Pfahlbauten in den Vierlanden.
In den großen Wiesenniederungen der Vierlande,
zwischen Hamburg und Bergedorf, sollen, nach der
Meinung theilnehmender Freunde, viele
Pfahlbauten stecken. Es ist wenigstens folgendes
gewiß. Auf dem Billwerder ist man vor zwei
Jahren beim Torf stechen im Moor, ungefähr 6 Fuß
tief, auf aufrecht und eng stehende Pfähle oder
Baumstämme gestoßen, welche ein jetzt
verstorbener Gutsbesitzer (durch Pferde) hat.
ausziehen lassen und seinen Leuten zum
Verbrennen geschenkt hat. Diese Nachrichten
reichen freilich nicht aus; denn Pfähle allein
sind noch kein Beweis für ehemalige Pfahlhäuser,
namentlich wenn sie noch so fest sind, daß man
Gewalt anwenden muß, um sie herauszuziehen, und
von bezeichnenden Alterthümern in der Nähe
dieser Pfähle hat man nichts gehört. Es ist aber
nicht allein möglich, sondern auch
wahrscheinlich, daß am Rande der Vierlander
Wiesen Pfahlbauten stecken, da die ganze
Beschaffenheit des Bodens sehr dafür spricht. Es
ist also zur sichern Entdeckung scharfe
Aufmerksamkeit auf die Torfmoore nöthig.
G. C. F. Lisch.