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Bronzefund von Wotrum.

Zu Wotrum bei Teterow auf einem ziemlich hoch gelegenen Ackerschlage zwischen dem Wotrumschen und Radenschen See wurden vor ungefähr 12 Jahren beim Ausmodden einer kleinen Wiesenstelle mitten im Acker etwa 3 Fuß unter der Oberfläche verschiedene ringartige Gegenstände auf einem Haufen beisammen gefunden und im J. 1868 von dem Herrn Gutsbesitzer Hand auf Wotrum dem Vereine geschenkt. Es wurden in dem Wiesenmoder auch einige Knochen gefunden, welche jedoch unbeachtet auf den Acker gefahren sind und späterhin nicht wieder gefunden werden konnten.

Es wurden gefunden:
fünf größere Bronzeringe, alle glatt, namentlich:

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ein Kopfring, auseinander gebogen; die Enden sind blechartig gehämmert und auf die Außenseite zu einer kleinen Rolle zurückgebogen, also nicht zum Ineinanderhaken bestimmt, wohl ein Zeichen der jungem Bronzezeit;

zwei Beinringe (?), zusammen gehörend, mit gleichen Enden, 5 Zoll im Durchmesser;

ein Beinring (?), eben so groß, ein wenig dicker, mit ganz spitzen Enden;

ein Beinring (?), eben so groß, sehr dünne, mit flach gehämmerten, jedoch nicht zurückgebogenen Enden;

ferner wurden dabei gefunden:

viele ganz dünne Bronzedräthe, rund oder flach, theils unregelmäßig länglich und rundlich zusammengebogen, theils zerbrochen, namentlich:

ein Ende 15 Zoll lang,
ein Ende 8 Zoll lang,
ein Ende 7 Zoll lang;
ein rund und doppelt zusammengebogener Drath, vielleicht Fingerring oder Ohrring,
ein rundlich gebogenes Ende, vielleicht Fingerring,
acht kurze Bruchstücke, jedes ungefähr 1 1/2 Zoll lang.

Es ist möglich, daß diese Dräthe zu Ohrringen oder Fingerringen, je nachdem sie rund oder flach sind, gedient haben oder bestimmt sind. Vielleicht dienten sie aber auch zum Einbinden von größeren Geräthen in Griffe oder Schafte, wie solche Befestigungsweise schon beobachtet ist; jedenfalls konnten diese Dräthe aber zu denselben Zwecken in der Hauswirthschaft benutzt werden, zu welchen heute D rat h gebraucht wird. Vielleicht war die Fundstelle aber auch eine Fabrikstelle.

G. C. F. Lisch.