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Der Herr Koch auf Dreveskirchen schenkte dem Vereine eine alte Ofenkachel, welche förmlich eine Geschichte hat und in mancher Beziehung für Meklenburg selten ist. Die Ofenkachel ist 12 Zoll hoch und 11 Zoll breit, also größer, als gewöhnlich die Kacheln in Meklenburg, und schwarz glasurt. Unter einem reichen Renaissancebogen steht vor einem Gitter mit Docken ein ritterlicher Mann in ganzer Figur, mit dem Federhute in der Hand, in der Tracht aus der Zeit des dreißigjährigen Krieges. Neben der linken Hand der Figur über dem Gitter steht die Inschrift: aVGVSTus. Der erste und die letzten Buchstaben sind nicht deutlich. Der Ofen, zu welchem die Kachel gehörte, soll vom Fürstenhofe in Wismar stammen, und von hier in das Pfarrhaus zu S. Nicolai daselbst gekommen sein. Im Jahre 1753 schenkte der Pastor Behrens einer frühern Dienerin den Ofen, welcher vor ungefähr 30 Jahren umgesetzt ist. Bei Abbruch waren die meisten Kacheln des Ofens schadhaft und wurden verwerfen. Nur diese eine Kachel war unversehrt, und der damalige Hausbesitzer, Schneider Gühlstorf, ließ sie in den Fuß des Ofens einmauern. Nach einem wiederholten Abbruch in neuern Zeiten erwarb der Herr Koch diese eine übrig gebliebene Kachel.
G. C. F. Lisch.