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Die Kirche zu Sülstorf,
südlich von Schwerin, ist zwar in den Jahrbüchern I, S. 65, berührt, jedoch nicht so klar beschrieben, daß sich daraus ein Gewinn für die Baugeschichte ziehen ließe. Ich lasse, nach einer neuen Untersuchung im Herbste 1857, einige ergänzende Andeutungen folgen.
Die Kirche ist im Allgemeinen nur eng und niedrig und von keinem besondern Werthe, hat jedoch einige merkwürdige Eigenthümlichkeiten. - Die ganze Kirche ist mit einer horizontalen Bretterdecke belegt.
Das Schiff ist der ältere Theil und stammt wohl noch aus der allerletzten Zeit des Rundbogenstyls (nach 1217, vgl. Jahrb. I, S. 201). Im Innern des Schiffes sind unten an jeder Seite zwei große Rundbogennischen, welche auf viereckigen Pfeilern in der Wand ruhen. Die kleinen, sehr verbaueten Fenster liegen liegen hoch über diesen Bogen. Dieser
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älteste Theil der Kirche ist alsorsprünglich auf zwei Seitenschiffe angelegt, welche jedoch nicht zur Ausführung gekommen sind. Diese Bogenöffnungen sind jedoch nach außen hin nicht schlicht zugemauert, sondern eigenthümlich verziert: vor jedem Bogen im Innern stehen nämlich in der Außenwand unten zwei niedrige Rundbogennischen auf viereckigen Pfeilern, so daß das Schiff außen an den Wänden unten mit Arkaden verziert erscheint. Die Fenster, welche paarweise über den Bogen dicht zusammen stehen sind in flachem Bogen überwölbt, jedoch vielfach verbauet. Durch diese ganze Construction ist das Mauerwerk, welches überhaupt keine große Stärke hat, sehr dünne geworden. Daher haben die Außenwände an den Pfeilern, welche in der Mauer stehen, Strebepfeiler, welche jedoch nur so hoch reichen, als die innern Nischen, und gegen die Fenster hin abgeschrägt, auch sonst gut profilirt sind. Über jedem Fensterpaare ist außen eine viereckige, weiße Vertiefung in der Mauer. An den Ecken stehen Lissenen. Die Pforte ist im Rundbogen gewölbt.
Der Chor ist jünger, wohl aus dem 15. Jahrhundert. Die Altarseite ist fünfseitig, so daß sie fast abgerundet erscheint. Die breiten Fenster sind im Spitzbogen construirt. Eine zugemauerte Pforte ist ebenfalls spitzbogig.
Die Glocken sind in Jahrb. I, S. 65, beschrieben.
G. C. F. Lisch.