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c. Eisenzeit.
Im Sommer 1877 ließ der Erbpächter Herr Reuter zu Alt=Jassewitz bei Wismar in dem an der Grenze des Gutes Wohlde belegenen Brachschlage seiner Hufe nach Steinen graben und fand beim Ausheben derselben unmittelbar unter einem vom Pfluge schon etwas gehobenen flachen Stein eine Graburne ohne Verzierungen von 1 Fuß Durchmesser und 3/8 Fuß Höhe aus der Wendenzeit, welche ein Gemisch von Erde, Asche und zerbrannten Knochen enthielt. Dieselbe stand in fester Erde auf einem platten Stein und war in einer Entfernung von 1/2 Fuß von weitern Steinen kreisförmig dicht umgeben. Nach Entfernung dieser Steine und der die Urne umgebenden Erde fand sich jedoch, daß der Rand derselben durch den darüber hinweggegangenen Pflug bereits zerbrochen und der untere, in der Form noch vollständig erhaltene Theil derselben mehrere Risse bekommen, so daß derselbe beim Aufheben zerbrach und nur die Scherben geborgen werden konnten. - Etwa 30 Schritte von dieser Stelle entfernt hatten dieselben Arbeiter unlängst schon eine ähnliche, auf gleiche Weise zwischen Steinen vergrabene Urne gefunden, welche jedoch so mürbe war, daß sie sogleich gänzlich zerfiel. Alterthümer wurden weder in, noch neben diesen beiden Urnen gefunden.
Da der Untergrund dieses Ackerschlags noch viele Steine birgt, welche im Laufe dieses Sommers noch ausgegraben werden sollen, werden vielleicht noch weitere derartige Funde gemacht, für deren Schonung und Bergung Herr Reuter und Herr Schullehrer Seitz daselbst alsdann bestens Sorge tragen werden.
Wismar, im August 1877.
C. Mann.