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XXX. 1.

Quartalbericht

des

Vereins für meklenburgische Geschichte und
Alterthumskunde.


Schwerin, im October 1864.

Vignette
I. Wissenschaftliche Arbeiten.

Bei der hervorragenden Wichtigkeit, welche die nunmehr gesicherte Entdeckung umfänglicher Pfahlbauten in Meklenburg für die Alterthumskunde gewonnen hat, ward in der Generalversammlung vom 11. Juli d. J. der allgemeine Wunsch ausgesprochen, daß es dem Herrn Archivrath Dr. Lisch möglich werden möge, auf der für den 12.-16. Septbr. nach Constanz ausgeschriebenen Jahres=Versammlung des Gesammtvereines unsern Specialverein wie in frühern Jahren zu vertreten, und von dort aus zugleich die benachbarte Schweiz, als den Hauptsitz dieses besondern Zweiges der Alterthumskunde zu bereisen, um an Ort und Stelle Vergleichungen zwischen den dort gefundenen, in zahlreichen Museen niedergelegten Alterthümern und den unsrigen anzustellen, und wissenschaftliche Verbindungen mit den bedeutendsten der dortigen Forscher anzuknüpfen. Dieser Wunsch ist in seinem vollen Umfange in Erfüllung gegangen, und der Archivrath konnte schon in der letzten Quartalversammlung ausführlich über die Resultate seiner Reise berichten. Nachdem derselbe fast alle, zum Theil sehr bedeutenden speciellen Pfahlbau=Museen, welche dort in wenigen Jahren entstanden sind, namentlich zu Basel, Zofingen, Bern, Münchenbuchsee, Eichenbühl, Zürich, Wetzikon, Ueberlingen, Lausanne, Genf, Neufchatel und Biel in Augenschein genommen hat, und so glücklich gewesen ist, an einer Auf=

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grabung zu Robenhausen am Pfäffikon=See persönlich Theil zu nehmen, auch die Bekanntschaft der Herren Rütimeyer und His zu Basel, Morlot zu Bern, v. Fellenberg zu Rosenbühl, v. Bonstetten zu Eichenbühl, Keller zu Zürich, Desor zu Neufchatel, Schwab zu Biel u. a. m. zu machen, - nur Troyon zu Lausanne war auf Reisen - beziehungsweise zu erneuern, ist unser Reisender gewiß hinreichend instruirt, um ein sicheres Urtheil nicht nur über die schweizerischen, gegenwärtig in ganz Europa besprochenen Pfahlbauten an sich, sondern speciell über deren Verhältniß zu den ähnlichen Erscheinungen in Meklenburg zu fällen. Nach seiner Schilderung ist das durch diese merkwürdigen Entdeckungen angeregte wissenschaftliche Leben und Treiben vielleicht einzig in seiner Art. Die bedeutendsten Männer auf dem Gebiete der Geschichte, Geologie, Zoologie und Chemie reichen einander die Hände, um, von der lebhaftesten Theilnahme des ganzen Volkes getragen und unterstützt, die sich täglich erweiternden Entdeckungen nach allen Seiten hin gründlich zu erforschen. Die gewonnenen Resultate aber sind schon jetzt sehr bedeutend für die gesammte Alterthumskunde, und versprechen für die Zukunft die bisher von fast allen außerhalb dieser Forschung stehenden Gelehrten noch immer vermißten festen Grundlagen dieser Wissenschaft zu geben. In Betreff unserer meklenburgischen Pfahlbauten aber, welche bis jetzt ausschließlich der Steinzeit angehören, steht nach voller Ueberzeugung des Archivraths unzweifelhaft fest, daß dieselben mit den, der gleichen Periode angehörigen Bauten der Schweiz vollkommen übereinstimmen. Zur nähern Begründung dieser Ansicht ist derselbe gegenwärtig mit einer größern Abhandlung, für die nächsten Jahrbücher beschäftigt, wozu auf der jüngsten Versammlung bereitwillig die Kosten der zur Erläuterung notwendigen Abbildungen in Holzschnitt bewilligt wurden.

An diese Arbeit wird sich dann die schon früher angekündigte Vergleichung der aus den Pfahlbauten der Schweiz hervorgegangenen Alterthümer aller drei Perioden mit dem in unsern Sammlungen niedergelegten Inhalte der in Meklenburg aufgedeckten heidnischen Gräber von dem Herrn Prof. Morlot zu Bern unmittelbar anschließen. Die Arbeit des Herrn Morlot ist in französischer Sprache fast vollendet, und wird nach der Versicherung des Herrn Verfassers in der nächsten Zeit für unsere Jahrbücher deutsch bearbeitet, und gleichfalls durch Holzschnitte erläutert, abgeliefert werden können.

An kleinern Abhandlungen hat Herr Archivrath Lisch folgende übergeben:

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Das Wappen der Fürstin Lutgarde, Gemalin Johann I. von Meklenburg.

Das älteste Siegel der adligen Familie v. Voß.

Die Burgstelle von Misdorf bei Schwaan nach dem Berichte des Herrn Amtsverwalters Balk zu Schwaan.

Die Kirche zu Neukloster.

Die Reliquien=Urnen von Bandekow und Nostorf.

Der Pfahlbau von La Tène bei Marin am Neuenburger See.

Der Kittüberzug auf Schmucksachen aus der Bronzezeit.

Herr Ritter zu Friedrichshöhe ist im Auftrage des Vereins mit der Bearbeitung eines vollständigen Registers über die 30 ersten Bände unserer Jahrbücher beschäftigt, dessen unentgeltliche Versendung mit dem im nächsten Jahre erscheinenden 30sten Bande allen Besitzern dieses reichen Archivs für meklenburgische Geschichte gewiß in hohem Grade willkommen sein wird.

Das meklenburgische Urkundenbuch wird durch die oben besprochenen, einem ganz andern Gebiete angehörigen Arbeiten nicht beeinträchtigt, und schreitet vielmehr in der frühern Weise stetig und rüstig fort. Nach dem Beschlusse des Ausschusses wird der sicher mit dem Schlusse dieses Jahres auszugebende zweite Band mit dem Jahre 1280 abschließen und ungefähr 82 Bogen füllen. Die Urkunden der letzten 20 Jahre des 13. Jahrhunderts mit den schon jetzt nöthig gewordenen Nachträgen und den drei Registern werden dann noch einen 3ten Band ungefähr gleicher Stärke liefern und damit die erste Abtheilung vollendet sein. Für die zweite Abtheilung sind in dem abgelaufenen Quartale wiederum 467 neue Urkunden gesammelt, so daß im Ganzen bereits ein Schatz von 3340 Urkunden dieses kurzen Zeitraums - der ersten Hälfte des 14. Jahrh. - zum Drucke bereit liegen. - Ueber den im vorigen Jahre erschienenen ersten Band dieses gediegenen Werkes hat sich neuerdings der in diesem Gebiete als competenter Richter bekannte Historiker, Herr Prof. Dr. Usinger zu Göttingen in einer sehr anerkennenden Beurtheilung in den Göttingischen gelehrten Anzeigen Nr. 38 ausgesprochen. Der geehrte Verfasser hebt namentlich auch den praktischen Werth des ausführlichen Vorworts über die Quellen des Werkes (von Dr. Wigger) hervor, und erklärt sich mit dem ganzen Plane, wie mit der Ausführung desselben vollkommen einverstanden, verhehlt aber auch nicht seine Ansicht, wo dieselbe von der der Herren Herausgeber abweicht. Grade diese,

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durchaus unwesentlichen Ausstellungen sind aber das beste Zeugniß für die Tüchtigkeit der Arbeit.

Gelegentlich habe ich die Freude, die bevorstehende Fortsetzung des durch den Tod des Prof. Kosegarten in's Stocken gerathenen Pommerschen Urkundenbuches durch die Herren Archivare Dr. Klempin und Dr. Kratz zu Stettin, anzeigen zu können. Ersterer, welcher kürzlich das hiesige Archiv zur eignen Ansicht der wichtigsten die Geschichte Pommerns betreffenden Original=Urkunden besuchte, versicherte, daß für diese Fortsetzung in allen wesentlichen Punkten der unserm Werke zum Grunde liegende Plan adoptirt worden sei.


II. Verzeichniß der neuen Erwerbungen der Sammlungen des Vereins von Johannis bis Michaelis 1864.

A. Der Alterthumssammlung.

1. Aus der Steinzeit.

Ein Keil aus Feuerstein, eine Reibkugel aus Gneis, eine Mühlensteinplatte, viele angearbeitete Feuersteinblöcke, Späne und Splitter, Topfscherben, Knochen, Haselnüsse nebst Pfahlholz, nach Beendigung des diesjährigen Torfstiches aus den Pfahlbauten bei Wismar durch den Sergeanten Herrn Büsch zu Wismar abgeliefert.

Ein Keil aus Feuerstein, gefunden auf einem früher mit Holz bestandenen Acker zu Gressow bei Wismar, auf welchem nach Aussage der Arbeiter zwischen zahlreichen Feuersteinsplittern schon öfter solche Keile gefunden sein sollen. Geschenk des Herrn Pastors Koch zu Gressow.

Ein Keil aus hellgrauem Feuerstein an allen Seiten geschliffen, gefunden 1863 zu Redentin bei Wismar, geschenkt von dem Sergeanten Herrn Büsch daselbst.

Eine große Streitaxt aus Hornblende, gefunden 1862 auf dem Felde zu Sülz, geschenkt von dem Herrn Geh. Amtsrath Koch zu Schwerin.

Eine kleine Streitaxt aus Gneis, gefunden zu Wietow bei Wismar, geschenkt von dem Herrn v. Blücher auf Wietow.

Ein Schmalmeißel und ein Dolch aus Feuerstein, gefunden zu Prestin bei Sternberg im Torfmoore, geschenkt von dem Herrn Geh. Amtsrath Koch zu Schwerin.

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Eine kleine Reibkugel aus dichtem, braunem Sandstein, gefunden zu Tüzen bei Neu=Bukow, geschenkt von dem Herrn Dr. Crull zu Wismar.

Ein Schleifstein aus altem rothen Sandstein, gefunden auf dem Felde zu Wamekow bei Sternberg, geschenkt von dem Herrn v. Bülow auf Wamekow.

Ferner folgende von dem Herrn Archivrath Lisch von seiner Reise in die Schweiz mitgebrachte Gegenstände zu unsrer vergleichenden Alterthumssammlung:

3 Steinkeile, 1 Reibstein, 2 Feuersteinsplitter, 2 Topfscherben aus einem Pfahlbau bei der Insel Meinau im Bodensee bei Constanz, geschenkt von dem Herrn Domainenverwalter Walter zu Constanz; und

1 Reibstein, 16 verkohlte wilde und 2 veredelte Aepfel aus einem Pfahlbau in dem Torfmoore bei Robenhausen am Pfäffikon=See, geschenkt von dem Herrn Jacobä Messikomer zu Stegen=Wetzikon im Kanton Zürich.

2. Aus der Bronzezeit.

Ein schwarzer, feiner thönerner Krug mit dünnem Fuße und ein schwarzer, großer thönerner Topf, beide oben zertrümmert und nur noch im Fuße erhalten, gefunden in der Gegend von Sülz beim Steinsprengen, geschenkt von dem Herrn Geh. Amtsrath Koch in Schwerin.

Zur vergleichenden Alterthumssammlung: 2 kleine Ringe aus Bronze, gefunden in einem Pfahlbau zu Auvernier bei Neufchatel, geschenkt von dem Herrn Professor Désor zu Neufchatel an den Herrn Archivrath Lisch.

3. Aus der Eisenzeit.

Ein eisernes Messer von dem Begräbnißplatz bei Bartelsdorf.

Zur vergleichenden Alterthumssammlung: das Endstück einer zerbrochenen eisernen Schwertscheide, und das Ortband (Endbeschlag) von einer andern Schwertscheide aus einem der Eisenzeit angehörigen Pfahlbau zu La Tène bei Marin am Neuenburger See. Geschenk des Herrn Professors Désor an den Herrn Archivrath Lisch.

4. Aus dem christlichen Mittelalter.

Ein starker Bolzen mit Nagel, ein Riegel mit Schloßblech, ein Sporn, ein kleines Hufeisen, eine große Spange,

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ein Beschlag mit Gelenk, eine Stange und ein starkes Stemmeisen, so wie ein sorgfältig gearbeitetes, unsern Pfeffer= und Salzfässern ähnliches Gefäß mit drei runden auf einem dreieckigen Würfel ruhenden kesselförmigen Vertiefungen aus einem 7 Zoll breiten und 5 3/4 Zoll hohen Sandstein, gefunden in einem alten, durch das Ablassen eines Sees bei Mistorf bloßgelegten, mittelalterlichen Mauerwerk. Geschenk des Herrn Amtsverwalters Balk zu Schwaan.

Ein kleines, krugartiges Gefäß aus gebranntem gelben Thon, nur 3/4" hoch, gefunden 1841 im Sande bei Poseritz auf der Insel Rügen, geschenkt von dem Herrn Geh. Amtsrath Koch zu Schwerin.

Ein Löffel aus Zinn mit rundem Blatte, gefunden im Jahre 1858 beim Ausgraben der sogenannten, wahrscheinlich aus dem 16. Jahrhundert stammenden, Zugbrücke zu Sülz, geschenkt von dem Herrn Geh. Amtsrath Koch zu Schwerin.

Ein Kamm aus Knochen, 5 Zoll lang und 1 1/2 Zoll breit mit einem Griffe, gefunden beim Bohren nach Brunnenwasser in der großen Schmiedestraße zu Wismar, geschenkt von dem Sergeanten Herrn Büsch zu Wismar.

B. Der Münzsammlung.

Eine gußeiserne Medaille auf die Befreiung von Schleswig=Holstein 24. März 1848. Geschenk des Herrn Rentier Mann zu Wismar.

Ein schwedisch=pommersches Vierschillingsstück 1763, ein Stralsunder Schilling 1538, gefunden zu Poppendorf bei Ablassung des Mühlenwassers. Geschenk des Herrn v. Heise=Rothenburg auf Poppendorf.

C. Der Büchersammlung.

I. Rußland.

  1. Rapport sur l'activite de la Commission Jmpériale Archéologique en 1862. Petersb. 1863. 4° (Geschenk v. d. genannten Commission.)
  2. Schriften der gelehrten estnischen Gesellschaft. Nr. 1. Dorpat 1863. 8°.
  3. Sitzungsberichte der gelehrten estnischen Gesellschaft zu Dorpat 1863. 8° (Nr. 2 u. 3 Tauschexemplare v. d. genannten Gesellschaft).
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II. Belgien und die Niederlande.

  1. Bulletin de la Sociéte scientifique et littéraire du Limbourg. Tôme VI, 1. Tongres 1863. 8°. (Tauschexemplar von der genannten Gesellschaft.)
  2. Nieuwe reeks van werken van de Maatschappij der Nederlandsche Letterkunde te Leiden. Deel IX. en X. Leiden 1857. 8°.
  3. Handelingen der jaarlijkske algemene vergadering van de Maatschappij der Nederl. Letterk. te Leiden, gehouden den 18den Junij 1863. 8°. (Nr. 5 u. 6 Tauschexemplare v. d. genannten Gesellschaft.)

III. Die Schweiz.

  1. Mittheilungen der Antiquarischen Gesellschaft in Zürich. XXIV: "Graf Vernher von Homberg; XXVI: "Das Kloster Rüti". Zürich 1860 u. 62. 4°.
  2. XVII, XVIII. u. XIX. Bericht über die Verrichtungen der Antiquarischen Gesellschaft in Zürich. 1862-1864. 4°.
  3. Anzeiger für Schweizerische Geschichte u. Alterthumskunde. Jahrg. X. Nr. 1, Zürich 1864. 8°. (Nr. 7-9 Tauschexemplare v. d. genannten Gesellschaft.)
  4. Mosaïque découverte en 1862, en Bosséaz près Orbe (Suisse) sur l'emplacement de l'ancienne ville Urba. Lithogr. Tafel. (Geschenk v. d. Freiherrn von Bonstetten zu Eichenbühl bei Thun.)
  5. Die Pfahlbauten des Neuenburger See's. Nach E. Desor deutsch bearbeitetes von Carl Mayer. Neufchatel 1863. 8° (Geschenk des Herrn Professors Desor zu Neuenburg.)
  6. Die Pfahlbau=Alterthümer von Moosseedorf im Kanton Bern, von Alb. Jahn u. Joh. Uhlmann. Bern 1857. 12°.
  7. Die keltischen Alterthümer der Schweiz, zumal des Kantons Bern in Absicht auf Kunst und ästhetisches Interesse, dargestellt von Alb. Jahn. Bern 1860. 4°. (Nr. 12 u. 13 Geschenke des Herrn Alb. Jahn.)

IV. Allgemeine deutsche Geschichte und Alterthumskunde.

  1. Correspondenzblatt des Gesammtvereines der deutschen Geschichts= und Alterthumsvereine. Jahrg. XII. Nr. 1. (Zwei Exemplare.)
  2. Anzeiger für Kunde der deutschen Vorzeit. Jahrg. XI, Nr. 4, 5, 6. (Tauschexemplar v. d. Germanischen Museum.)
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V. Oesterreich.

  1. Sitzungsberichte der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften in Wien. Bd. XL, 4. 5. XLI, 1. 2. XLII, 1. 2. 3. XLIII, 1. 2 und XLIV, 1. Wien 1862-63. 8°.
  2. Archiv für Kunde österreichischer Geschichtsquellen. Bd. XXVIII, 2. XXIX, 1. 2. und XXX, 1. 2. Wien 1863-64. 8°.
  3. Fontes Rerum Austriacarum I. Abth.: Scriptores. Bd. V; II. Abth.: Diplomataria et Acta. Bd. XXII. Wien 1863. 8°. (Nr. 16-auschexemplare v. d. Kaiserl. Akademie der Wissenschaften in Wien.)
  4. Jahresbericht des Vereins für siebenbürgische Landeskunde. Vereinsjahr 1862-63. Hermannsstadt 8°.
  5. Archiv des Vereins für siebenbürgische Landeskunde. Neue Folge. Bd. VI. 1.2. Kronstadt 1863 u. 64. 8°.
  6. Deutsche Sprachdenkmäler aus Siebenbürgen. Aus schriftlichen Quellen des 12. bis 16. Jahrh. gesammelt von Friedrich Müller. Hermannstadt 1864. 8°.
  7. Programm des evang. Gymnasiums zu Mediasch, enth.: "Stephan Bátori von Somlyó, ein siebenb. Fürstenbild von Joh. Rampelt." Hermannstadt 1863. 8°.
  8. Programm des Gymnasiums zu Hermannstadt, enth.: "Zur Interpolation von fehlenden Gliedern in den Beobachtungsreihen periodischer Naturerscheinungen von Moritz Guist." Hermannstadt 1863. 4°. (Nr. 19-23 Tauschexemplare v. d. genannten Vereine).
  9. Mittheilungen des historischen Vereins für Krain, redigirt von August Diemitz. Jahrg. XVIII. Laibach 1863. 4°. (Tauschexemplar v. d. genannten Vereine).

VI. Bayern und Württemberg.

  1. Bulletin der Königlichen Akademie der Wissenschaften zu München. 1850. Nr. 1-22. 4°.
  2. Sitzungsberichte der Königlichen Akademie der Wissenschaften zu München. Jahrg. 1864. I, 3. 8°. (Nr. 25 u. 26 Tauschexemplare v. d. genannten Akademie.)
  3. Archiv für Geschichte u. Alterthumskunde von Oberfranken. Bd. VIII, 1 Bayreuth 1860. 8°
  4. Die Sammlungen des historischen Vereins für Unterfranken u. Aschaffenburg zu Würzburg. Abth. I.: Bücher, Handschriften u. Urkunden, herausgegeben von Conzen; Abth. II.: Gemälde, Sculpturen, Gipsabgüsse
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u. s. w.; Abth. III.: Gravirte Kupferplatten, Münzen, Kupferstiche u. s. w., herausgegeben von C. Heffner. Würzburg 1856. 60. 64. 8°.

  1. Verhandlungen des Vereins von Oberpfalz und Regensburg. Bd. XXII. Regensburg 1864. 8°. (Nr. 27-29 Tauschexemplare v. d. genannten Vereinen.)
  2. Fünfzehnte Veröffentlichung des Vereins für Kunst u. Alterthum in Ulm u. Oberschwaben. Ulm 1864. Gr. Fol. (Tauschexemplar v. d. genannten Vereine.)

VII. Hessen.

  1. Friderici Matthiae Claudii med. Dr. et P. P. O. Commentatio, cujus index est: "Mittheilungen über ein auf dem Warteberg bei Kirchberg aufgefundenes Knochenlager". Marburger Univ.=Progr. v. J. 1861. 4°. (Geschenk v. d. Herrn Verfasser.)

VIII. Mittelrhein.

  1. Die Gripswalder Matronen= u. Mercuriussteine, erläutert von Franz Fiedler. Bonn 1863. 4°.
  2. Jahrbücher des Vereins von Alterthumsfreunden im Rheinlande XXXVI. Achtzehnter Jahrg. Bonn 1864. 8°. (Nr. 32 u. 33 Tauschexemplare v. d. genannten Vereine.)

IX. Schlesien.

  1. Einundvierzigster Jahres=Bericht der Schlesischen Gesellschaft für vaterländische Cultur. Breslau 1864. 8°.
  2. Abhandlungen der Schlesischen Gesellschaft für vaterl. Cultur. Abth. für Naturwissenschaften u. Medicin. 1862. Heft 3; Philosophisch=historische Abth. 1864. Heft 1. (Nr. 34 u. 35 Tauschexemplare v. d. genannten Gesellschaft.)

X. Brandenburg.

  1. Geschichte des Geschlechts von Kröcher. Theil II. Urkundenbuch. Theil II, von 1441 - 1859. Berlin 1864. 8°. (Geschenk vom Herrn Verf. Geh. Ober=Regierungsrath a. D. von Kröcher zu Berlin.)

XI. Sachsen.

  1. Mittheilungen des Königl. Sächsischen Vereins für Erforschung und Erhaltung vaterländischer Alterthümer. Heft 10. 11. 13. Dresden 1857. 59. 63. 8°.
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  1. Mitteilungen der Geschichts= u. Alterthumsforschenden Gesellschaft des Osterlandes. VI, 1. Altenburg 1863. 8°. (Nr. 37 u. 38 Tauschexemplare v. d. genannten Vereinen.)

XII. Niedersachsen.

  1. Archiv für Geschichte u. Verfassung des Fürstenth. Lüneburg, herausg. von E. L. v. Lenthe. Bd. IV, Abth. 4. Celle 1864. 8°. (Tauschexemplar v. d. Bibliothek der Lüneb. Ritterschaft zu Celle.)
  2. Stammtafeln des uradeligen Geschlechts der Herren von dem Knesebeck, von dem Geh. Justizrath von dem Knesebeck in Göttingen. 1864. 8°.
  3. Regesten und Urkunden zur Geschichte des uradeligen Geschlechts der Herren von dem Knesebeck, herausgegeben von dem Geh. Justizrath von dem Knesebeck. Göttingen 1864. 8°. (Nr. 40 u. 41 Geschenke von dem Herrn Herausgeber.)

XIII. Schleswig, Holstein und Lauenburg.

  1. Jahrbücher für die Landeskunde der Herzogthümer Schleswig, Holstein u. Lauenburg. Bd. VII, 1. Kiel 1864. 8°. (Tauschexemplar v. d. Schlesw.=Holst.=Lauenb. Gesellsch. f. vaterl. Gesch.)

XIV. Meklenburg.

  1. Archiv für Landeskunde. Jahrgang XIV, Heft 3-6. (Geschenk Sr. Königl. Hoheit des Großherzogs Friedrich Franz.)
  2. Nuptiis Friderici Francisci Magni Ducis Megapolit. Suerin. et Annae Principis ex Illustri Stirpe Ducum Hassiae et ad Rhenum d. XII. Maii a. MDCCCLXIV Darmstadi celebratis solemnem ingressum in patriam piis votis prosequitur schola cathedr. Gustroviensis interprete D. Theodoro Fritzsche Rostochii Literis Adlerianis. (Geschenk v. d. Herrn Director Dr. Raspe in Güstrow.)
  3. Vicelandmarschall Johann Heinrich Carl von Behr auf Hindenberg. Separatabdr. aus d. Nordd. Corresp. 8°. (Geschenk des Herrn Verf., Klosterhauptmanns von Maltzan zu Dobbertin.)
  4. Der Münzfund von Schwiesow, vom Archivrath Pastor Masch.
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  1. Die stammverwandten Familien von Holstein u. Kruse, von G. C. F. Lisch (Nr. 46 u. 47 Separatabdrücke aus den Meklenb. Jahrbüchern. Bd. XXIX, geschenkt von den Herren Verfassern.)
  2. Die ersten deutschen Pfahlbauten in Meklenburg. Ein Sendschreiben von G. C. F. Lisch an den Prof. Rütimeyer zu Basel, mitgeth. im Nordd. Corresp. 1864 Nr. 161. (Geschenk v. d. Herrn Archivrath Dr. Lisch.)
D. Der Urkundensammlung.

Abschriften von 10 Meklenburg berührenden Urkunden des 14. und 15. Jahrhunderts aus dem Magdeburger Provinzial=Archiv. Geschenk des Herrn Archivars v. Mülverstedt zu Magdeburg.

Abschriften von 5 Urkunden der Antoniter=Präceptorei Frauenburg in Wermeland, eines Filials von Tempzin, aus den Jahren 1507 bis 1526. Geschenk des Herrn Dom=Vikar Wölky zu Frauenburg, durch Vermittlung des Herrn Geh. Regierungsraths und Conservators v. Quast auf Radensleben.

"Der sechs Wendischen Städte Abgesandten Artikula, beliebet Anno 1623 des Middewekens in dem Pfingesten" zu Lübek. Original=Handschrift. Geschenk des Herrn v. Bülow auf Wamekow.

Kaiserliches Commissions=Decret betr. die mit des Königs von England Maj. getroffene Pacification. Regenspurg den 29. May 1731. Druck. Geschenk des Herrn v. Bülow auf Wamekow.

E. Der Naturhistorischen Sammlung.

Zwei Paar Rennthiergeweihe, die Stirn mit einem Horne eines wilden Urstiers und eine Elenschaufel, gef. 8 Fuß tief in einem Moore zu Petersdorf bei Wismar, geschenkt von dem Sergeanten Herrn Büsch zu Wismar.

Eine Elenschaufel und ein Rehhorn, gefunden beim Graben eines Kanals von Neukalen in den Cummerower See 6 Fuß tief im Moore, gesch. von dem Herrn Bürgermeister Mau zu Neukalen.

Die Rose und zwei Enden eines ungewöhnlich starken Hirschgeweihes, gef. zu Gressow bei Wismar 12-14 Fuß tief im Moore, gesch. von dem Herrn Pastor Koch zu Gressow.

Ein anscheinend von Menschenhänden bearbeiteter Rehbeinknochen, gef. 1819 beim Ausgraben eines Soolbrunnen=Bassins zu Sülz, gesch. von dem Herrn Geh. Amtsrath Koch zu Schwerin.


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III. Personal=Chronik.

Am 5. Septbr. d. J. starb zu Neu=Strelitz der großherzoglich Meklenburg=Strelitzische Staatsminister v. Dewitz in dem hohen Alter von 84 Jahren, ein thätiger Beförderer der vaterländischen Wissenschaft und Kunst, den auch der Verein seit dem 17. Novbr. 1835 zu seinen ordentlichen Mitgliedern zählt und am 29. Novbr. 1838 zu seinem Ehrenmitgliede ernannte.

Auf Veranlassung der am 28. d. M. stattfindenden Jubelfeier des 25jährigen Bestehens des Vereins für Hamburgische Geschichte hat dagegen der Ausschuß unsers Vereins in seiner letzten Sitzung beschlossen, den Mitstifter jenes Nachbarvereins, und unser vieljähriges correspondirendes Mitglied, Herrn Archivar Dr. Lappenberg in Hamburg, in Anerkennung seiner hohen Verdienste um die Geschichte des ganzen nördlichen Europas zu unserm Ehrenmitgliede zu ernennen, und das betreffende Diplom zugleich mit der theilnehmenden Gratulation des Vereines an dem Jubeltage zu übersenden.

Zu correspondirenden Mitgliedern unsers Vereines sind in Folge des schon seit längerer Zeit bestehenden und auf der Schweizer=Reise unsers ersten Secretairs erneuerten wissenschaftlichen Verkehres ernannt: die Herren

Dr. Rütimeyer zu Basel, Prof. der Naturwissenschaften, namentlich der Zoologie und Vorsteher einer bedeutenden osteologischen Sammlung, namentlich von Rinderschädeln der verschiedenen Gattungen;

Dr. Keller zu Zürich, Prof. der Geschichte, erster Entdecker der Pfahlbauten und Verfasser vieler Abhandlungen über dieselben;

Dr. Desor, Prof. der Geologie zu Neufchatel, gleichfalls durch Herausgabe verschiedener Schriften über Pfahlbauten in weitern Kreisen bekannt.

Von unsern ordentlichen Mitgliedern hat der Tod wiederum zwei der ältesten Freunde des Vereines abgerufen:

den Landrath v. Maltzahn auf Rothenmoor, Reichsfreiherrn zu Wartenberg und Penzlin, der seit dem 24. Septbr. 1835 unser Mitglied, mit seinem ihm schon vor Jahren vorausgegangenen, für uns unvergeßlichen Sohne Albrecht Maltzahn auf Peutsch, die Bestrebungen des Vereines bis zu seinem am 24. Aug. d. J., im 82. Jahre seines Alters erfolgten Tode mit ungeschwächter Theilnahme verfolgte und unterstützte; und

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den Obermedicinalrath Dr. Litzmann zu Gadebusch, Mitglied unsers Vereines seit dem 28. Septbr. 1835, gestorben am 30. Aug. d. J., 82 Jahre alt, nachdem er noch kurz vor seinem Ende verschiedene Alterthümer als ein Vermächtniß für unsere Sammlungen eingesandt hatte.

Beigetreten ist dagegen der unserm Vereine schon früher als thätiger Mitarbeiter au den Jahrbüchern angehörige Herr Prof. a. D. und Dr. der Theologie Julius Wiggers zu Rostock.


Auch unsre Verbindungen mit auswärtigen Vereinen haben sich wiederum erweitert, indem der Verein für die Geschichte des Niederrheins zu Cöln dem bekanntlich bereits mit 88 Vereinen und gelehrten Gesellschaften bestehendem Cartell beigetreten ist.

Die in meinem Schlußberichte vom Juli d. J. in Aussicht gestellte Veränderung in der Stellung des Gesammtvereines, namentlich durch nähern Anschluß an das Germanische Museum zu Nürnberg hat sich nicht verwirklicht, da das letztgedachte Institut auf der Versammlung zu Constanz, welche auch von unserm ersten Secretair in Vollmacht des Vereines besucht ward, nicht officiell vertreten gewesen ist, ein Antrag der bezeichneten Art also nicht gestellt und in Berathung genommen werden konnte. Die geschichts= und alterthumsforschende Gesellschaft des Osterlandes zu Altenburg hat daher die Geschäftsführung des Gesammtvereins auf den dringenden Wunsch der Versammlung auch für nächstes Jahr übernommen, und namentlich die Fortsetzung des Correspondenz=Blattes, als Organes der verbundenen Vereine unter der thätigen Leitung seines Präsidenten, Herrn v. der Gablentz, verheißen. Die sonstigen Verhandlungen auf der Versammlung zu Constanz betrafen vorzugsweise die Geschichte der dortigen Umgegend, namentlich die Pfahlbauten der Schweiz, und haben kein unmittelbares Interesse für unsern Verein. Die nächste Generalversammlung soll zu Halberstadt stattfinden.

W. G. Beyer, Dr., Archiv =Secretair,
als zweiter Secretair des Vereins.         

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