2. Münzfund zu Möllen bei Krakow.
Im Januar d. J. wurde auf der Feldflur von Möllen
bei Krakow das Fundament eines Gebäudes
aufgedeckt, bei dessen Losbrechen 30 Münzen
gefunden wurden. Infolge einer durch Herrn
Apothekenbesitzer Funk zu Krakow mir gemachten
Mittheilung hatte Herr Fabrikant C. Lorenz zu
Krakow die Gefälligkeit, den Fundort zu
besichtigen. "Derselbe", so schreibt
der genannte Herr, "liegt in der graden
Verlängerung des Weges von Bossow nach Möllen
fast unmittelbar an dem Ufer des Krakower Sees.
Soweit derselbe hat freigelegt werden können
— ein noch übriger Theil ist von dem
Umgang einer Häckerlingsmaschine bedeckt
— ist das Fundament aufgebrochen und die
Steine verkauft. Es hat eine Stärke von circa 1
m gehabt und ist mit sehr festem Mörtel
vermauert gewesen. Vier Mauersteine von sehr
großem Format sind gefunden, die durch eine
eiserne Klammer verbunden waren und so bis heute
erhalten sind" (27. Jan. 1890). Die Münzen,
die im Besitze des Eigenthümers des Feldes,
Erbpächters Bening zu Möllen, sich befanden,
waren 10 dänische: Doppelschillinge von 1603
(1); 1618 (3); unleserlich (2); Schillinge 1606
(1); 1611 (1); 1615 (1); unleserlich (1);
— 9 meklenburgische: Hans Albrecht:
Schillinge 1618 (1); 1621 ? (1); 1622 (1); 1623
(1); Sechsling 1622 (1); Adolph Friedrich:
Schillinge 1622 (2);
Sechslinge 1622 (1); 1623 (1); — 2
pommersche: Doppelschilling 1622 (1); Schilling
1622 (1); — 4 Lübische: Schilling 1563
(1); Sechslinge 1620 (1); 1622 (1); 1624 (1);
— 3 Rostocker: Schillinge ohne Jahr (3);
— 2 Wismarer: Schilling 1623 ? (1);
Sechsling 1622 (1). Die Münzen wurden, da sie
ohne Interesse für die Großherzogliche Sammlung
waren, dem Besitzer wieder zugestellt.
Grotefend.