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II. Zur Baukunde.


Die Feldmark Damoster oder Moster
bei Marnitz,

von

G. C. F. Lisch.

Im Friderico-Francisceum, Erläuterung, S. 97 flgd., it ein großer Fund wendischer Alterthümer beschrieben, welcher auf der "kleinen Mooster", einem Haidemoor bei Marnitz gemacht ward. Bei der Wichtigkeit, auch die untergegangenen Dörfer möglichst vollständig zu ermitteln, verlohnt es sich der Mühe, auch die Mooster noch einmal zu beleuchten. Man hielt früher die Mooster für die Appellativ=Benennung eines Moors. Es hat sich jedoch herausgestellt, daß es der Name eines untergegangenen Dorfes ist, welches auf dem weiten Raume zwischen Marnitz und dem östlich davon gelegenen märkischen Dorfe Redlin stand, und den Namen Damoster führte; hieraus ist die plattdeutsche Benennung "Demoster" entstanden, welche im Laufe der Zeit in zwei Wörter "de Moster" (= die Moster) getrennt ist, von denen man das erste fälschlich für den Artikel gehalten hat.

Das Dorf, über welches gar keine alte Urkunden reden und welches sehr frühe untergegangen sein muß, ward zwar immer zu Meklenburg gerechnet, gehörte aber zu den Gütern, welche die Gans zu Putlitz von den Bischöfen von Havelberg zu Lehn trugen und noch im J. 1492, mit Sukow, Drehnkow und Porep zu Lehn erhielten: vgl. Riedel God. dipl. 1, 3, S. 506. Im Laufe der Zeit war aber ein Theil des Dorfes in die Hände märkischer Besitzer übergegangen und dadurch unter brandenburgische Landeshoheit gerathen, wie dergleichen Beispiele fast überall an der südlichen Grenze Meklenburgs vor=

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kommen, da Brandenburg seit uralter Zeit mit einem ununterbrochenen, unblutigen Eroberungszuge gegen Meklenburg mit Erfolg beschäftigt gewesen ist.

In einer Beschreibung des Amtes Marnitz vom J. 1654 werden wiederholt genannt die Aecker "auf dem Damoster, das Damoster Holz, die Damoster Wiesen". In mehreren Berichten von 1717 wird gesagt, bei dem Dorfe Reddelin liege "eine wüste Feldmark die Damoster genannt", an welcher das Amt Marnitz und der Baron v. Putlitz Antheil hätten. In dem Vermessungs=Register vom J. 1726 heißt es aber schon: "Noch findet sich Land auf der wüsten Feldmark Mauster, so die Marnitzer Unterthanen in Besitz haben. Von der hintersten Mauster ist den Hrn. v. Putlitz der halbe Theil gehörig."

Dieses Dorf wird nicht allein durch die vielen dort gefundenen wendischen Alterthümer wichtig, sondern auch dadurch, daß ganz in der Nähe, vielleicht noch auf der alten Feldmark Damoster, ein alter wendischer Burgwall (von Marnitz) steht, welcher in Jahrb. XXIII, S. 303 flgd. beschrieben ist.