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Begräbniß von Wotenitz.

Wenn es richtig ist, daß die schalenförmigen schwarzen (und braunen) Urnen mit mäanderähnlichen Verzierungen aus Punktlinien in die Zeit fallen, in welcher im germanischen Norden die römischen Alterthümer verbreitet wurden, wie z. B. das Begräbniß von Börzow anzudeuten scheint, so werden auch die vielen seltenen und schönen Sachen, welche in einer Urne auf dem großen Begräbnißplatze von Wotenitz bei Grevismühlen gefunden wurden, römischen Ursprunges sein. Diese Urne mit ihrem Inhalt ist beschrieben und zum

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Theil abgebildet in Jahrb. XXV, S. 252 flgd., und XXVI, S. 161 flgd. Die Urnen vgl. unten S. 236.

In dieser Urne ward als Prachtstück gefunden eine Halskette aus geflochtenein Golddrath mit anhängender Bommel, alles von höchst ausgezeichneter, mustergültiger Arbeit.

Halskette

Diese Halskette ist ohne allen Zweifel ein Kunstwerk fremden Ursprunges. Da nun in Dänemark auf der Insel Fühnen zu Nörre=Vroby eine ähnliche goldene Bommel neben einem bronzenen Siebe mit einem römischen Fabrikstempel gefunden ist (vgl. Jahrb. XXVI, S. 164 und 165 flgd.), so läßt sich wohl mit Sicherheit annehmen, daß die Kette von Wotenitz aus römischer Fabrik oder doch durch römischen Handel in den Norden gekommen ist. Außer dieser goldenen Kette wurden in der Urne von Wotenitz noch folgende seltene Sachen gefunden: zwei schwere silberne Hefteln von gewöhnlichen Formen, eine große silberne Nadel mit kunstreich gearbeitetem großen Knopf, 12 kleine silberne Nadeln, wie Stecknadeln, ungefähr 3 Zoll lang, ein silbernes Armband, weiße und blaue Glasperlen und anderes Aehnliches mehr. Alle diese Sachen sind um so mehr für römische zu halten, als sich gleiche und ähnliche Sachen auch in andern Gräbern gefunden haben, welche römischen Ursprunges sind oder römischen Einfluß zeigen.