Pfarrer Heinrich Storbek.
Nach Jetze's Absetzung ward an der Kirche zu
Gadebusch kein Pfarrer und Prädicant neu
angestellt. Der Herzog bestellte nun den
Heinrich Storbek zum Pfarrer. Dieser Mann ist
bis jetzt ganz unbekannt; wahrscheinlich hatte
er schon längere Zeit zu Gadebusch gewirkt und
sich von der papistischen Kirche nach und nach
zum Protestantismus gewandt; vielleicht ist er
derselbe Capellan, gegen welchen Jetze 1546 und
47 mit so maßloser Heftigkeit in der Kirche
auftrat. Denn bei der Visitation vom J. 1554
wird gesagt, daß "der Pastor Ern Heinrich
Storbek im Kirchendienste schwach und
gebrechlich "allhier" geworden
sei." Heinrich Storbek ward schwach und
kränklich, so daß er im J. 1554 der Pfarre
freiwillig entsagte. Bei der Visitation vom J.
1554 wird gesagt, daß "Er Heinrich Storbek
in anderthalb Jahren nicht predigen und der
Kirche dienen
können und selbst williglich die Pfarre verlassen
habe"; ja er war so schwach, daß er
"Krankheit halber den Visitatoren keinen
Bescheid über die sehr unklaren Register geben
konnte". Es ward daher ihm, "dem
gewesenen Pastor", eine Pension von 25
Mark, oder bei Geldmangel 20 Mark, ausgesetzt.