und sorgliche Gefahr g
      
					 ntzlich abgehen k
      ntzlich abgehen k
      
					 nnen, so hat es ihr doch wiederum
                        an geb
      nnen, so hat es ihr doch wiederum
                        an geb
      
					 rlicher Ergetzlichkeit und
                        mercklichen großen Nutzen nicht gemangelt. Denn
                        zu geschweigen, daß E. F. G. fast alle
                            denckw
      rlicher Ergetzlichkeit und
                        mercklichen großen Nutzen nicht gemangelt. Denn
                        zu geschweigen, daß E. F. G. fast alle
                            denckw
      
					 rdige Sachen, und was von k
      rdige Sachen, und was von k
      
					 stlichen und künstlichen alten und
                        neuen Wercken in den ber
      stlichen und künstlichen alten und
                        neuen Wercken in den ber
      
					 hmtesten L
      hmtesten L
      
					 ndern und K
      ndern und K
      
					 nigreichen Europae, als Teutsland,
                        Englandt, Frankreich und Italien mag gefunden
                        werden, mit besonderer Lust und Freuden alles
                        gesehen, seyn
      nigreichen Europae, als Teutsland,
                        Englandt, Frankreich und Italien mag gefunden
                        werden, mit besonderer Lust und Freuden alles
                        gesehen, seyn
      
					 ber daß E. F. G. mit denen
                        vornembsten Herren und Potentaten, wo nicht in
                        Freundschafft, wie sichs denn allenthalben nicht
                        schicken wollen, doch zum wenigsten in
                        Kundschafft gerathen, haben mit den
                        erfahrensten, versuchtesten und gelahrtesten
                        Leuten in allen St
      ber daß E. F. G. mit denen
                        vornembsten Herren und Potentaten, wo nicht in
                        Freundschafft, wie sichs denn allenthalben nicht
                        schicken wollen, doch zum wenigsten in
                        Kundschafft gerathen, haben mit den
                        erfahrensten, versuchtesten und gelahrtesten
                        Leuten in allen St
      
					 nden viel Unterredung und
                        Conversation gepflogen, der K
      nden viel Unterredung und
                        Conversation gepflogen, der K
      
					 nige, Chur= und F
      nige, Chur= und F
      
					 rsten, an welche Sie gelanget,
                        Hoffhaltung und Regiment erkant, was darinnen
                            l
      rsten, an welche Sie gelanget,
                        Hoffhaltung und Regiment erkant, was darinnen
                            l
      
					 blich, was strafflich, erforschet,
                        auch wie es mit privat Persohnen in gemeinen
                        Handel und b
      blich, was strafflich, erforschet,
                        auch wie es mit privat Persohnen in gemeinen
                        Handel und b
      
					 rgerlichen Leben daher gehe, gantz
                        unvermerckter Weise erkundet und erlernet.
                        Dahero den künfftiger Zeit ein großer Nutzen,
                        sowohl E. F. G. selbsten als Dero Land und
                        Leuten zweiffelsohne zuwachsen und entstehen
                        wird; aldieweil
      rgerlichen Leben daher gehe, gantz
                        unvermerckter Weise erkundet und erlernet.
                        Dahero den künfftiger Zeit ein großer Nutzen,
                        sowohl E. F. G. selbsten als Dero Land und
                        Leuten zweiffelsohne zuwachsen und entstehen
                        wird; aldieweil
    
				
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      E. F. G. nicht weniger in Ihrem Regiment als auch
                        in Ihrem Leben den Exempeln der l
      
					 blichsten Potentaten sich zu
                        conformiren g
      blichsten Potentaten sich zu
                        conformiren g
      
					 ntzlich vorgesetzt. Welchem
                        trefflichen Vorhaben weiter nachzukommen,
                        insonderheit aber in Krieges Sachen etwas gr
      ntzlich vorgesetzt. Welchem
                        trefflichen Vorhaben weiter nachzukommen,
                        insonderheit aber in Krieges Sachen etwas gr
      
					 ndlicher zu vernehmen, E. F. G.
                        ferner bey sich beschloßen, entweder in Ungern
                        oder in Niederland zu verreisen,
      
					1
					
      ) wan Sie nicht durch
                        freundliches, getreues und respective
                            unterth
      ndlicher zu vernehmen, E. F. G.
                        ferner bey sich beschloßen, entweder in Ungern
                        oder in Niederland zu verreisen,
      
					1
					
      ) wan Sie nicht durch
                        freundliches, getreues und respective
                            unterth
      
					 niges Warnen und Bitten Ihrer
                        lieben Frau Mutter, des F
      niges Warnen und Bitten Ihrer
                        lieben Frau Mutter, des F
      
					 rstl. H. Vormundts und etl.
                        getreuen R
      rstl. H. Vormundts und etl.
                        getreuen R
      
					 then zur
      then zur
      
					 ck gefordert und von solchen
                        Vornehmen abgemahnet w
      ck gefordert und von solchen
                        Vornehmen abgemahnet w
      
					 ren. Derohalben I. F. G. Ihrer
                        Reise ein Ziel setzen und nach Ihrem Land und
                        Leuten in der Eil verr
      ren. Derohalben I. F. G. Ihrer
                        Reise ein Ziel setzen und nach Ihrem Land und
                        Leuten in der Eil verr
      
					 cken m
      cken m
      
					 ßen, dahin sie dann mit solchem
                            Gl
      ßen, dahin sie dann mit solchem
                            Gl
      
					 ck und Heil durch Gottes gn
      ck und Heil durch Gottes gn
      
					 dige Hülffe ankommen, daß
                        Hochgedachte I. F. G. diese weite Peregrination
                        fast ohne einige Leibesbeschwerung volbracht,
                        auch keinen von Ihren Dienern und Gefehrten
                        hinter sich verlassen und gemißet haben, welches
                        den der getreuen Unterthanen emsigen und
                        fleißigen Gebeth vielmehr als E. F. G. oder
                        deroselben vornehmen Aufw
      dige Hülffe ankommen, daß
                        Hochgedachte I. F. G. diese weite Peregrination
                        fast ohne einige Leibesbeschwerung volbracht,
                        auch keinen von Ihren Dienern und Gefehrten
                        hinter sich verlassen und gemißet haben, welches
                        den der getreuen Unterthanen emsigen und
                        fleißigen Gebeth vielmehr als E. F. G. oder
                        deroselben vornehmen Aufw
      
					 rter Verstand und Vorsichtigkeit,
                        wiewohl es Gottlob daran auch nicht gemangelt,
                        muß zugeschrieben werden. Denn was Gefahr und
                            Ungl
      rter Verstand und Vorsichtigkeit,
                        wiewohl es Gottlob daran auch nicht gemangelt,
                        muß zugeschrieben werden. Denn was Gefahr und
                            Ungl
      
					 ck sich zum
      ck sich zum
      
					 fftern erzeiget, in was b
      fftern erzeiget, in was b
      
					 ßen Wege und Wetter, Hitze und
                            K
      ßen Wege und Wetter, Hitze und
                            K
      
					 lte, man gereiset, auch wie I. F.
                        G. fast auf die Letzte durch etliche b
      lte, man gereiset, auch wie I. F.
                        G. fast auf die Letzte durch etliche b
      
					 se Leute auf den Dienst gewartet
                        deßen haben dieselben nach entgangner pericul
                        mehr mit Lust zu erfreuen, als mit Schmertzen zu
                            bek
      se Leute auf den Dienst gewartet
                        deßen haben dieselben nach entgangner pericul
                        mehr mit Lust zu erfreuen, als mit Schmertzen zu
                            bek
      
					 mmern. Wann nun, Gn
      mmern. Wann nun, Gn
      
					 diger F
      diger F
      
					 rst und H., solche und dergleichen
                            denckw
      rst und H., solche und dergleichen
                            denckw
      
					 rdige Sachen, auf E. F. G.
                        Peregrination vorgelauffen, habe ich von dem
                        Tage an, als E. F. G. aus Ihrem Hofflager von
                        Wolgast aufgebrochen, bis auf die Zeit, da sie
                        mit Freuden in Ihre Lande und F
      rdige Sachen, auf E. F. G.
                        Peregrination vorgelauffen, habe ich von dem
                        Tage an, als E. F. G. aus Ihrem Hofflager von
                        Wolgast aufgebrochen, bis auf die Zeit, da sie
                        mit Freuden in Ihre Lande und F
      
					 rstenthum wieder angekommen, alle
                        Tagreisen, was auch an jedem Orth zu sehen und
                        sich sonsten etwa begeben, mehrerer nachrichtung
                        halber notiren, und wie E. F. G. selbsten
                        bewust, t
      rstenthum wieder angekommen, alle
                        Tagreisen, was auch an jedem Orth zu sehen und
                        sich sonsten etwa begeben, mehrerer nachrichtung
                        halber notiren, und wie E. F. G. selbsten
                        bewust, t
      
					 glich aufzeichnen wollen. Welche
                        Verzeichniß auf E. F. G. gn
      glich aufzeichnen wollen. Welche
                        Verzeichniß auf E. F. G. gn
      
					 diges Begehren in eine richtige
                        Ordnung zu bringen mir vorl
      diges Begehren in eine richtige
                        Ordnung zu bringen mir vorl
      
					 ngsten gar leicht gewesen w
      ngsten gar leicht gewesen w
      
					 re, wan nicht ein gut Theil meines
                            Reiseb
      re, wan nicht ein gut Theil meines
                            Reiseb
      
					 chleins verliehen, ein Theil von
                        vielen Regen etwas verdorben worden, und
      chleins verliehen, ein Theil von
                        vielen Regen etwas verdorben worden, und
      
					 ber das die Schreiber, welchen ich
                        alles in die Feder dictiren m
      ber das die Schreiber, welchen ich
                        alles in die Feder dictiren m
      
					 ßen, mich zur Ungeb
      ßen, mich zur Ungeb
      
					 hr bis dahin aufgehalten. Gelanget
                        demnach an E. F. G. mein gantz fleiziges
                            unterth
      hr bis dahin aufgehalten. Gelanget
                        demnach an E. F. G. mein gantz fleiziges
                            unterth
      
					 nigstes Bitten, Sie ob den
      nigstes Bitten, Sie ob den
    
				
|     | Seite 83 |         | 
      unverhofften Verzug keinen Unmuth tragen, und da
                        auch etwas außgelaßen oder sonst unf
      
					 rmlich gesetzt w
      rmlich gesetzt w
      
					 r, solches mir in Gnaden verzeihen
                        und vielmehr denen exscriptoribus, die currente
                        calamo nicht alles percipiren und assequiren
                            k
      r, solches mir in Gnaden verzeihen
                        und vielmehr denen exscriptoribus, die currente
                        calamo nicht alles percipiren und assequiren
                            k
      
					 nnen, als mir, der ich solches zu
                        revidiren keine Zeit gehabt, beymeßen wollen.
                        Bin der tr
      nnen, als mir, der ich solches zu
                        revidiren keine Zeit gehabt, beymeßen wollen.
                        Bin der tr
      
					 stlichen unterth
      stlichen unterth
      
					 nigen Zuversicht, E. F. G. werden
                        mit einer schlechten einf
      nigen Zuversicht, E. F. G. werden
                        mit einer schlechten einf
      
					 ltigen und wiewohl nicht
                        zierlichen doch wahren Relation gn
      ltigen und wiewohl nicht
                        zierlichen doch wahren Relation gn
      
					 dig zufrieden seyn, wie ich dan
                        meines Wißens durchaus nichts gesetzt, das
                        entweder ich selbsten nicht gesehen, oder da sie
                        zuweilen die Compagnie theilen m
      dig zufrieden seyn, wie ich dan
                        meines Wißens durchaus nichts gesetzt, das
                        entweder ich selbsten nicht gesehen, oder da sie
                        zuweilen die Compagnie theilen m
      
					 ßen, von E. F. G. und Deroselben
                        Gefehrten genungsahm w
      ßen, von E. F. G. und Deroselben
                        Gefehrten genungsahm w
      
					 re berichtet worden.
      re berichtet worden.
    
				
      Daß nun E. F. G. diese geringe Arbeit sich gn
      
					 diglich gefallen, und meine
                        Wenigkeit, als von der es zu E. F. G. Ehren
                            unterth
      diglich gefallen, und meine
                        Wenigkeit, als von der es zu E. F. G. Ehren
                            unterth
      
					 niglich, gemeinet, sich in Gnaden
                        befohlen seyn laßen und mein Gn
      niglich, gemeinet, sich in Gnaden
                        befohlen seyn laßen und mein Gn
      
					 digster F. und H. nach wie vor
                        seyn und bleiben, darum will ich unterth
      digster F. und H. nach wie vor
                        seyn und bleiben, darum will ich unterth
      
					 nigstes Fleißes zum dienstlichen
                        hiemit gebeten haben, E. F. G in G
      nigstes Fleißes zum dienstlichen
                        hiemit gebeten haben, E. F. G in G
      
					 ttlichen allm
      ttlichen allm
      
					 chtigen Schutz zu langwieriger
                        guter Gesundheit und gl
      chtigen Schutz zu langwieriger
                        guter Gesundheit und gl
      
					 cklichen Regierung, mich aber in
                        E. F. G. gn
      cklichen Regierung, mich aber in
                        E. F. G. gn
      
					 dige Wohlgewogenheit treulichst
                        empfehlend. Datum in E. F. Gn. Universit
      dige Wohlgewogenheit treulichst
                        empfehlend. Datum in E. F. Gn. Universit
      
					 t zu Greifswald anno 1605.
      t zu Greifswald anno 1605.
    
				
      E. F. G.        
      
					
      unterth
      
					 niger gehorsamer
      niger gehorsamer
      
					
      Fridericus Gerschow.     
    
				
Personen so mit meinem G. F. und Herren außerhalb Landes gereiset:
      1. M. G. F. und Herr, H. Philipp Julius, Hertzog
                        zu Stettin Pommern.
      
					
      2. Bernhard Bugenhagen,
                        Hoffmeister.
      
					
      3. Erasmus K
      
					 ssow, C
      ssow, C
      
					 mmerierer.
      mmerierer.
      
					
      4. Christoph
                        Trampe, Zahlmeister.
      
					
      5. Joachim Volradt
                        Tribsees, Schenke.
      
					
      6. Claus Buckow,
                        Tischdiener.
      
					
      7. Fridericus Gerschow,
                        Praeceptor.
      
					
      8. Rikwan von der Lancken, Edelknabe.
    
				
| Joachim Behre. Heinrich Gadenstedte, Edelknabe Peter Kemerer, Kellermeister Martinus Sarnow, Silberw  rter Hans Garner, Laquai. |   | Diese 5 Personen sind zu Strasburg blieben. | 
|     | Seite 84 |         | 
        9. Joachim Stolte, Kammerknecht.
      
					
      10.
                        Michael Bolte, Stalljunge.
      
					
      11. Hans Blut,
                        des K
      
					 mmerierers Junge.
      mmerierers Junge.
      
					
      12. Joachim
                        Brandenburg, des Hoffmeisters Knecht.
      
					
      13.
                        Peter Schwartze, des Hoffmeisters Junge.
      
					
      14. Andreas Korn, Laquey.
      
					
      15. Matz
                        Kappeser, Laquei.
    
				
~~~~~~~~~~~~~
Reise in Deutschland.
Anno 1602.
      Nachdem der Durchlauchtige, Hochgebohrne F
      
					 rst und Herr, Herr Philipp Julius,
                        Hertzog zu Stettin, Pommern, der Cassuben und
                        Wenden, F
      rst und Herr, Herr Philipp Julius,
                        Hertzog zu Stettin, Pommern, der Cassuben und
                        Wenden, F
      
					 rst zu R
      rst zu R
      
					 gen und Graff zu Gützkow, der
                        Lande Lauenburg und B
      gen und Graff zu Gützkow, der
                        Lande Lauenburg und B
      
					 tow Herr
      tow Herr
      
					 anno 1601 im Herbst die
                        Erbhuldigung von seinen gehorsamen Unterthanen
                        im gantzen Lande aufgenommen,
      
					1
					
      ) und darauf den 18. Novembr. mit
                        einem k
      anno 1601 im Herbst die
                        Erbhuldigung von seinen gehorsamen Unterthanen
                        im gantzen Lande aufgenommen,
      
					1
					
      ) und darauf den 18. Novembr. mit
                        einem k
      
					 stlichen und zierlichen
                        Ritterspiel, Ring und Ballage gerennet, auch
                        freyen R
      stlichen und zierlichen
                        Ritterspiel, Ring und Ballage gerennet, auch
                        freyen R
      
					 st=Thurnier dem gemeinen geliebten
                        Vaterland und gantzen getreuen Landschafft auf
                        eine Zeitlang gn
      st=Thurnier dem gemeinen geliebten
                        Vaterland und gantzen getreuen Landschafft auf
                        eine Zeitlang gn
      
					 dig valediciret, als haben I. F.
                        G. aus Rath und Vorwißen des Durchlauchtigsten
                        Hochgeb. F. und H., H. Bugischlaf, Hertzogen zu
                        Stettin, Pommern
      dig valediciret, als haben I. F.
                        G. aus Rath und Vorwißen des Durchlauchtigsten
                        Hochgeb. F. und H., H. Bugischlaf, Hertzogen zu
                        Stettin, Pommern
      
					 ., Ihres damahligen F
      ., Ihres damahligen F
      
					 rstl. Vormundts, insonderheit aber
                        der Durchlauchtigsten und Hochgeb. F
      rstl. Vormundts, insonderheit aber
                        der Durchlauchtigsten und Hochgeb. F
      
					 rstin und Frauen, F. Sophie
                        Hedewig, gebohrnen zu Braunschweig und Lüneburg,
                        Hertzogin zu Stettin, Pommern
      rstin und Frauen, F. Sophie
                        Hedewig, gebohrnen zu Braunschweig und Lüneburg,
                        Hertzogin zu Stettin, Pommern
      
					 . Ihro F. G. freundtlichen,
                        hertzlieben Frau Mutter, und der gantzen l
      . Ihro F. G. freundtlichen,
                        hertzlieben Frau Mutter, und der gantzen l
      
					 blichen Landschafft, Ritterschafft
                        und St
      blichen Landschafft, Ritterschafft
                        und St
      
					 dte Mitbeliebung eine
                        Versuchungsreise vorzunehmen sich entschloßen,
                        und ist anf
      dte Mitbeliebung eine
                        Versuchungsreise vorzunehmen sich entschloßen,
                        und ist anf
      
					 nglichen zwar dieselbe nur auf
                        Leipzig oder T
      nglichen zwar dieselbe nur auf
                        Leipzig oder T
      
					 bingen gemeinet, welche sich aber
                        nachmahlen durch gantz Deutsland, Franckreich,
                        Engeland und Italien erstrecket hatt, und seyn.
                        I. F. G. den 1. Februarii anno 1602, als sie
                        zuvor der Edlen und Tugendsamen Frauen Agnes,
                        welche J. F. G. Frau Mutter lange Jahre f
      bingen gemeinet, welche sich aber
                        nachmahlen durch gantz Deutsland, Franckreich,
                        Engeland und Italien erstrecket hatt, und seyn.
                        I. F. G. den 1. Februarii anno 1602, als sie
                        zuvor der Edlen und Tugendsamen Frauen Agnes,
                        welche J. F. G. Frau Mutter lange Jahre f
      
					 r eine Hofmeisterin auf=
      r eine Hofmeisterin auf=
    
				
|     | Seite 85 |         | 
      gewartet, nebst ihrer Tochter Kind, des
                        gestrengen Edlen und Ehrenvesten Hans von Hausen
                            j
      
					 ngsten Sohn, die letzte Ehre
                        erzeiget und das Geleite bis an Ihr Ruhebettlein
                        gegeben, mit hochgedachter I. F. G. Frau Mutter
                        und obgesetzten zur Reise deputirten Personen im
                        Nahmen der heiligen hochgelobten Dreyfaltigkeit
                        von Wolgast aufgebrochen und nach der Eldenow
                            fortger
      ngsten Sohn, die letzte Ehre
                        erzeiget und das Geleite bis an Ihr Ruhebettlein
                        gegeben, mit hochgedachter I. F. G. Frau Mutter
                        und obgesetzten zur Reise deputirten Personen im
                        Nahmen der heiligen hochgelobten Dreyfaltigkeit
                        von Wolgast aufgebrochen und nach der Eldenow
                            fortger
      
					 cket, 3 Meile.
      cket, 3 Meile.
    
				
      Den andern Tag haben I. F. G., weil es ein
                        heiliger Tag und das Fest der Reinigung Mari
      
					 , an welchem auch I. F. G. f
      , an welchem auch I. F. G. f
      
					 r 16 Jahren die heilige Taufe
                        empfangen, zuvor Predigt geh
      r 16 Jahren die heilige Taufe
                        empfangen, zuvor Predigt geh
      
					 rt und ferner auf Loitze gereiset,
                        3 Meilen.
      rt und ferner auf Loitze gereiset,
                        3 Meilen.
    
				
      Den 3
      
					ten
					
      Tag ist dem gestrengen, Edlen
                        und Ehrenvesten Berndt Bugenhagen, Landmarschalk
                        und Erasmo K
      
					 ssoen, jetzigen Cantzler, zu der
                        Zeit aber Cammerierern und F
      ssoen, jetzigen Cantzler, zu der
                        Zeit aber Cammerierern und F
      
					 rstl. Rathe, die Inspection auf I.
                        F. G. Leib und Gesundheit zufoderst, hernach auf
                        Deroselben Junckern und Dienern und allen
                        Gesinde Leben und Verhalten, wie auch die
                        Direction der gantzen Reise zum treulichsten und
                        fleißigsten durch den H. Cantzler Burchardt Horn
                        im Nahmen des F
      rstl. Rathe, die Inspection auf I.
                        F. G. Leib und Gesundheit zufoderst, hernach auf
                        Deroselben Junckern und Dienern und allen
                        Gesinde Leben und Verhalten, wie auch die
                        Direction der gantzen Reise zum treulichsten und
                        fleißigsten durch den H. Cantzler Burchardt Horn
                        im Nahmen des F
      
					 rstlichen H Vormundts wie auch der
                            F
      rstlichen H Vormundts wie auch der
                            F
      
					 rstl. Wittwen anbefohlen, und alle
                        I. F. G. Aufw
      rstl. Wittwen anbefohlen, und alle
                        I. F. G. Aufw
      
					 rtern, wes Standes sie w
      rtern, wes Standes sie w
      
					 ren, ihnen zu gehorchen und zu
                        folgen auferlegt worden.
      ren, ihnen zu gehorchen und zu
                        folgen auferlegt worden.
    
				
      Den 4
      
					ten
					
      Tag ward ein T
      
					 rcke, den weiland der Edle und
                        Ehrenveste Valentin Horn auß Ungarn mitgebracht
                        und im Christenthum wohl und fleißig
                        unterrichten laßen, zu Loitz getaufft. Gevattern
                        sind gewesen die Durchlauchtigste Hochgeb. F
      rcke, den weiland der Edle und
                        Ehrenveste Valentin Horn auß Ungarn mitgebracht
                        und im Christenthum wohl und fleißig
                        unterrichten laßen, zu Loitz getaufft. Gevattern
                        sind gewesen die Durchlauchtigste Hochgeb. F
      
					 rstin und Frau Sophia Hedewig
                        nebst I. F. G. gantzen Frauenzimmer, die
                        Durchlauchtigen Hochgeb. F. und H. H. Joachim
                        Carll, Hertzog zu Braunschweig und L
      rstin und Frau Sophia Hedewig
                        nebst I. F. G. gantzen Frauenzimmer, die
                        Durchlauchtigen Hochgeb. F. und H. H. Joachim
                        Carll, Hertzog zu Braunschweig und L
      
					 neburg und Herr Philippus Julius
                        mit Ihro F. G. R
      neburg und Herr Philippus Julius
                        mit Ihro F. G. R
      
					 then, Junckern und vornehmsten
                        Dienern, und ist dem T
      then, Junckern und vornehmsten
                        Dienern, und ist dem T
      
					 uflinge nach denen Herren der
                        Nahme gegeben Ernst Philipp Carolus, welchem
                        auch ein ansehnlicher Patenpfennig verehret worden.
      uflinge nach denen Herren der
                        Nahme gegeben Ernst Philipp Carolus, welchem
                        auch ein ansehnlicher Patenpfennig verehret worden.
    
				
      Den 5
      
					ten
					
      Tag sind I. F. G. nebst
                        Deroselben Frau Mutter und Hertzog Joachim
                        Carolum, welcher bis in Niedersachsen I. F. G.
                        das Geleite gegeben, gegen Abend zu Dargum (!)
      
					1
					
      ) angekommen,
                        3 Meilen, alda der f
      
					 rstl. Wittwen Feuerb
      rstl. Wittwen Feuerb
      
					 ßer
      ßer
    
				
|     | Seite 86 |         | 
oder Stubenhitzer in das Haubt so hart verwundet worden, das er wenig Tage hernach Todes verfahren.
      Den sechsten in voller Fr
      
					 he von Dargum (!) aufgebrochen,
                        und ob es wol ziemlich Regenwetter, haben E. F.
                        G. doch zeitig Gustrow erreichet, 6 Meilen, da
                        sie den mit dem Geleite ansehnlich angenommen
                        und von dem hochl
      he von Dargum (!) aufgebrochen,
                        und ob es wol ziemlich Regenwetter, haben E. F.
                        G. doch zeitig Gustrow erreichet, 6 Meilen, da
                        sie den mit dem Geleite ansehnlich angenommen
                        und von dem hochl
      
					 blichen alten F
      blichen alten F
      
					 rsten Ulrich Hertzog zu
                        Meclenburch
      
					1
					
      ) christmildens
                        angedenckens, auch der durchl. hochgeb. F
      rsten Ulrich Hertzog zu
                        Meclenburch
      
					1
					
      ) christmildens
                        angedenckens, auch der durchl. hochgeb. F
      
					 rstin und Frauen Anne, gebohrnen
                        zu Stettin Pommern Hertzoginnen zu Mecklenburg
      rstin und Frauen Anne, gebohrnen
                        zu Stettin Pommern Hertzoginnen zu Mecklenburg
      
					 ., I. F. G. freundtlichen lieben
                        Muhmen, bis in den dritten Tag mit aller f
      ., I. F. G. freundtlichen lieben
                        Muhmen, bis in den dritten Tag mit aller f
      
					 rstl. Lust und Kurzweile
                        aufgehalten und gar stattlich tractiret worden.
      rstl. Lust und Kurzweile
                        aufgehalten und gar stattlich tractiret worden.
    
				
      Den siebenden haben I. F. G. den Thiergarten, so
                        hinter dem Hause gelegen, darinnen viel Wild,
                        mit besondrer Lust angesehen, wie auch die
                            sch
      
					 ne marmorsteinerne epitaphia im
                        Dohm
      
					2
					
      ), nebst
                        den Mecklenburgischen Stam=Linien und den Anfang
                        einer guten Liberei.
      ne marmorsteinerne epitaphia im
                        Dohm
      
					2
					
      ), nebst
                        den Mecklenburgischen Stam=Linien und den Anfang
                        einer guten Liberei.
    
				
      Den achten haben I. F. G. den gantzen Tag wie
                        auch die folgende nacht, bis man des Morgends zu
                        Pferde geseßen, mit aller vergn
      
					 gter Fr
      gter Fr
      
					 ligkeit im f
      ligkeit im f
      
					 rstlichen Mecklenburgischen
                        Frauenzimmer zugebracht.
      rstlichen Mecklenburgischen
                        Frauenzimmer zugebracht.
    
				
Den neunten nahmen I. F. G. von dem hochseeligen alten Herren und derselben Gemahlin freundlich Uhrlaub und sind mit dem Geleite den Tag zu Crybitz ankommen, 3 Meile.
      Den zehnten bis Schwerin, 2 Meile, da I. F. G.
                        mit dem groben Gesch
      
					 tz empfangen, und um die Vestung
                        gefeuret ist, welche in einem großen See, so in
                        4 Meilen lang, gelegen ist; ein wohl gebautes
                        und mit verguldeten Gipsfiguren, k
      tz empfangen, und um die Vestung
                        gefeuret ist, welche in einem großen See, so in
                        4 Meilen lang, gelegen ist; ein wohl gebautes
                        und mit verguldeten Gipsfiguren, k
      
					 stlicher Tischlerarbeit und
                        künstl. Mahlwerck wohl geputztes Haus.
      
					3
					
      ) Im Dohm, so noch in der Stadt
                        beybehalten wird, sind zwo f
      stlicher Tischlerarbeit und
                        künstl. Mahlwerck wohl geputztes Haus.
      
					3
					
      ) Im Dohm, so noch in der Stadt
                        beybehalten wird, sind zwo f
      
					 rstl. Begr
      rstl. Begr
      
					 bniße, ein altes Herzog Johan
                        Albrechts, und ein neues von schwartzem und
                        weißen Marmor Hertzog Christophels,
      bniße, ein altes Herzog Johan
                        Albrechts, und ein neues von schwartzem und
                        weißen Marmor Hertzog Christophels,
    
				
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      welches
      
					 ber die 2000 Thaler soll gestanden
                        seyn,
      
					1
					
      ) Durch ein Fenster kan man die
                        Leiche sehen, so mit einem langen schwartzen
                        Sammet bedecket. Die Orgel im Dohm seyn I. F. G.
                        selbst angestiegen, war ein großes aber nunmehro
                        unfertiges Werck, welches mit 7000 Thaler der
                        Leute Bericht nach nicht erbauet.
      
					2
					
      ) Deßelbigen Tages sind I. F. G. im
                        starcken Regenwetter noch auf die Wismar
                        gereißet, 4 Meile, und als Christoph Trampe und
                        Friederich Gerschow auf den Bauerwagen im bösen
                        Wege so eilend nicht folgen m
      ber die 2000 Thaler soll gestanden
                        seyn,
      
					1
					
      ) Durch ein Fenster kan man die
                        Leiche sehen, so mit einem langen schwartzen
                        Sammet bedecket. Die Orgel im Dohm seyn I. F. G.
                        selbst angestiegen, war ein großes aber nunmehro
                        unfertiges Werck, welches mit 7000 Thaler der
                        Leute Bericht nach nicht erbauet.
      
					2
					
      ) Deßelbigen Tages sind I. F. G. im
                        starcken Regenwetter noch auf die Wismar
                        gereißet, 4 Meile, und als Christoph Trampe und
                        Friederich Gerschow auf den Bauerwagen im bösen
                        Wege so eilend nicht folgen m
      
					 gen, sein sie vor dem Stadtthor
                        verschloßen worden, da sie den die Nacht
      gen, sein sie vor dem Stadtthor
                        verschloßen worden, da sie den die Nacht
      
					 ber unter den offenen Himmel wohl
                        durchgenetzet hatten verharren m
      ber unter den offenen Himmel wohl
                        durchgenetzet hatten verharren m
      
					 ßen, weil keine Vorstadt des Ohrts
                        und wohl 5 Thore hinter einander, daß man den
                        Thorwechter nicht erwecken m
      ßen, weil keine Vorstadt des Ohrts
                        und wohl 5 Thore hinter einander, daß man den
                        Thorwechter nicht erwecken m
      
					 ge, wo nicht endlich zu ihrem
                            Gl
      ge, wo nicht endlich zu ihrem
                            Gl
      
					 cke wegen eines Bauren, der sich
                        in der Stadt verspätet, das Thor w
      cke wegen eines Bauren, der sich
                        in der Stadt verspätet, das Thor w
      
					 re ge
      re ge
      
					 fnet worden.
      fnet worden.
    
				
      Den eilften haben I. F. G. daß eiserne geschr
      
					 nke um den Taufstein zu Wismar
                        betrachtet, welches ein Rittersch
      nke um den Taufstein zu Wismar
                        betrachtet, welches ein Rittersch
      
					 tze so kunstreich in einander
                        geflochten, daß weder anfang noch ende zu sp
      tze so kunstreich in einander
                        geflochten, daß weder anfang noch ende zu sp
      
					 ren und derohalben insgemein f
      ren und derohalben insgemein f
      
					 r keine menschliche Arbeit
                        gehalten wird.
      
					3
					
      ) Von dannen sind I. F. G.
                        erstlich auf Gribsmole, 3 Meile, und ferne auf
                        Dassow, 2 Meile, ger
      r keine menschliche Arbeit
                        gehalten wird.
      
					3
					
      ) Von dannen sind I. F. G.
                        erstlich auf Gribsmole, 3 Meile, und ferne auf
                        Dassow, 2 Meile, ger
      
					 cket, da sie bey einer alten
                        lustigen Wirthin das Mittags=Mahl genommen und
                        also nach L
      cket, da sie bey einer alten
                        lustigen Wirthin das Mittags=Mahl genommen und
                        also nach L
      
					 beck gegen Abend angelanget, 2
                        Meile. Zu L
      beck gegen Abend angelanget, 2
                        Meile. Zu L
      
					 beck sind I. F. G. an die Trabe
                        gegangen, darauf zu der Zeit in die 50 großen
                        Schiffe gelegen. In Unser Lieben Frauen Kirchen
                        gesehen die zwo große Pfeiler, so aus einem
                        gantzen Steine gehauen, und jeder 50 Schuh lang
                        gewesen, wie auch das kunstreiche Uhrwerck
                        daselbst. Der Dohm so gantz mit Kupfer gedecket,
                        ist ein sch
      beck sind I. F. G. an die Trabe
                        gegangen, darauf zu der Zeit in die 50 großen
                        Schiffe gelegen. In Unser Lieben Frauen Kirchen
                        gesehen die zwo große Pfeiler, so aus einem
                        gantzen Steine gehauen, und jeder 50 Schuh lang
                        gewesen, wie auch das kunstreiche Uhrwerck
                        daselbst. Der Dohm so gantz mit Kupfer gedecket,
                        ist ein sch
      
					 nes langes aber nicht sehr hohes
                            Geb
      nes langes aber nicht sehr hohes
                            Geb
      
					 ude, dergleichen wir nicht viel
                        auf der gantzen Reise in solcher L
      ude, dergleichen wir nicht viel
                        auf der gantzen Reise in solcher L
      
					 nge angetroffen. Alter Leute
                        Bericht nach soll vor Zeiten ein Hirsch, der
                        einen schweren guldenen Halsband umgehabt, des
                        Orths geschoßen und von dem Golde die Kirche
                        gebauet seyn, welche Historia noch jetzo im Dohm
                        abgemahlet; darinnen man auch eine verguldete
                        Monstrantz findet, und ein sehr sch
      nge angetroffen. Alter Leute
                        Bericht nach soll vor Zeiten ein Hirsch, der
                        einen schweren guldenen Halsband umgehabt, des
                        Orths geschoßen und von dem Golde die Kirche
                        gebauet seyn, welche Historia noch jetzo im Dohm
                        abgemahlet; darinnen man auch eine verguldete
                        Monstrantz findet, und ein sehr sch
      
					 nes geschnittenes Marienbild
                        welches die schwangeren Weiber zu L
      nes geschnittenes Marienbild
                        welches die schwangeren Weiber zu L
      
					 beck anschauens halber offt
                        besuchen. Endlich seyn I. F. G. in das Rathhaus
      beck anschauens halber offt
                        besuchen. Endlich seyn I. F. G. in das Rathhaus
    
				
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      gef
      
					 hret worden, des Raths Stuben
                        nebst den dabey gelegenen Logiamente, in welchen
                        viele Antiquit
      hret worden, des Raths Stuben
                        nebst den dabey gelegenen Logiamente, in welchen
                        viele Antiquit
      
					 ten der Stadt L
      ten der Stadt L
      
					 beck auf gut altv
      beck auf gut altv
      
					 terisches abgemahlet, zum
                        fleißigsten besichtiget. Der Marckt, welcher
                        meistens von Handwerckern bewohnet, ist wie
                        sonsten die gantze Stadt auf den Seehandel ohne
                        viele Gem
      terisches abgemahlet, zum
                        fleißigsten besichtiget. Der Marckt, welcher
                        meistens von Handwerckern bewohnet, ist wie
                        sonsten die gantze Stadt auf den Seehandel ohne
                        viele Gem
      
					 cher gebauet; auch hatt es zu
                            L
      cher gebauet; auch hatt es zu
                            L
      
					 beck eine gute Gewohnheit, daß
                        keine Schweine in der Stadt geduldet, sondern
                            f
      beck eine gute Gewohnheit, daß
                        keine Schweine in der Stadt geduldet, sondern
                            f
      
					 r dem Thor in besonderen H
      r dem Thor in besonderen H
      
					 usern gehalten werden, aus welchen
                        auch keiner ein Schwein in die Stadt schleppen
                        oder trecken muß, er habe denn das B
      usern gehalten werden, aus welchen
                        auch keiner ein Schwein in die Stadt schleppen
                        oder trecken muß, er habe denn das B
      
					 rgerrecht gewonnen; daher denn
                        etliche schimpfliche Leute die L
      rgerrecht gewonnen; daher denn
                        etliche schimpfliche Leute die L
      
					 becker Sautrecker nennen.
      becker Sautrecker nennen.
    
				
Während die vorstehenden Blätter gesetzt wurden, erhielt ich auf eine an das Königliche Geheime Staatsarchiv zu Berlin gerichtete Anfrage das vermißte Original des Gerschow'schen Tagebuches zugesandt. Ein glückliches Geschick hat dasselbe vor dem Untergange bewahrt, und ich gebe mich der Hoffnung hin, nunmehr das ganze Tagebuch nach dem Original veröffentlichen zu können.
v. B.
