![]() ![]() |
Seite 295 |
![]() ![]() ![]() ![]() |
![]() ![]() ![]() |
|
:
Ueber
von Rostock,
von
dem Archivrath Dr. Lisch zu Schwerin
und
dem Syndicus Dr. Mann zu Rostock.
R udloff hat über den ältesten Sohn des Fürsten Borwin von Rostock, den Fürsten Johann, nicht viel mehr, als daß dieser im J. 1262 noch gelebt haben soll, und bringt über
![]() ![]() |
Seite 296 |
![]() ![]() ![]() ![]() |
Borwins zweiten Sohn Waldemar, dessen Nachfolger in Regierung, die Nachricht, daß der Vater diesem, nach dem Tode des ältesten Sohnes (1262), die Regierung übertragen habe (1266). Zwar führt er (I, S. 55, Not. k) aus einem alten rostocker Stadtbuche eine andere in (Nettelbladt) "Historisch=diplomat. Abhandlung vom Ursprunge der Stadt Rostock "Gerechtsame" mitgetheilte Nachricht an, aus welcher hervorzugehen scheine, daß der Fürst Johann länger gelebt habe; er hält diese Nachricht aber für irrig, wohl nur aus dem Grunde, weil Johann sonst nicht weiter vorkommt und Waldemar seit dem J. 1266 Regierungshandlungen ausübt.
Aus dem wieder aufgefundenen alten rostocker Stabtbuche von 1261 - 1270 hat es aber mit dem von Nettelbladt a. a. O. gegebenen Auszuge aus demselben seine volle Richtigkeit. Die Nachrichten sind unter dem Jahre 1268 in das Stadtbuch eingetragen und lauten, wie sie Nettelbladt zum Theile mittheilt, also:
"In die Egidii abbatis Andreas de Cosfelde et Johannes de Luneborg et Thidericus de Subbecin presentaverunt, domino, Burwino XXX marcas de moneta. Has levavit R. capellanus et Dhargezlaus et Lupus et post hec dederunt VIII marcas eisdem".
"Domino Burwino dabantur XIIII marcas de moneta, quas levavit domicellus Johannes filius suus. Preterea dederunt consules domicello Woldemaro L marcas de moneta. Item quinquaginta marce date sunt domino Woldemaro de petitione, que erat Mychaelis".
"Biscop et Umbelanc excesserunt, quod fregerunt domum cuiusdam et restituerunt spolia temporibus Folcekini. Et hoc ad preces domini Woldemari fuit ipsis indultum".
Hiernach und nach anderen Urkunden scheint zwar die Nachricht richtig zu sein, daß Waldemar die Regierung übernommen habe, aber nicht die Angabe, daß Johann früh gestorben sei; vielmehr lebte dieser noch im J. 1268.
Nach E. v. Kirchberg Chronik Cap. 180 ward Borwin blind und von seinen Söhnen gefangen gehalten:
Wy her darnach blint wart
Und wy syn sone untruwig hart
In hatten ouch gefangin,
Des yn mocht bilch irlangin,
Des kan ich nicht gesagin hy,
Wan ich enweiz wo odir wy.