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Münzfund von Marnitz.
Als auf dem Kirchhofe zu Marnitz auf derjenigen Fläche desselben, welche vor zwei Jahren zum Kirchhofe gelegt ist und vorher einen Theil einer Dorfstraße ausmachte, am 28. Dec. 1859 ein Grab gegraben ward, stieß man beim Graben auf viele kleinere Feldsteine von der Größe, daß sie noch zu heben waren, und auf einen sehr großen Stein, an dessen Seite ungefähr 2 bis 3 Fuß tief ein großer bräunlicher Klumpen lag, welcher beim Hinauswerfen zersplitterte und zerblätterte. Die Arbeiter achteten den Klumpen nicht, weil sie ihn für verrostete Rechenpfennige oder Knöpfe hielten, und überließen ihn den anwesenden Schulkindern, welche den Fund bald zerstreueten und verspielten; vielleicht ist auch manches wieder in das Grab geworfen. Erst später offenbarte es sich an einigen Stücken, daß sie silberne Münzen waren. Der Herr Präpo situs von Santen zu Marnitz interessirte sich jetzt für den Fund und brachte im Dorfe noch ungefähr ein Dutzend Münzen zusammen, nachdem die große Masse zum großen Verdruß der Finder durch die Kinder verloren gegangen war. Aus diesen geringen Ueberresten ergiebt es sich, daß der Klumpen aus silbernen Bracteaten bestand, welche ungefähr aus der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts stammen mögen und den Bracteaten der Funde von Kolbow und Reinshagen (vgl. Jahrb. VI, S. 126, und XVI, S. 311) gleich sind. Von den 11 durch den Herrn Präpositus von Santen eingesandten Bracteaten haben 6 einen glatten und 5 einen gestrahlten Rand. Nach den Prägeorten gehören von diesen Münzen:
5 Hamburg: Nesselblatt im Thor, davon 4 mit gestrahltem Rande;
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1 Greifswald: Gekrönter Kopft, mit gestrahltem Rande;
5 Braunschweig (?): ein Thier, etwas undeutlich.
Der Fund ist also für die Geschichte von keiner besondern Bedeutung.
G. C. F. Lisch.